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Waldbrunn: Turmdächer von St. Laurentius werden neu gedeckt

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Andreas Roth ist mit seinem Mitarbeiter dabei, die Türme der Pfarrkirche in Hausen mit Naturschiefer einzudecken. © Klaus-Dieter Häring

Asbesthaltiger Kunstschiefer wird entfernt - Mit der Renovierung erhält die Fassade ein neues Gesicht

Hausen -Wer den Waldbrunner Ortsteil Hausen besuchen möchte und sich dem Ortskern nähert, dem fällt schon von weitem das Baugerüst an der Pfarrkirche St. Laurentius auf. Hier sind seit September umfangreiche Renovierungsarbeiten an den Dächern der Türme im Gange. Die Kirche, die im Jahr 1871 erbaut wurde, ist schon öfter renoviert worden. Auffällig bei der Kirche in Hausen ist die Doppelturmfassade, die im heimischen Raum nicht oft zu sehen ist. Die Kirchen im Umkreis haben zumeist nur einen Kirchturm.

Derzeit erfahren die beiden Dächer der zwei Kirchtürme von St. Laurentius wie auch das Dach vom Kirchenschiff eine Renovierung. Notwendig wurden diese Maßnahmen wegen der Feuchtigkeit, die in die Kirche gelangt war. Die Holztragkonstruktion sollte einen Schutz erhalten.

Seit zwei Wochen sind die Türme der Pfarrkirche komplett eingerüstet, und Mitarbeiter eines Dachdeckerunternehmens verlegen dort Naturschieferplatten. Aber auch der Blitzschutz wird erneuert und neue Bleche werden an den Fensterbänken angebracht, war vom Dachdecker Andreas Roth zu hören.

"Altdeutsche Deko" wird die Arbeit genannt, die den alten, asbesthaltigen Kunstschiefer ersetzen soll. Eine Arbeit, die nach Aussage von Andreas Roth eher selten ist, dem Bild der Kirche aber angepasst werden muss. Dazu werden noch die alten, verfaulten Holzlamellengitter erneuert und an der Westseite des Eingangs wird eine Verfugung des Natursteinmauerwerks vorgenommen.

Wenn die Arbeiten am ersten Turm erledigt sind, wird Mitte der nächsten Woche der zweite Turm in Angriff genommen. Damit sind aber die Arbeiten an den Dächern der Kirche noch nicht beendet. Denn auch am Kirchenschiff muss etwas getan werden. Besonders prekär ist, dass auch auf dem Kirchenschiff asbesthaltiger Kunstschiefer aufgebracht wurde. Dieser muss entfernt werden, um anschließend das Dach ebenfalls mit Naturschiefer einzudecken. Die Sakristei ist von diesen Arbeiten nicht betroffen, da dort bereits Naturschiefer aufgebracht wurde.

Eventuell Lieferengpässe

Mit der Renovierung erhält die Außenfassade der Kirche ein neues Gesicht. Ob nun die Arbeiten im Bauabschnitt eins, die bis in den Monat Dezember terminiert sind, dann auch fertig sind, steht nach Aussage von Andreas Roth noch in den Sternen und hänge von eventuellen Lieferengpässen beim Material wegen Corona ab.

Der Innenraum der Kirche wurde 1958 renoviert. Hier hatte der aus Fussingen stammende und im Juli 2018 verstorbene Künstler Paul Grimm die Renovierung übernommen. Letzte Arbeiten an der Kirche erfolgten in den Jahren 2013 bis 2017 mit der Sanierung der Orgel, der Steuerung der Glocken und Kirchenuhr, am Innenputz im Bereich des Eingangs und an der Mauerabdeckung. Des Weiteren wurden Anstricharbeiten und eine Sanierung in Teilbereichen vorgenommen.

Die Kosten für den laufenden Bauabschnitt liegen bei 210 000 Euro, die in Höhe von 188 000 Euro vom Bistum und in Höhe von 22 000 Euro durch das Landesamt für Denkmalpflege getragen werden. In den nächsten Jahren ist in einem zweiten und dritten Bauabschnitt die Sanierung des Hauptdachs und der Seitenschiffe geplant, da es auch dort zu Feuchtigkeitseintritten kommt und der Blitzschutz defekt ist.

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Derzeit sind die beiden Türme der Pfarrkirche in Hausen komplett eingerüstet. © Klaus-Dieter HÄring

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