Eintracht Frankfurt Kommentar: Adlerauge: Den Sieg durch Nachlässigkeit verschenkt
Von Michael Forst Mit mehr Biss und besserer Konzentration hätte die Eintracht den "Mainz-Fluch" heute brechen können, findet unser Kommentator Michael Forst.
Was wäre der Fußball ohne seine Mythen – was wäre die schönste Nebensache der Welt ohne Legenden, Flüche, goldene Glückssträhnen und schwarze Serien? Aus Frankfurter Sicht freilich sieht die Sache ganz anders aus; und dass der "Mainz-Fluch" die hessische Fan-Seele auch nach dem heutigen Spiel weiter heimsucht, ist ärgerlich. Denn dass der Bann nicht gebrochen wurde, hat mit dem bevorstehenden Halloween-Grusel rein gar nichts zu tun.

Schade auch deshalb, weil die Eintracht über weitere Strecken die feinere Klinge führte, reifer, abgeklärter und technisch stärker war als ihre Kontrahenten vom Rhein.
Der Vorwurf, den man den Frankfurtern durchaus machen darf: Sie verfielen ungefähr zur Mitte der zweiten Hälfte zu sehr auf Ergebnisverwaltung. Dabei waren sie energiestrotzend und gewillt aus der Pause gekommen, den knappen Vorsprung mit einem zweiten Treffer auszubauen, ließen dann aber deutlich nach. Und dies ohne Not, etwa in Form nachlassender Kräfte. Denn ihre Kondition haben die Kovac-Schützlinge in dieser Saison schon oft unter Beweis gestellt.



Nein, es war vielmehr ein gewisser, der Eintracht nicht unbekannter Schlendrian, der den Mainzern die lange Leine und mehr Räume ließ. Die 05er leckten Blut, wurden stärker – und die Strafe folgte dann mit Serdars Ausgleich fast folgerichtig auf dem Fuß.
Immerhin: Mit fünf Spielen ohne Niederlage in Folge baut sich Frankfurt gerade eine noch kleine, aber schon feine Serie auf. Und die könnte in einer Woche weiter wachsen, wenn der Tabellenvorletzte Werder Bremen an den Main kommt.


