Das Tagebuch von Peppi Schmitt – Tag 6: Eintracht in Abu Dhabi: Sicher im Krisen-Kessel
Von Peppi Schmitt Die Frankfurter Eintracht trainiert zur Zeit in Abu Dhabi. Die Vereinigten Arabischen Emirate - umgeben von vielen heiklen Krisen-Gebieten - zehren als Reiseziel von dem Versprechen innerer Sicherheit und Stabilität.
Im Nordosten, quasi gegenüber, drüben auf der anderen Seite des persischen Golfs liegt der Iran. Im Westen grenzt Saudi-Arabien an Abu Dhabi, im Südwesten liegt nicht weit entfernt der Jemen. Und von Norden kommend, also auch aus Deutschland, überfliegt man den Irak. Alles Länder, die nicht gerade als bevorzugte Reiseziele von Mitteleuropäern gelten.



Die Emirate aber schon. Die Regierenden in Dubai oder Abu Dhabi setzen auf Tourismus, weil sie wissen, dass das Öl und damit ihre Haupteinnahmequelle endlich sein wird. Und die regierenden Scheichs an der Spitze bieten ihren Gästen neben Luxus, Sonne und Meer unter anderem eben auch viel Sicherheit, keine heftigen politischen Ausschläge in die eine oder andere Richtung, vor allem viel Verlässlichkeit. Das ist hier Programm. Die Außenpolitik sei pro-westlich ausgerichtet, aber auch an freundschaftlichen Beziehungen zu allen arabischen Ländern orientiert.
So steht es in den offiziellen Reiseführern. Vergleichbar vielleicht mit der neutralen Schweiz in Europa. Viel Geld fließt an den Golf, die VAE gelten auch als sicherer Hafen für ausländische Investoren. Davon unter anderem versucht auch die Eintracht bei ihren Besuchen zu profitieren. Wenn Reiseführer Abu Dhabi als "glücklich, friedlich und reich" beschreiben, ist das, so zumindest der aktuelle Eindruck, auch mein persönlicher, nicht übertrieben.
Auch die alltägliche Sicherheit scheint gewährleistet. Die Emirate gelten als eine der sichersten Flecken auf dieser Erde. Einbrüche soll es kaum geben, obwohl die Verlockungen groß sind. Vor Taschendieben wird hier im Gegensatz zu vielen südeuropäischen Ländern, oder auch für Spaziergänger auf der Frankfurter Zeil, nicht gewarnt, sie soll es schlicht nicht geben. Wer seinen Geldbeutel auf dem Tisch im Restaurant liegen lässt, muss keine Sorgen haben, dass er ihn nicht wieder bekommt. Mit Inhalt natürlich. Dies soll kein Märchen aus "Tausend und einer Nacht" sein, sondern den Tatsachen entsprechen.
Die Probe aufs Exempel habe ich noch nicht gemacht, man muss es ja nicht übertreiben mit dem Vertrauen in das Gute im Menschen...
[ Testen Sie jetzt hier das digitale Abo der FNP und ihrer Regionalausgaben für nur 6,70 €. ]