Seeed ist zurück

Berlin - Seeed sind wieder da: Nach sieben Jahren präsentiert die Berliner Band wieder ein neues Album. Die neuen Songs kommen aber nicht bei allen Fans gut an.
Jeder für sich ist nur das Gesicht hinter einer Maske. Zusammen sind sie Seeed. Elf Musiker, elf Charaktere. Die wenigsten würden sie auf der Straße erkennen. Dabei hat die Berliner Band seit ihrer Gründung 1997 bereits etwa 700 000 Alben verkauft. Die letzte Seeed-Platte liegt allerdings schon sieben Jahre zurück. In der Zwischenzeit versuchte sich ein Teil der Band an Solo-Karrieren. Den Durchbruch schaffte nur Pierre Baigorry alias Peter Fox. Nun treten Seeed wieder gemeinsam ins Rampenlicht. An diesem Freitag erscheint das vierte Studioalbum mit dem Titel „Seeed“. Im November und Dezember geht's auf Tour.
„Ich hab es überhaupt nicht als Pause empfunden“, sagt Frank Dellé, einer der drei Sänger, im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. Auch er war zwischenzeitlich auf Solo-Tour, spielte jedoch vor ein paar hundert Leuten, während Peter Fox mit Top-Hits wie „Alles neu“ oder „Stadtaffe“ die Charts stürmte.
Peter Fox hat eine besondere Position
Auch deshalb hat Pierre Baigorry mit dem Künstlernamen Peter Fox eine besondere Position in der Band. Bei Diskussionen habe er eine Art Veto-Recht, erzählt Dellé. „Das hilft, schnell zum Punkt zu kommen.“ Neid oder Missgunst soll es deshalb aber nicht gegeben haben - im Gegenteil. „Es hat keine Nachteile, nur Vorteile“, sagt Saxofonist Moritz Delgado. Die Bekanntheit von Peter Fox könnte dem neuen Seeed-Album und der bevorstehenden Tour sogar noch einen extra Schub geben.
Wenn Seeed zusammen auf der Bühne stehen, soll es allerdings nicht um den Einzelnen gehen. „Seeed kennt jeder, aber keiner weiß genau, wer dabei ist“, sagt Dellé. Dadurch genießen die Musiker und ihre Familien deutlich mehr Privatsphäre als andere Stars. Und das soll wenn möglich auch so bleiben. Einzelporträts lassen die Musiker nicht so gerne von sich machen. Auf den neuen Bildern zum Album tragen sie Masken. Was zählt, ist die Gruppe.
"Wir sind immer noch dieselben"
Wer deshalb eine reine Neuauflage früherer Hits wie „Dickes B“, „Ding“ oder „Aufstehn“ erwartet, könnte nach dem Hören allerdings enttäuscht sein. Als Seeed Ende August mit „Beautiful“ die erste Single präsentierte, gab es auf der eigenen Facebook-Seite nicht nur positives Feedback. „Das ist nicht Seeed“, schrieb ein Besucher der Seite. „Schon traurig, dass sie ihrem Stil nicht treu geblieben sind“, schrieb eine andere. Die Musiker selbst sehen das alles gelassen. „Es ist nur eine Facette von unserem Album“, sagt Delgado. „Wenn man das Album hört, merkt man: Wir sind immer noch dieselben.“
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dpa