Das sind die Oscar-Nominierungen
Los Angeles - Der deutsche Film “Das weiße Band“ hat zwei Chancen auf einen Oscar: Der Film des österreichischen Regisseurs Michael Haneke wurde in der Kategorie bester nicht englischsprachiger Film vorgeschlagen.
Außerdem gab es am Dienstag in Los Angeles eine Nominierung für
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Christian Berger für seine Kameraarbeit bei dem Schwarzweiß-Drama. Auch der Österreicher Christoph Waltz bekommt eine Oscar-Chance für seine Rolle eines charmant-zynischen SS-Mannes in dem Drama “Inglourious Basterds“ von Quentin Tarantino. “Inglourious Basterds“ wurde zu weiten Teilen im Studio Babelsberg gedreht. Die Oscars werden am 7. März in Hollywood vergeben. “Das weiße Band“ hatte Mitte Januar den Golden Globe als bester ausländischer Film gewonnen. Im vorigen Jahr wurde er schon mit der Goldenen Palme in Cannes und dem Europäischen Filmpreis gekürt.
Die wichtigsten Oscar-Nominierungen
Die Oscar-Nominierung für “Das weiße Band“ ist für den Produzenten Stefan Arndt fast noch eine größere Freude als es dann die Auszeichnung sein könnte. “Mein ungeträumter Traum ist schon erfüllt“, erklärte der Produzent von X Filme Creative Pool am Dienstag in Berlin nach der Bekanntgabe der Oscar-Anwärter. Seit er sich mit Film beschäftige, und das sei immerhin seit seinem 13. Lebensjahr, habe er sich immer verboten, auch nur von einer Nominierung zu träumen.
“Das weiße Band“ muss sich gegen den israelischen Film “Ajami“, “El Secreto de Sus Ojos“ aus Argentinien, “La Teta Asustada“ aus Peru und “Un Prophete“ aus Frankreich behaupten. Das intellektuell anspruchsvolle Drama erzählt die Geschichte seltsamer Unfälle und Gewalttaten in einem norddeutschen Dorf in den Jahren 1913/14. Haneke verbindet menschliche Grausamkeiten mit den überkommenen gesellschaftlichen religiösen Werten der deutschen Gesellschaft vor dem Ersten Weltkrieg.
Der deutsche Film “Der Baader Meinhof Komplex“ war bei der Oscar- Vergabe 2009 leer ausgegangen. 2007 hatte Florian Henckel von Donnersmarck mit seinem Stasi-Film “Das Leben der Anderen“ Oscar-Gold geholt. 2008 ging der Preis an den von Österreich eingereichten und mit Deutschland koproduzierten Film “Die Fälscher“ von Stefan Ruzowitzky.
Eine weitere deutsche Oscar-Hoffnung ruht auf dem Filmkomponisten Hans Zimmer (52). Er geht mit der Musik für die Filmkomödie “Sherlock Holmes“ ins Rennen. Zimmer lebt seit langem in Los Angeles und hat 1995 für “Der König der Löwen“ bereits einen “Goldjungen“ gewonnen.
Je neun Nominierungen für "Avatar" und "Hurt Locker"
Auch ein geschiedenes Regie-Ehepaar geh ins Rennen um die Oscars 2010: James Camerons “Avatar - Aufbruch nach Pandora“ und der Irak- Kriegsfilm “Tödliches Kommando - The Hurt Locker“ von Camerons Ex- Frau Kathryn Bigelow führen die Nominierungen für die Oscars an. Beide Produktionen wurden am Dienstag in Los Angeles in je neun Kategorien für den Preis vorgeschlagen, darunter als beste Produktion des Jahres und für die beste Regie.
Aussichten auf die Auszeichnung als bester Schauspieler haben George Clooney (“Up in the Air“) und Morgan Freeman (“Invictus“), als beste Schauspielerin sind unter anderen Sandra Bullock (“The Blind Side“), Helen Mirren (“The Last Station“) und Meryl Streep (“Julie & Julia“) nominiert.
dpa