Jubel für Leonard Cohen in Berlin

Berlin - Auf sein deutsches Publikum kann sich Leonard Cohen auch mit 75 Jahren verlassen. Am Mittwochabend füllte sich die Berliner Open-Air-Arena Waldbühne mit weit mehr als 10 000 Zuhörern.
Verzaubert von Cohens zeitlosen Balladen, zündeten sie in der Abenddämmerung Wunderkerzen an und dankten dem Altmeister mit der grabtiefen Stimme mit Jubel und Beifallsstürmen. Das Konzert ist der deutsche Auftakt von Cohens Welttour 2010, die ihn ab September weiter nach Wiesbaden, Hannover, Dortmund und Stuttgart führt.
Schon zum dritten Mal seit 2008 spielt Cohen in Berlin. Der große Erfolg seiner ersten Konzerte war sicher auch der Neugier auf einen Künstler geschuldet, der 15 Jahre lang nicht aufgetreten war. Nun sind nicht mehr alle Plätze besetzt, doch die Zuhörer kommen aus tiefer Überzeugung.
Denn Cohen hat seinem Publikum noch immer viel zu sagen. In schwarzem Anzug und mit Hut interpretiert er seine teils jahrzehntealten Songs erfrischend neu und gesteht seiner Band mit gekonnten Solo-Einlagen eine noch größere Rolle zu als bisher.
Das demütige Niederknien hat Cohen sich auch mit fast 76 Jahren noch nicht abgewöhnt. Große Worte aber macht er immer noch ungern. Er lässt seine Lieder sprechen.
apn