Prince lagerte starke Schmerzmittel unter seinem Bett

London - Ein Jahr nach dem Tod von Pop-Legende Prince haben die Behörden Teilergebnisse ihrer Ermittlungen vorgelegt und dabei einen überraschenden Fund präsentiert.
In seinem Anwesen Paisley Park hatte der Musiker demnach größere Mengen starker verschreibungspflichtiger Schmerzmittel gelagert. Die Rezepte dafür waren nicht auf Prince selbst ausgestellt, sondern unter anderem auf seinen Verwalter und Freund Kirk Johnson. Dies geht aus Ermittlungsunterlagen hervor, die ein Gericht am Montag im US-Bundesstaat Minnesota veröffentlichte.
Überdosis Fentanyl
Die Erkenntnisse lassen Rückschlüsse auf den Umgang von Prince mit Medikamenten vor seinem Tod am 21. April vergangenen Jahres zu. Als Todesursache war damals eine versehentliche Überdosis des stark wirksamen Schmerzmittels Fentanyl festgestellt worden.
In Princes Schlafzimmer fanden die Ermittler mehrere Behälter mit Schmerzmitteln. Die Etiketten stammten zum Teil von frei verkäuflichen, schwächeren Präparaten. In den Behältern fanden sich dann aber sehr starke rezeptpflichtige Mittel - etwa das opiathaltige Medikament Acetaminophen-Hydrocodone.
Die Ermittler stießen zudem auf Briefumschläge, in denen Schmerzpillen versteckt waren. Eine größere Menge Tabletten fanden sie auch in einem Koffer mit dem Namensschild "Peter Bravestrong" - ein Deckname, den Prince häufiger benutzte.
Die vorgelegten Gerichtsunterlagen enthalten auch Aussagen von Princes Arzt Michael Todd Schulenberg. Dieser gab demnach zu, dem Sänger Schmerzmittel-Rezepte auf einen anderen Namen ausgestellt zu haben, um dessen Anonymität zu wahren.
Die Unterlagen dokumentieren zudem die Aussagen von sechs Zeugen, wonach Prince regelmäßig Entzugserscheinungen zeigte. Diese könnten "ein Hinweis auf seinen Medikamentenmissbrauch" sein.
Prince, einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Popmusiker aller Zeiten, war am Morgen des 21. April 2016 tot in seinem Anwesen Paisley Park in der Nähe der Großstadt Minneapolis aufgefunden worden. Er wurde 57 Jahre alt. Im Zusammenhang mit seinem Tod hat die Justiz bislang niemanden angeklagt. Die Ermittlungen dauern an.
Nach dem Tod von Prince verarbeitet seine Ex-Frau Mayte Garcia ihre Trauer in ihren Memoiren, wie tz.de berichtete. Sie enthüllt demnach intime Details über ihre Beziehung.
Auf Princes Anwesen sollen ab Donnerstag vier Tage lang mit Konzerten, Besichtigungstouren und anderen Veranstaltungen an den legendären Musiker erinnert werden.
afp