Rätsel um Erbe für Spaniens König gelöst

Madrid - Das Rätsel um ein unverhofftes Millionenerbe, das ein steinreicher Unternehmer der spanischen Königsfamilie vermacht hat, ist gelöst. Es geht um knapp zehn Millionen Euro.
Ein Großteil des Erbes geht unter anderem an eine Stiftung. Auf die Königsfamilie entfallen tatsächlich abzüglich der Erbschaftssteuer lediglich etwa 700 000 Euro. Diese sollen nach dem Willen des Ende 2009 gestorbenen Multimillionärs Juan Ignacio Balada an Kronprinz Felipe, Prinzessin Letizia, deren zwei Töchter sowie die übrigen sechs Enkelkinder von König Juan Carlos gehen - das macht 70 000 Euro pro Kopf.
Die wichtigsten Adelshäuser
Anfangs war spekuliert worden, das Erbe sei bis zu 50 Millionen Euro schwer. Das Thronfolgerpaar lässt seine 140 000 Euro einem Behindertenverband zukommen. Auch der Anteil aller Kinder soll gespendet werden, doch darüber müssen diese selbst entscheiden, wenn sie volljährig sind. Wie von Balada verfügt, fließen zudem vier Millionen Euro in eine gemeinnützige Stiftung für Bedürftige.
Der Rest des Vermögens besteht aus Immobilien und Grundstücken, die derzeit nicht verkauft werden können. Linksparteien hatten das Königshaus aufgefordert, angesichts der Wirtschaftskrise das Geld für wohltätige Zwecke zu spenden oder dem Staat zu übertragen. Hätte die Königsfamilie das Erbe ausgeschlagen, wäre dieses nach dem Willen Baladas an den Staat Israel gegangen.
Der Unternehmer war im November 2009 im Alter von 69 Jahren auf der Ferieninsel Menorca gestorben. Der Junggeselle war ein eingefleischter Monarchist und besaß zahlreiche Häuser, Ländereien und Firmenanteile. Seine einzigen Verwandten, zwei Cousinen, ließ er im Testament leer ausgehen.
dpa