Trotz Verbots: Trump spielt weiter Hits der Rolling Stones

London - Die Rolling Stones wollen nicht, dass Donald Trump ihre Lieder nutzt. Damit sind die Rocker-Legenden nicht alleine. Doch den US-Präsidentschaftsbewerber kümmert das Verbot wenig.
Die Rolling Stones wollen US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump verbieten, ihre Lieder für seinen Wahlkampf zu nutzen. Trump habe "zu keinem Zeitpunkt" eine Genehmigung gehabt, die Songs bei seinen Auftritten laufen zu lassen, sagte das Management der Band der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Die britische Rockband hatte den republikanischen Kandidaten zuvor aufgefordert, jegliche Nutzung ihrer Musik unverzüglich einzustellen.
Trump zeigte sich jedoch unbeeindruckt: "Wissen Sie, wir verwenden so viele Songs", sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) der US-Sendergruppe CNBC. "Wir haben die Rechte, sie zu nutzen. Ich kaufe immer die Rechte." Bei politischen Kampagnen ist für die Verwendung von Songs keine ausdrückliche Erlaubnis der Urheber erforderlich, wenn die Verwender eine Blanko-Lizenz der zuständigen Rechteverwertungsgesellschaft erworben haben. Die Urheber können aber fordern, dass einzelne Stücke von der Nutzung ausgenommen werden.
Bei einem Auftritt von Trump in Charleston im Bundesstaat West Virginia wurden am Donnerstag auch prompt die Stones-Hits "Start Me Up" und "You Can't Always Get What You Want" (Du kannst nicht immer bekommen was Du willst) gespielt. Trumps Wahlkampfteam hatte in den vergangenen Monaten immer wieder Songs der britischen Kultband verwendet, um die Stimmung bei Wahlkampfveranstaltungen anzuheizen.
Stones in illustrer Reihe
Die Rolling Stones stellen sich damit in eine Reihe von Künstlern, die Trump die Nutzung ihrer Werke verbieten. Sängerin Adele zeigte ihm im Februar die rote Karte, Aerosmith-Sänger Steven Tyler im September, der ehemalige REM-Frontmann Michael Stipe, der sich für Hillary Clinton starkmacht, im Oktober. Der US-Rapper Everlast wehrte sich dagegen, dass Trump den Titel "Jump Around" seiner früheren Band House of Pain auf der Bühne spielt. Auch der Musiker Neil Young wandte sich dagegen, dass seine Musik im Wahlkampf eingesetzt wird.
Sänger Mick Jagger (72) hatte sich erst im März bei einem Konzert der Rolling Stones in Mexiko-Stadt über Trumps Wahlkampfankündigung lustig gemacht, eine Mauer an der Grenze zu Mexiko errichten zu wollen, um illegale Einwanderer an der Einreise zu hindern.
dpa/afp