Großes Konzert: Am Samstag wäre Sinatra 100 Jahre alt geworden

Hoboken - Er war eine Legende und seine Lieder sind beliebt wie eh und je. Am Samstag wäre Frank Sinatra 100 Jahre alt geworden. Stars wie Lady Gaga und Celine Dion feiern den Sänger.
"I did it my way", ich tat es auf meine Weise, heißt es in einem seiner Welthits. Aus dem Arme-Leute-Milieu italienischer Einwanderer fand Frank Sinatra den Weg in glitzernde Konzertsäle und die großen Hollywood-Studios, in die Herzen von Millionen Fans und in die Arme der schönsten Frauen. Seine unverwechselbare Bariton-Stimme trug ihm den Beinamen "The Voice" (Die Stimme) ein. Am Samstag vor hundert Jahren wurde Sinatra in der Stadt Hoboken geboren, im Schatten der Wolkenkratzer von Manhattan auf der anderen Seite des Hudson River.
"Es gibt nur einen Frank", sagt Sid Mark, der in seiner Radiosendung "Sounds of Sinatra" seit fast sechs Jahrzehnten ausschließlich Lieder des 1998 verstorbenen Sängers spielt. Auch in jüngeren Generationen gebe es noch "unermessliches" Interesse an der Musik Sinatras, der wegen seiner blauen Augen auch "Ol' Blue Eyes" genannt wurde. Material für sein Programm hat Mark genug: Sinatra nahm in seinem Leben mehr als 1500 Songs auf.
Zunächst wollte der junge "Frankie-Boy" Sportjournalist werden, doch dann entdeckte er die Musik von Gesangsgrößen wie Bing Crosby. Und Sinatra "hatte etwas, was Crosby nicht hatte - riesigen Sex-Appeal", sagt Mark. "Wenn Frank auf der Bühne stand, knisterte es überall."
Frauen viel reihenweise in Ohnmacht
Nach Auftritten mit dem Quartett "The Hoboken Four" brachte Sinatra 1939 seine erste Platte heraus, der große Durchbruch gelang ihm aber erst einige Jahre später. Der schmächtige junge Mann bezirzte das weibliche Publikum mit seiner sinnlichen Stimme, reihenweise fielen junge Frauen bei seinen Konzerten in Ohnmacht.
Bereits in den 40er Jahren bediente sich Sinatra einem Mittel, das heute aus dem Pop-Business nicht wegzudenken ist: PR-Agenten, die sein Image aufbauten und kontrollierten. Sein erster Agent George Evans veranstaltete Schrei-Wettbewerbe unter Sinatras weiblichen Fans, um sicherzustellen, dass in den Konzerten die gewünschte Stimmung aufkam. Evans stand auch hinter dem Bild des aus bescheidenen Verhältnissen stammenden Einwanderersprösslings, das sich in der Öffentlichkeit von Sinatra durchsetzte.
Das Aufkommen des Rock'n Roll Anfang der 50er Jahre brachte seiner Karriere einen Knick: Obgleich Sinatra später einmal einen gemeinsamen Auftritt mit Elvis Presley hinlegte, konnte er sich für diesen Musik-Stil nicht erwärmen. Für seine Kritiker blieb er ein Leben lang der "Crooner", der Interpret schmalziger Melodien wie "Strangers in the Night". Sinatra spielte auch in mehr als 60 Filmen mit, 1953 gewann er in der Rolle des Soldaten Angelo Maggio in "Verdammt in alle Ewigkeit" einen Oscar für die beste Nebenrolle.
Sinatra gab vier Mal sein Ja-Wort vor dem Altar
Turbulent ging es in Sinatras Privatleben zu: Nach der zehnjährigen Verbindung mit der ebenfalls aus Hoboken stammenden Nancy Barbato, von der er sich 1949 trennte, war er von 1951 bis 1957 mit Ava Gardner in einer leidenschaftlichen Ehe liiert. 1966 führte er als Fünzigjähriger die 32 Jahre jüngere Mia Farrow zum Altar; die Ehe hielt nur zwei Jahre. 1976 sprach er zum letzten Mal das Ja-Wort - zu Barbara Marx, die vorher mit dem Komiker Zeppo Marx verheiratet war.
Nicht zu knapp hielt es der Star auch mit dem Whiskey-Konsum. Seine Alkoholexzesse endeten nicht selten mit zertrümmertem Mobiliar. Die Skandale, zu denen immer wieder Gerüchte über Verbindungen zur Mafia hinzukamen, taten Sinatras Karriere freilich keinen Abbruch. Hochbetagt lockte der Entertainer auf seinen Tourneen noch immer Tausende in die Konzerthallen.
Zum 100. Geburtstag ehrt ihn seine Heimatstadt Hoboken am Samstag mit einem Hollywood-ähnlichen Stern. Und auch die Musikbranche weiß, was sie ihm zu verdanken hat: Bei einem Konzert in Las Vegas zum Gedenken an Sinatra traten so unterschiedliche Künstler auf wie R&B-Sänger Usher, Country-Star Garth Brooks und Popqueen Lady Gaga, die ihre Interpretation von "New York, New York" vortrug.
So bereiten sich Stars wie Lady Gaga auf Sinatras 100. Geburtstag vor
AFP