Sophia Coppola wettert gegen Promi-Wahn

Hamburg - Menschen wie Paris Hilton können nichts, sind aber berühmt dafür, berühmt zu sein. US-Regisseurin Sofia Coppola (42) steht den Auswüchsen des Promi-Kultes ratlos gegenüber.
„Als ich jung war, ging es darum, etwas Spannendes zu machen, wofür man dann auch berühmt sein kann“, sagte Coppola dem aktuellen „ZEITmagazin“. „Heute geht es nur noch darum, berühmt zu sein.“
„Richtig erschrocken“ sei sie gewesen, als sie nach einer längeren Auszeit in Frankreich wieder in die USA zurückkam, bekannte die Tochter von Regielegende Francis Ford Coppola. „Ich habe plötzlich gemerkt, dass eine ganze Generation in einer Kultur aufwächst, die geprägt ist von Klatschmagazinen, Promi-Internetseiten wie TMZ und Sozialen Netzwerken wie Facebook. Und überall in der Stadt waren auf Plakatwänden Menschen wie Paris Hilton zu sehen, die für nichts anderes berühmt waren als dafür, berühmt zu sein.“
Auch Modetrends steht die Mutter zweier Töchter laut eigenem Bekunden äußerst kritisch gegenüber. „Mir gefällt einfach nicht, dass sich Mädchen heutzutage im Stil von Prostituierten anziehen und dass das auch noch zunehmend akzeptiert wird.“ Sie habe sich gefragt, wie prägend es sei, in einer Welt aufzuwachsen, in der nur noch Dinge wie Medienpräsenz und Äußerlichkeiten zählten. „Wir hatten nicht mal einen Fernseher zu Hause.“
In ihrem neuesten Film „The Bling Ring“, der am 15. August in die deutschen Kinos kommt, setzt sich Sofia Coppola kritisch mit der Jugendkultur in Hollywood auseinander.
KNA