Nach Explosion auf Beerdigung: Haftbefehl gegen Verdächtigen (23)
Altbach - Nach der Explosion auf einer Trauerfeier ist ein Haftbefehl gegen einen Verdächtigen erlassen worden. Er könnte sogar etwas mit anderen Verbrechen zu tun haben!
Update vom 12. Juni, 15:30 Uhr: Drei Tage nach der Sprengstoff-Attacke auf einem Friedhof in Altbach gibt das Landeskriminalamt Baden-Württemberg neue Details zu dem Vorfall bekannt. Demnach wurden bei dem Angriff insgesamt zehn Menschen verletzt – eine sogar schwer. Lebensgefahr habe aber bei niemandem bestanden. Alle Betroffenen hätten das Krankenhaus mittlerweile wieder verlassen können.
Nach Explosion auf Beerdigung: Haftbefehl gegen 23-Jährigen
Auch der 23-Jährige, der aus bislang noch unbekanntem Grund den Sprengkörper während der Beerdigung gezündet haben soll, wird schwer verletzt im Krankenhaus behandelt. Bereits am Samstag (10. Juni) hatte das Amtsgericht Stuttgart auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart einen Untersuchungshaftbefehl gegen den iranischen Staatsangehörigen erlassen.
Gegen den 23-Jährigen wird wegen des dringenden Verdachts des versuchten Totschlags, des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und der gefährlichen Körperverletzung ermittelt. Er ist trotz seiner Verletzungen vernehmungsfähig, äußere sich aber nicht zu den Vorwürfen, sodass das Motiv noch unklar ist. Nach den aktuellen Erkenntnissen des LKA soll der Mann alleine gehandelt haben. Es könne zudem nicht ausgeschlossen werden, dass es einen Zusammenhang zu mehreren Schüssen im Bereich Stuttgart gibt.
Tatverdächtiger nicht vernehmungsfähig
Update vom 10. Juni: Nach dem Wurf eines explosiven Gegenstands auf eine Trauergemeinde in Altbach (Kreis Esslingen) mit fünf Verletzten ist der Tatverdächtige nicht vernehmungsfähig. Der 23-Jährige sei schwer verletzt und werde in einer Klinik behandelt, sagt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Samstag. Trauergäste hatten den jungen Mann nach dem Angriff verfolgt und so schwer verprügelt, dass er ins Krankenhaus geflogen wurde.
Explosion auf Beerdigung – mehrere Trauergäste erleiden Brand- und Splitterverletzungen
Bis zu 500 Menschen versammelten sich nach Angaben der Ermittler am Freitagmittag (9. Juni) zur Beerdigung eines 20 Jahre alten Mannes. Der Verdächtige soll sich der Trauergemeinde genähert und einen zunächst unbekannten Gegenstand in die Menge geworfen haben. Fünf Besucher wurden im Krankenhaus behandelt. Sicherheitskreisen zufolge erlitten die Trauergäste „Brand- und Splitterverletzungen“.
Die Ermittler gehen von einem Einzeltäter aus. Dennoch würden Zeugenaussagen zu weiteren Verdächtigen überprüft, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Hintergründe der Attacke sind völlig unklar. Da die Polizei Zusammenhänge mit einer Serie von Schüssen in Baden-Württemberg nicht ausschließt, übernahm das Landeskriminalamt Baden-Württemberg die Ermittlungen. Man werde mögliche Verbindungen prüfen, sagte ein Sprecher.
Explosion auf Beerdigung – mehrere Verletzte nach Eskalation bei Esslingen
Erstmeldung vom 9. Juni: Bei der Explosion eines Sprengkörpers sind am Freitagmittag (9. Juni) auf dem Friedhof in Altbach im Kreis Esslingen mehrere Personen verletzt worden. Gegen 12 Uhr gehen mehrere Notrufe bei der Polizei ein, in denen von einer Explosion berichtet wird. Darauf rückt ein Großaufgebot an Einsatzkräften der Polizei sowie des Rettungsdienstes und der Feuerwehr aus.
Explosion auf Beerdigung im Kreis Esslingen: Verdächtiger wirft Knallkörper – fünf Verletzte
Auf dem Friedhof findet zu dieser Zeit die Beisetzung eines in der vergangenen Woche verstorbenen 20-Jährigen mit mehreren hundert Trauergästen statt. Der junge Mann ist am frühen Samstagmorgen (3. Juni) auf den Bahngleisen in Altbach von einem Zug erfasst worden und an den Folgen seiner Verletzungen verstorben. Ein Fremdverschulden wird ausgeschlossen.
Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen nähert sich gegen 12 Uhr ein Mann dem Friedhof und wirft einen unbekannten Gegenstand in Richtung der Trauergemeinde. Bei der anschließenden Explosion werden fünf Personen leicht verletzt. Diese werden im Krankenhaus ambulant behandelt.
Nach Explosion auf Beerdigung im Kreis Esslingen: Trauergäste verprügeln Angreifer
Einige Trauergäste nehmen die Verfolgung des flüchtenden Verdächtigen auf, bei der sie ihn einholen und unter anderem durch Schläge schwer verletzen. Der 23-jährige Tatverdächtige wird mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik eingeliefert. Durch die Präsenz zahlreicher Einsatzkräfte beruhigt sich die vor Ort herrschende, emotional aufgebrachte Lage im Laufe der Zeit.
Ob weitere Personen an der Tat beteiligt waren, ist aktuell Gegenstand der Ermittlungen. Zeugen berichten zunächst von zwei möglichen Tatverdächtigen. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Um welche Art von Sprengkörper es sich handelt, ist nun ebenfalls Gegenstand weiterer kriminaltechnischer Untersuchungen.
Explosion auf Beerdigung: Zusammenhang mit vergangenen Schussabgaben vermutet
Da Zusammenhänge mit den zurückliegenden Schussabgaben in den Zuständigkeitsbereichen der Polizeipräsidien Reutlingen, Stuttgart und Ulm nicht ausgeschlossen werden können, hat das Landeskriminalamt Baden-Württemberg die Ermittlungen übernommen.
Zuletzt konnte das LKA Baden-Württemberg in den Ermittlungen nach der Serie an Schüssen Verstöße gegen das Waffengesetz aufdecken. Sachdienliche Zeugenhinweise zu den Vorfällen am Freitag (9. Juni) nimmt das Landeskriminalamt Baden-Württemberg unter der Telefonnummer 0711-5401 3360 entgegen. (pol/paw)