Cem Özdemir freut sich auf „Cannabisclubs“
Die Cannabis-Legalisierung in Deutschland kommt. Cem Özdemir (Grüne) freut sich deshalb auf „Cannabisclubs“.
Bad Urach/Stuttgart - Soll Cannabis legalisiert werden? Die Debatte darüber wird schon seit Jahren geführt, oftmals auch sehr emotional. Nun soll der Genuss-Konsum im Jahr 2024 kommen. So hat das Bundeskabinett kürzlich das „Gesetz zum kontrollierten Umgang mit Cannabis und zur Änderung weiterer Vorschriften“ beschlossen. Dieses basiert auf einem Eckpunktepapier, das Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) bereits im April vorgestellt hatten.
Cem Özdemir über Cannabis-Legalisierung: „Für legalen Eigenanbau statt Überstunden bei der Polizei“
Letzterer blickt der Cannabis-Legalisierung positiv entgegen, wie er auf der Plattform X (ehemals Twitter) einmal mehr kundgab: „Für Kinder- und Jugendschutz statt Drogen für alle beim Dealer, für Cannabisclubs statt Drogenclans, für legalen Eigenanbau statt Überstunden bei der Polizei. Freue mich auf die parlamentarische Beratung im Herbst!“ Dabei verwendete er zusätzlich die einprägsamen Hashtags „Bubatzlegal“ und „LegalizeIt“.
Die Reaktionen dazu im Netz sind gespalten. „All die Menschen mit Suchtproblemen freuen sich, wenn sie mehr Menschen um sich haben, die das gleiche Problem haben“, schrieb einer. Anderen geht das neue Gesetz derweil nicht weit genug, weshalb sie die Legalisierung von weiteren Drogen vorschlagen. Wiederum andere sehen den Grund für die Legalisierung einzig darin, dass der Staat mit der Strafverfolgung nicht hinterherkomme.
Pro- und Contra-Argumente zur Cannabis-Legalisierung
Für eine Cannabislegalisierung sprechen einige Argumente. Denn klar ist: Trotz des aktuellen Verbots steigt der Konsum, der bislang eben nicht kontrolliert wird. Gibt man das Gras frei, kann der THC-Gehalt geregelt werden und man schützt Menschen außerdem vor verunreinigten Drogen.

Klar ist aber auch: Gänzlich ungefährlich ist der Konsum von Marihuana nicht. Zum einen bleibt die Gefahr des Rauchens, das das Herzinfarktrisiko steigen lässt. Zum anderen gibt es Studien, die von einem höheren Risiko einer Psychose warnen. Allerdings besteht die anscheinend vor allem bei Jugendlichen, wenn das Gehirn noch nicht ausreichend entwickelt ist.
So oder so ist allerdings entschieden: Durch den Gesetzentwurf wird nun zunächst die erste Säule des Eckpapiers umgesetzt, die den privaten und gemeinschaftlichen Eigenbau für Erwachsene betrifft. Als Nächstes wird die Abgabe von Cannabis in lizenzierten Fachgeschäften folgen, bevor zu Beginn des Jahres 2024 Erwachsene zum ersten Mal legal einen Joint rauchen dürfen.