OP-Masken seien für Brillenträger am besten geeignet, weil man damit vergleichsweise gut atmen könne. Generell seien Masken mit Metalldraht empfehlenswert, bei denen sich die Partie um die Nase besser anpassen lässt, so Weber. Dann ströme die Atemluft nicht direkt unter die Brillengläser.
Es gebe auch Anti-Beschlag-Sprays für die Brillengläser. Diese seien für das Maskenproblem und als Dauerlösung aber nur bedingt empfehlenswert, sagt die Augenoptikermeisterin. Die Sprays müssten nach jeder Reinigung der Gläser neu aufgetragen werden. Ohnehin eigneten sie sich eher für Probleme durch starkes Schwitzen.
Auch das Brillengestell kann einen Unterschied machen: Vorteilhaft seien in der aktuellen Situation Metallbrillen mit einstellbaren Nasenpads. Dadurch könne die Luft besser zirkulieren als bei Kunststoffgestellen, die in der Regel näher am Auge sitzen, erklärt Claudia Weber.
So sehr die beschlagenen Gläser nerven mögen – Brillenträger seien in Corona-Zeiten auch besser geschützt, ergänzt Mitarbeiterin Linda Deppe. Denn das Virus könne unter Umständen auch über die Augenschleimhäute übertragen werden. Wer Kontaktlinsen trägt, sollte derzeit besonders auf eine gute Händehygiene und die vorschriftsmäßige Reinigung der Linsen achten.
Viele Menschen klagen auch über Atemprobleme unter den Masken. Die Sauerstoffversorgung sei unter einer adäquaten Maske aber nicht beeinträchtigt, betont der Kasseler Hausarzt Dr. Michael Donges. Ein Problem könnten unter Umständen selbst genähte Masken sein, bei denen der Stoff drei- oder vierfach gelegt werde. „Das ist übertrieben“, sagt Donges. Auch eine leichte Maske erfülle den Zweck, beim Husten und Niesen einen Großteil der Tröpfchen abzufangen.
Zwar können sich laut den Vorschriften des Landes Hessen Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen können, von der Pflicht befreien lassen. Dazu reicht eine ärztliche Bescheinigung aus.
Allerdings sei den Patienten, die aufgrund von Vorerkrankungen so schlecht Luft bekommen, dass sie mit Maske ernsthafte Probleme bekommen, ohnehin davon abzuraten, in Geschäfte zu gehen oder mit Bus und Bahn zu fahren, stellt der Mediziner aus Kassel klar. „Dann gehört man zur Hochrisikogruppe und sollte momentan nicht rausgehen.“
Er habe schon vereinzelt Anfragen auf Befreiung von der Maskenpflicht erhalten, berichtet der Kasseler Hausarzt. „Da klagte jemand, er bekomme Pickelchen unter der Maske.“ Ein Attest bekam er von Donges nicht.
Es sei nicht besonders angenehm, über längere Zeit einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, weiß der Hausarzt, der seinen gesamten Arbeitstag mit FFP2-Maske verbringt. „Aber wenn wir etwas erreichen wollen und uns Lockerungen im Alltag wünschen, müssen wir das jetzt einfach ertragen.“
Nach Einführung der Maskenpflicht in Deutschland* braucht jeder eine Maske. Auch bei Aldi, Lidl, Real, Rewe und Co. kann man nun Mundschutze kaufen. Einige Angebote sind bereits geplant.
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