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Corona-Impfstoff zum Inhalieren: Studie aus Deutschland – Probanden gesucht

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COVID-19 VACCINE
Besonders für Spritzenphobiker soll eine Impfung zum Inhalieren gegen das Coronavirus schützen. Forscher aus Hannover suchen Probanden. (Symbolbild) © Henrik Montgomery/dpa

Die Corona-Impfstoffe werden immer vielfältiger. Das soll auch Impfskeptiker zur Immunisierung bewegen – vor allem, wenn sie Angst vor dem Piks haben.

Die Corona-Pandemie nimmt weiter ihren Lauf. Durch die hochansteckende Omikron-Variante sind die 7-Tage-Inzidenzen in Baden-Württemberg* und ganz Deutschland auch weiterhin sehr hoch. Die Impfquote dagegen stagniert. Laut Impfdashboard der Bundesregierung sind 75,2 Prozent der Gesamtbevölkerung zweifach geimpft, 56,3 Prozent sind geboostert. Wie können also die bisherigen Impfskeptiker überzeugt werden, sich doch noch immunisieren zu lassen? Hier gibt es, wie echo24.de* berichtet, mittlerweile gleich mehrere Ansätze.

Einer davon ist, die Impfskeptiker zu dem Piks zu zwingen. Zumindest für einige Berufsgruppen soll schon Mitte März die Teil-Impfpflicht kommen – bundesweit*. Und auch, wenn sich einige Bundesländer zuletzt wegen der vorwiegend mild verlaufenden Omikron-Variante gegen die Umsetzung gesträubt hatten, hat sich beispielsweise Baden-Württemberg nun zur Teil-Impfpflicht bekannt*. Der Impfzwang ist allerdings nicht die einzige Hoffnung, die Impflücke zu schließen.

Alternativen zu bisherigen Corona-Impfstoffen: Mehrere Vakzine in den Startlöchern

Auch neue Impfstoffe sollen bisherige Impfskeptiker nach und nach überzeugen. Besonders die Wirkweise ist hier entscheidend, um bisher Ungeimpfte zu erreichen, die mRNA-Impfstoffe ablehnen. Eine Alternative könnte hier beispielsweise das Vakzin des französischen Herstellers Valneva* sein. Dieser Impfstoff gilt im Allgemeinen als Totimpfstoff, doch Valneva-Chef Thomas Lingelbach stufte diese Kategorisierung jetzt als falsch ein*.

Dennoch steht das Präparat in den Startlöchern und könnte nach seiner Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) Impfskeptiker vom Piks überzeugen. Ebenso viel Hoffnung setzen Experten in das proteinbasierte Vakzin von Novavax*. Dieses wird in Deutschland bereits verimpft, allerdings noch nicht in Baden-Württemberg – im Südwesten wird aus mehreren Gründen noch mit dem Impfstart von Novavax gewartet*.

Neue Studie zu Corona-Impfstoff: Inhalieren als Alternative zur Spritze?

Was allerdings alle bisherigen Impfstoffe gemeinsam haben, ist die Art und Weise der Verabreichung. Alle Vakzine, ob mRNA-, Protein-, Vektor- oder Totimpfstoff*, werden gespritzt. Noch – denn deutsche Forscher suchen nun Teilnehmer für eine Studie zu einem Corona-Impfstoff zum Inhalieren. Die Wissenschaftler wollen so vor allem Menschen mit einer Spritzenphobie von einer Corona-Impfung überzeugen.

Wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) berichtet, sind die Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) bei der Entwicklung des Vakzins bereits weit fortgeschritten. Nun suchen die Wissenschaftler Teilnehmer für eine weitere Studie. Dabei soll die Verträglichkeit des Mittels als Auffrischungsimpfung gegen Corona getestet werden. Doch wie funktioniert die Corona-Impfung zum Inhalieren eigentlich?

Neue Studie zu Corona-Impfstoff: Immunisierung durch Inhalieren – erste Ergebnisse

Wie die MHH selbst im Rahmen einer Pressemitteilung erklärt, wird der Impfstoff über ein elektronisches Gerät vernebelt, das einem Inhalator ähnelt. Der Wirkstoff-Nebel wird dann über ein Mundstück als feine Aerosole eingeatmet – verwendet wird ein verändertes Pockenvirus, das „Modified-Vaccinia-Ankara-Virus“ (MVA). Dieses wird häufig eingesetzt, um Teile von Krankheitserregern in den menschlichen Organismus zu transportieren, so das RND.

Wir wollen die Immunantwort des Körpers auf den Erreger in dem Organ auslösen, wo sie am dringendsten gebraucht wird.

Reinhold Möller, Immunologe an der Medizinischen Hochschule Hannover, gegenüber der HAZ

In dem Fall wird das Spikeprotein des Coronavirus‘ verwendet und direkt in die Lunge transportiert. Wie das RND weiter berichtet, soll der Impfstoff genau dort wirken, da Covid-19 auch bei einer regulären Infektion zuerst die oberen Atemwege befällt. Gegenüber der HAZ sagte der MHH-Immunologe Reinhold Möller: „Wir wollen die Immunantwort des Körpers auf den Erreger in dem Organ auslösen, wo sie am dringendsten gebraucht wird.“

Corona-Impfstoff inhalieren – so können Interessierte an der Studie teilnehmen

Erste Ergebnisse zu dem Corona-Impfstoff zum Inhalieren gibt es übrigens schon – in Tierversuchen wurden Hamster mit dem Vakzin geimpft. Die Bilanz laut HAZ: Alle Tiere waren nach der Impfinhalation komplett geschützt. Ob sich dieser Erfolg allerdings auch auf Menschen übertragen lässt, das soll nun eben im Rahmen einer Studie mit Freiwilligen getestet werden.

Anmelden können sich gesunde Menschen, die bisher zweimal gegen das Coronavirus geimpft oder sogar geboostert sind. Die Probanden müssen zwischen 18 und 60 Jahre alt sein – bei geboosterten Freiwilligen muss die Auffrischimpfung mehr als drei Monate her sein. Alle Informationen zu der Teilnahme finden Sie auf der Homepage der Medizinischen Hochschule Hannover. Unter anderem erhalten die Probanden eine Aufwandsentschädigung und eine gründliche medizinische Untersuchung. *echo24.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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