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„So wenig wie im Februar“: Impfgeschwindigkeit macht Spahn Sorgen - Minister mit dringendem Appell

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Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister, nimmt an der wöchentlichen Kabinettssitzung im Bundeskanzleramt teil.
Das Impftempo in Deutschland lässt nach. Gesundheitsminister Jens Spahn ist besorgt. © Michele Tantussi/dpa

Die Corona-Inzidenz steigt den sechsten Tag in Folge. Das Impftempo lässt nach. Gesundheitsminister Jens Spahn ist besorgt. Der News-Ticker.

Update vom 12. Juli, 22.30 Uhr: In Deutschland steht eine Impfpflicht noch nicht zur Debatte. Bei Nachbar Frankreich müssen sich nun dagegen alle Krankenschwestern, Ärzte und Pfleger gegen das Coronavirus impfen lassen. Das gab Präsident Emmanuel Macron an diesem Montagabend bekannt.

Corona-Pandemie in Deutschland: Das Impftempo gegen Covid-19 lässt wohl nach

Update vom 12. Juli, 19.30 Uhr: Die Politik äußert Bedenken wegen einer möglichen vierten Welle der Coronavirus-Pandemie in Deutschland. Jetzt nimmt die Bundesregierung zu einer möglichen Rückkehr zur Bundesnotbremse* Stellung (siehe Link).

Update vom 12. Juli, 18 Uhr: Auf Herzmuskelentzündungen als mögliche Nebenwirkungen bei Corona-Impfungen mit Biontech* (deutsches Pharma-Unternehmen) und Moderna soll gesondert hingewiesen werden. Das verkündet die Europäische Arzneimittelkommission EMA an diesem Montag. Es habe auch einzelne Todesfälle gegeben (siehe Link).

Update vom 12. Juli, 16.30 Uhr: In Deutschland lässt das Impftempo wie es scheint nach. „So wenige Erstimpfungen wie gestern hatten wir zuletzt im Februar“, schrieb Gesundheitsminister am Montag auf Twitter und fügte an, „anders als im Februar ist nun aber genug Impfstoff da.“ Wie dem RKI-Impfdashboard zu entnehmen ist, wurden am Sonntag (11. Juni) lediglich 221.720 Impfdosen verabreicht. 42,6 Prozent der Gesamtbevölkerung sind vollständig geimpft, 58,5 Prozent haben mindestens eine Impfung erhalten. Spahn appellierte: „Es bleib dabei. Bitte impfen lassen!“

Vor dem Urlaub impfen lassen: Angebot an Stuttgarter Flughafen

Indes können Reisende sich von Mittwoch an auf dem Weg in den Urlaub am Stuttgarter Flughafen gegen das Coronavirus impfen lassen. Das Land biete ein offenes Impfangebot für alle an, die bald eine Flugreise antreten wollten. Das sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Montag. Passagiere, die ab Stuttgart abheben, müssten nur ihre Tickets oder andere Buchungsnachweise vorlegen. Dann können sie ohne Voranmeldung im Impfzentrum auf der Landesmesse eine Impfung erhalten.

„Vorgesehen für die Aktion sind die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna“, teilte das Ministerium weiter mit. Sowohl Erst- als auch Zweitimpfungen seien möglich. Allerdings sollten Urlauber vier Stunden Zeit vor dem Abflug einplanen, wenn sie vor dem Check-In und der Sicherheitskontrolle zum Impfen gehen.

Internes RKI-Papier durchgesickert: Deutschland vor Corona-Kurswechsel?

Update vom 12. Juli, 11.20 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz hatte in den vergangenen Monaten das Infektionsgeschehen in Deutschland eingeordnet, vor allem für die Politik und Experten hatte der Wert als wichtiger Maßstab gedient. Ein internes Papier hatte am Montag angedeutet, dass in den kommenden Monaten nicht mehr allein die Inzidenz als wichtige Orientierungshilfe dienen soll.

In der Debatte um Kennwerte zur Beurteilung der Corona-Lage weist das Bundesgesundheitsministerium nun jedoch auch darauf hin, dass die Sieben-Tage-Inzidenz auch weiterhin berücksichtigt werden wird. „Die Inzidenz war nie einziger Parameter, um das Pandemiegeschehen zu beurteilen. Und sie ist und bleibt ein wichtiger Parameter“, teilte ein Sprecher am Montag mit. Der Wert gibt die Zahl der Ansteckungen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen an und ist Grundlage für viele Corona-Maßnahmen, etwa für die zuletzt ausgelaufene Bundesnotbremse.

Richtig sei aber auch, dass die Inzidenz bei steigender Impfquote an Aussagekraft verliere, fügte der Sprecher hinzu. Zumal dann, wenn die besonders vulnerablen Gruppen bereits geimpft seien. So hatte sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereits mehrfach geäußert, zuletzt am Wochenende.

Deshalb sollen künftig weitere Daten stärker berücksichtigt werden. Das Bundesgesundheitsministerium hatte am Wochenende bekanntgegeben, dass die Kliniken mehr Details zu Covid-19-Fällen melden sollen. Neben der Belegung von Intensivstationen müssen alle Krankenhauseinweisungen wegen Corona übermittelt werden, zuzüglich Alter, Art der Behandlung und Impfstatus der Patienten. Die entsprechende Verordnung dazu solle zügig auf den Weg gebracht werden, hieß es am Sonntag aus dem Ministerium.

Corona in Deutschland: Viele Arbeitnehmer kehren aus dem Home-Office zurück

Update vom 12. Juli, 11 Uhr: Die Corona-Krise hat viele Arbeitnehmer ins Home-Office verlagert, doch immer mehr Menschen treten aktuell den Weg zurück ins Büro an. Trotz der erst Ende Juni ausgelaufenen Homeoffice-Pflicht haben schon im vergangenen Monat weniger Beschäftigte zu Hause gearbeitet. Laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Ifo-Instituts fiel der Anteil derjenigen, die zumindest teilweise im Homeoffice arbeiteten, im Juni von 31,0 Prozent auf 28,4 Prozent. „Mit dem abklingenden Infektionsgeschehen und der steigenden Impfquote kehren Beschäftigte in die Präsenzarbeit zurück“, erklärte Ifo-Experte Jean-Victor Alipour.

Corona-Ausbruch in Nachtclub - 32 Personen mittlerweile infiziert

Update vom 12. Juli, 9.40 Uhr: Nach einem Corona-Ausbruch in einem Karlsruher Nachtclub zählt das Gesundheitsamt inzwischen 32 Infizierte. Die meisten der rund 120 Gäste, die den Club vor rund zehn Tagen besucht hatten und von denen Kontaktdaten vorliegen, seien inzwischen erreicht worden, sagte am Montag ein Sprecher des Landratsamtes. Ob jemand erkrankt ist, konnte er noch nicht sagen. Über die gestiegenen Infektionszahlen hatten zuvor mehrere Medien berichtet.

Unter anderem hatte eine infizierte Reiserückkehrerin aus Mallorca den Club besucht. Zudem hätten viele Clubgäste falsche oder
unvollständige Angaben gemacht, hatte der Gesundheitsamtsleiter Peter Friebel gesagt. Im Club sollen an dem Abend insgesamt rund 200 Menschen gewesen sein.

Corona-Inzidenz steigt den sechsten Tag in Folge: Experte kritisiert RKI-Angabe - „Science-Fiction“

Ursprungsmeldung vom 12. Juli 2021: Berlin - Es sollte ein entspannter Sommer werden, nun scheint sich die Corona*-Lage in Deutschland wieder in den Fokus rücken zu wollen. Bereits den sechsten Tag in Folge ist die bislang für Politik und Experten wichtige Sieben-Tage-Inzidenz gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts haben sich in den vergangenen 24 Stunden mehr Menschen neu mit dem Coronavirus* infiziert, als noch in der Woche zuvor.

Corona in Deutschland: RKI meldet sechsten Tag in Folge Anstieg der Neuinfektionen und der Inzidenz

Wie das RKI am frühen Montagmorgen berichtet, liegt die Inzidenz nun bei 6,4 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner. Am Vortag wurde sie noch mit 6,2 angegeben. Demnach haben die Gesundheitsämter in Deutschland innerhalb der vergangenen 24 Stunden 324 Neuinfektionen registriert. Vor einer Woche wurde die Zahl der Neuinfektionen noch mit einem Wert von 212 angegeben. Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden zwei Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche war es ein Toter gewesen.

Während die Corona-Zahlen wieder zögerlich ansteigen, setzen viele Experten ihre Hoffnungen in eine möglichst hohe Impfquote. Doch der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, hält eine Impfquote von 90 Prozent für illusorisch und auch die vom Robert Koch-Institut angestrebten 85 Prozent für wenig realistisch. „Wir müssen uns klarmachen, dass Impfquoten von 90 Prozent science fiction sind. Wir werden die niemals erreichen“, sagte Gassen am Sonntagabend im Bild-Politiktalk „Die richtigen Fragen“.

Corona in Deutschland: Hohe Impfquote „science fiction“ - Experte malt ein ganz anderes Szenario

Eine hohe Impfquote würde er „bei jenseits der 70 Prozent ansiedeln.“ Man werde bei der Impfkampagne „an einen Punkt kommen, wo man gegen eine unsichtbare Wand läuft, weil Menschen sich nicht impfen lassen wollen, weil sie Corona ignorieren oder weil sie Impfungen misstrauen“, sagte Gassen.

Gassen verwies zudem auf fast vier Millionen von einer Corona-Erkrankung Genesenen. Bei einer Dunkelziffer von Faktor zwei
bis drei gebe es wahrscheinlich sogar zehn Millionen Genesene. Entscheidend sei für ihn: „Wird die vierte Welle eine Laborwelle, wo man nur noch positive Befunde und keine Kranken mehr hat?“ Dann könne man es sehr gelassen sehen, wenn die Infektionszahlen in wenigen Wochen wieder ansteigen.

Über 58 Prozent der Menschen in Deutschland haben mit Stand vom Samstag mindestens eine Impfdosis erhalten. Vollständig geimpft sind gut 42 Prozent. Die Zahl der Neuinfektionen stieg in den vergangenen Tagen auf niedrigem Niveau wieder leicht an.*Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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