Corona-Studie: Covid-19 nach ein paar Minuten an der Luft weniger ansteckend

Endlich mal gute Nachrichten rund um Covid-19. Eine Corona-Studie aus England hat ergeben, dass das Coronavirus an der frischen Luft geringer ansteckend ist.
Berlin/Bristol – Mit dem Coronavirus wird sich auf den verschiedensten Ebenen und in den unterschiedlichsten Institutionen beschäftigt. Die Politik muss Pandemie-Maßnahmen beschließen, Medizin und Forschung entwickeln Impfstoffe gegen Covid-19*. Und die Wissenschaft erhebt Corona-Studien, die neue Erkenntnisse über den unsichtbaren Virus liefern sollen. So geschehen am Aerosol Research Center der britischen Universität Bristol.
Öffentliche Universität in Bristol, England: | University of Bristol |
Adresse: | Bristol BS8 1TH, Vereinigtes Königreich |
Studentenzahl: | 22.278 (2015) |
Gründung: | 1876 |
Corona-Studie: Covid-19 an der Luft weniger ansteckend: Britische Studie liefert neue Erkenntnisse zur Übertragung
Eine aktuelle Studie dieser wissenschaftlichen Institution hätte ergeben, dass das Coronavirus offenbar binnen weniger Minuten in der Luft bereits sehr viel weniger ansteckend ist. Darüber berichtet die britische Tageszeitung „The Guardian“. Demnach würde ein Großteil des Infektionsrisikos bereits nach nur fünf Minuten an der Luft sinken.
Nach 20 Minuten an der Luft senke sich das Infektionsrisiko sogar um 90 Prozent. Damit bestätige die Studie vom Aerosol Research Center erneut, dass das Risiko einer Corona-Infektion vor allem auf besonders engem Raum besteht. Die Ergebnisse der britischen Forscher hätten auf alle drei bisher untersuchten Coronavirus-Varianten – Alpha, Beta und Delta* – zugetroffen.
Omikron-Übertragung an der frischen Luft muss noch untersucht werden – welche Corona-Regeln weiterhin einzuhalten sind
Zeitnah soll auch die Omikron-Variante* dem „Ansteckungstest“ der Forscher unterzogen werden. Es steht jedoch die Frage im Raum, was die wissenschaftlichen Erkenntnisse für die „Praxis“ bedeuten. Zunächst einmal unterstreichen die Ergebnisse, wie wichtig das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sowie das Einhalten der Mindestabstände im Kontext der Eindämmung vom Infektionsgeschehen sind.
Lüftungssysteme in Innenräumen würden hierbei eine eher kleine Rolle spielen. Doch sollte auch weiterhin auf sie zurückgegriffen werden. Wichtig ist auch folgende Faustregel: Je näher man zu einer anderen Person ist, umso höher ist auch das Risiko einer Corona-Infektion.
Sinkendes Corona-Ansteckungsrisiko an der Luft: Aerosole trocknen stärker aus – und übertragen sich schlechter auf andere Menschen
„Das bedeutet, wenn du heute deine Freunde zum Mittagessen in einem Restaurant triffst, dann ist es eher wahrscheinlich, dass ich sie anstecke oder sie mich anstecken – wahrscheinlicher, als dass ich von jemandem angesteckt werde, der sich auf der anderen Seite des Raumes befindet“, wird Studienleiter Jonathan Reid in diesem Kontext vom „Guardian“ zitiert.
Wie aber ist sinkende Ansteckungsrisiko überhaupt zu begründen? Die Verfasser der Studie verweisen auf die Aerosole, die in der Lunge noch einen hohen Anteil an Feuchtigkeit und Kohlendioxid besitzen würden. Diesen verlieren sie, wenn sie in die Luft gelangen. Und mit jeder Minute außerhalb des Körpers trocknen sie stärker aus – wodurch sie sich schlechter auf andere Personen übertragen können.
Corona-Studie aus Großbritannien: Covid-19 nach 20 Minuten an der Luft um 90 Prozent weniger ansteckend
Wie schnell diese Partikel dabei austrocknen, hängt von der jeweiligen Luftfeuchtigkeit ab. Beträgt diese 50 Prozent, wie sie oftmals in trockenen Innenräumen herrscht, hätten die Partikel laut der Studien schon nach fünf Sekunden die Hälfte ihrer eigenen Feuchtigkeit verloren.
Liegt hingegen eine Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent vor, seien die Aerosole gemächlicher ausgetrocknet. Doch waren die Forscher in beiden Szenarien zum selben Resultat gelangt: Schon nach 20 Minuten in der Luft war das Coronavirus um 90 Prozent weniger ansteckend. Erneut wurde also eine Schwachstelle vom Coronavirus entdeckt.
Englischer Forscher entwickeln spezielles Gerät, um Aerosol-Entwicklung bei Corona-Übertragung nachzuahmen
Die vorgestellte Studie der Universität Bristol ist die weltweit erste ihrer Art, die sich mittels wirklichkeitsnaher Simulationen die Überlebensdauer vom Coronavirus in ausgeatmeter Luft in verschiedenen Szenarien untersuchte. Bisher basierten vergleichbare Studien stets auf der Untersuchung von Aerosolen, die in ein spezielles Gerät gesprüht wurden.
Dabei drehte sich das Gerät, um die Partikel in der Luft zu halten. Hierfür hatten die Forscher aus Bristol ein neues Gerät entwickelt, das als Erstes realitätsgetreu nachahmen kann, was genau mit Aerosolen geschieht, die nicht etwas gesprüht, sondern ausgehustet oder ausgeatmet werden. * kreiszeitung.de und 24hamburg.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.