Mitten in der Corona-Krise ist das für die Beamten nicht ganz ungefährlich. Viele Polizisten müssten sich so „wieder einmal einem hohen und aus unserer Sicht unnötigen Infektionsrisiko aussetzen“, prophezeit Pytlik.
Zusätzliche Konflikte könne es an den Feiertagen wegen Regel-Verstößen von Ausflüglern geben, fürchten die Gewerkschaften. „Bei der Kontrolle der Abstandsregelungen wird nicht jeder Verständnis zeigen“, vermutet Köhnlein. „Wir können nur an alle Menschen appellieren, sich an die aktuellen Vorgaben zu halten.“
Update vom 31. März, 18.24 Uhr: Nur noch einen Tag arbeiten, dann steht vielen erst einmal ein langes Oster-Wochenende bevor. Doch Innenminister Joachim Herrmann warnt davor, schönes Osterwetter für Ausflügen in beliebte Ausflugsregionen zu nutzen.
Gerade die Polizei werde „an Ostern sehr genau hinschauen“ und Verstöße gegen die Corona-Vorgaben „konsequent sanktionieren“, kündigt der CSU-Politiker gegenüber der Bild an. An den Tagen um Ostern seien noch einmal mehr Streifen unterwegs, auch unterstützt durch die Bayerische Bereitschaftspolizei. Herrmann betont: Das Coronavirus finde „genügend potentielle Opfer, die sich nicht an die Regeln zum Schutz vor der Pandemie halten“.
Update vom 31. März, 16.26 Uhr: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat einen Vorstoß seiner Amtskollegen Markus Söder und Winfried Kretschmann für einen härteren Corona-Kurs zurückgewiesen. „Im Norden wird gehandelt, im Süden werden Briefe geschrieben“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Kiel. „Wir haben bereits regelmäßige Tests als Voraussetzung für die Teilnahme am Präsenzunterricht für die Zeit nach den Ferien eingeführt, die Herren Söder und Kretschmann wollen darüber reden.“
Es sei jetzt nicht die Zeit für Effekthascherei, sondern für konsequentes und verantwortungsvolles Handeln, meinte Günther. „Die Kollegen sollten jetzt nicht die Nerven verlieren, sondern die verabredeten Regeln in ihren eigenen Ländern umsetzen.“
Erstmeldung vom 31. März, 13.56 Uhr:
München - Es ist ein ungewöhnlicher Schritt, den zwei Ministerpräsidenten in Corona*-Zeiten gehen: In einem gemeinsamen Brief an ihre 14 Ministerpräsidenten-Kolleg:innen fordern Markus Söder (CSU*) und Winfried Kretschmann (Grüne*) eine strikte Anti-Corona-Politik mit einer konsequenten Umsetzung der Notbremse in Hotspots - auch mit nächtlichen Ausgangsbeschränkungen. Die Regierungschefs von Bayern und Baden-Württemberg plädieren außerdem für eine Corona-Testpflicht an den Schulen nach den Osterferien.
„Die dritte Welle rollt seit einigen Wochen unerbittlich über das Land. Die Lage ist ernst, ernster als viele glauben“, heißt es in dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte die Süddeutsche Zeitung darüber berichtet. „Wir müssen daher unsere Verantwortung jetzt wahrnehmen und dürfen nicht länger diskutieren. Das Virus verzeiht keine Verzögerungen“, mahnen die Länderchefs. „Jeder weitere Tag des Zuwartens bedeutet tausende von neuen Ansteckungen, die sich exponentiell durch unser Land fressen.“
„Alle Instrumente, wie wir das Virus bekämpfen können, sind vorhanden - vor allem sind sie gemeinsame Beschlusslage“, betonen Söder und Kretschmann. „Getragen von einem einheitlichen Geist gilt es jetzt, die Notbremse ohne weiteres Überlegen und Zögern konsequent umzusetzen. Hierzu gehören nächtliche Ausgangsbeschränkungen und adäquate Kontaktbeschränkungen bei einer Inzidenz* über 100 sowie eine konsequente FFP2-Maskenpflicht* und Tests.*“ Man müsse Corona konsequent bekämpfen. „Sonst laufen wir Gefahr, dass sich durch ein ständiges Hin und Her die Lage bis in den Sommer hinein fortsetzt.“
Für die Zeit nach den Osterferien fordern die Ministerpräsidenten, man müsse sich über einheitliche Regelungen für die Schule verständigen, „insbesondere über eine Testpflicht an den Schulen“. „Wer keinen negativen Test hat, soll dann auch nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können.“ Das sei vor allem deshalb wichtig, weil sich derzeit die britische Mutation* unter Schülerinnen und Schülern so stark verbreite - und dann wiederum in die Familien hineingetragen werde, warnen sie. (kam/dpa) *Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA