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Corona in Deutschland: Großstadt führt alte Maßnahmen wieder ein - auch Wiesbaden nach privatem Sommerfest in Sorge

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Von: Patrick Mayer, Luisa Billmayer, Martina Lippl, Thomas Eldersch

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In der Coronavirus-Pandemie steigen die Infektionszahlen in Deutschland wieder. Offenbach reagiert jetzt mit stärkeren Einschränkungen. Der News-Ticker.

+++ Wir beenden diesen Ticker an dieser Stelle und bedanken uns fürs Mitlesen. Alle weiteren Informationen und Entwicklungen zur Corona-Pandemie in Deutschland lesen Sie fortan in diesem News-Ticker. +++

Update vom 3. August, 19.59 Uhr: Nach einem starken Anstieg der Corona-Fälle in Offenbach hat die Stadt mit stärkeren Einschränkungen reagiert. Auf der Sitzung des Krisenstabes sei ein Grill- und Picknickverbot auf öffentlichen Flächen beschlossen worden, teilte die Stadt am Montag mit. Gemeinsamer Sport ist nur kontaktlos für maximal zehn Menschen oder Mitglieder eines gemeinsamen Haushaltes und mit anderthalb Metern Abstand erlaubt. Es solle mehr Kontrollen geben, um „Maskenverweigerer“ zu erreichen, sagte Gesundheitsdezernentin Sabine Groß nach der Sitzung des Krisenstabes.

Die gestiegenen Fallzahlen in Offenbach werden vor allem auf Reiserückkehrer aus Risikogebieten sowie auf ein Einzelereignis, nämlich eine Busfahrt zu einer niederländischen Käsefabrik, zurückgeführt.

Update vom 3. August, 18.36 Uhr: Durch ein privates Sommerfest in der Stadt Wiesbaden sind die Corona-Zahlen dort wieder stark angestiegen. Etwa 100 Teilnehmer waren, laut Angaben der Stadt, auf der Feier. 18 von ihnen wurden jetzt positiv auf das Virus getestet. Weitere Testergebnisse stehen aber noch aus.

Das Fest habe schon vor einigen Tagen stattgefunden und daher sei die Ermittlung der Teilnehmer und deren Kontaktpersonen sehr aufwändig, so der Oberbürgermeister der hessischen Hauptstadt, Gert-Uwe Mende (SPD). Da bereits viele Gäste in den Urlaub gefahren sind, müssen jetzt auch die Gesundheitsämter anderer Regionen informiert werden. Außerdem muss geklärt werden, ob der Veranstalter ein ausreichendes Hygienekonzept hatte und dieses auch umgesetzt hat. Viele der Gäste, die bereits ermittelt werden konnten, stehen jetzt unter Quarantäne.

Der Vorfall erinnert stark an einen Corona-Ausbruch in Schwäbisch Gmünd, als auf einer Trauerfeier mehrere Menschen positiv auf das Virus getestet wurden. Inzwischen stieg die Zahl auf 100 Infizierte an. Einige von ihnen seien aber mittlerweile genesen, teilte das Landratsamt Ostalbkreis mit. Andere befinden sich noch in häuslicher Isolation. Die Tests an der Grundschule in Schwäbisch Gmünd seien alle negativ ausgefallen.

Corona in Deutschland: Betrüger aus Schlesweig-Holstein ergaunert Soforthilfen in Millionenhöhe

Update vom 3. August, 17.05 Uhr: In Schleswig-Holstein ist den Behörden ein Betrüger ins Netz gegangen, der fast 15 Millionen Euro an Corona-Staatshilfen einheimsen wollte. Bei dem Verdächtigen handelt sich um einen 36-jährigen Unternehmensberater aus dem Kreis Pinneberg. Das teilten das Hauptzollamt Itzehoe und die Staatsanwaltschaft Lübeck am Montag mit. Der Mann hatte wohl unrechtmäßig Sozialversicherungsdaten erworben und dann in über 90 Fällen damit Kurzarbeitergeld und staatliche Corona-Soforthilfen beantragt. Derzeit sitzt der 36-Jährige in Untersuchungshaft.

Wie es aussieht, wurden dem Mann bereits 7,4 Millionen Euro ausgezahlt. Eine weitere Bewilligung von 7,6 Millionen Euro wurde während der Ermittlungen gestoppt. Schon seit Anfang Juli stand der 36-Jährige im Verdacht des Betrugs in einem besonders schweren Fall. Seitdem sitzt der Unternehmensberater auch schon in Haft. Bei Durchsuchungen seines Hauses konnten die Beamten 200.000 Euro sicherstellen. Die Ermittlungen dauern noch an.

Update vom 3. August, 13.50 Uhr: In den letzten Wochen wurde in Deutschland vermehrt über eine Maskenpflicht im neuen Schuljahr diskutiert. Das Schulministerium von NRW hat sich nun für eine besonders strikte Form der Maskenpflicht entschieden. Auf allen weiterführenden und berufsbegleitenden Schulen muss ein Mund-Nase-Schutz getragen werden - auch während des Unterrichts. Für Grundschulen soll die Regelung nicht gelten.

Coronavirus in Deutschland: Besorgniserregende Zahlen - über 500 Neuinfektionen am Sonntag

Update vom 3. August, 10.01 Uhr: Der Aufwärtstrend der Neuinfektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 in Deutschland scheint sich auch am Wochenende fortgesetzt zu haben. Das Robert-Koch-Institut meldete für Sonntag (2.8) 509 Neuinfektionen in Deutschland. Auf den ersten Blick ist das zwar im Vergleich zum Trend der letzten Woche ein eher geringer Wert, doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Sonntags werden in der Regel weniger Neuinfektionen gemeldet. Baden-Württemberg und Sachsen melden generell am Sonntag keine neuen Infiziertenzahlen. Deswegen sind 509 Neuinfektionen durchaus besorgniserregend. Zuletzt gab es am 3. Mai mehr gemeldete Neuinfektionen an einem Sonntag.

Corona: Hoffnung auf relativ schnelle Verfügbarkeit von Impfstoff

Update vom 2. August, 21.36 Uhr: Weltweit bemühen sich Wissenschaftler um die Erforschung des Coronavirus. Vor allem die Entwicklung eines Impfstoffes wird angestrebt. Das für die Zulassung von Impfstoffen in Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) macht Hoffnung auf eine relativ schnelle Verfügbarkeit einer Impfung gegen das neuartige Virus, das die Welt in Atem hält.

„Die Zuversicht ist groß, denn wir haben gerade in den letzten Wochen erlebt, dass wir aus den ersten klinischen Prüfungen Ergebnisse erhalten haben, die zeigen, dass einige Impfstoffe tatsächlich eine spezifische Immunreaktion beim Menschen gegen Coronavirus 2 induzieren können“, erklärte Präsident des PEI Klaus Cichutek am Sonntagabend im Interview mit dem ZDF-„heute journal“. Das seien sehr gute Neuigkeiten.

Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts Prof. Dr. Klaus Cichutek im ZDF-„heute journal“: Hoffnung auf schnelle Corona-Impfstoff-Verfügbarkeit
Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts Prof. Dr. Klaus Cichutek im ZDF-„heute journal“: Hoffnung auf schnelle Corona-Impfstoff-Verfügbarkeit © Screenshot: ZDF-Mediathek/heute journal

Coronavirus: 150 Projekte forschen weltweit an einem Impfstoff

Weltweit geben es 140 bis 150 Projekte, im Zuge derer an Impfstoffen geforscht wird. „Wir haben bereits 26 klinische Prüfungen laufen, und auch sechs dieser klinischen Prüfungen befinden sich bereits in einem Stadium, wo noch mal statistisch signifikant Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten am Menschen erhoben werden“, sagte Cichutek. In sogenannten Phase-III-Studien wird überprüft, ob ein Impfstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt.

Millionen Dosen werden laut Paul-Ehrlich-Institut bereits hergesellt

Russland hatte kürzlich angekündigt, bereits einen Impfstoff zu haben und ab Herbst zahlreich impfen zu wollen. Bezüglich eines möglichen internationalen Impfstoff-Wettkampfs, erklärte Cichutek: „Es geht nicht darum, das Rennen zu gewinnen, sondern wir brauchen tatsächlich verträgliche und wirksame Impfstoffe.“

Eine weitere gute Nachricht sei, „dass schon mehrere Impfstoffentwickler ihre Herstellungskapazitäten erweitert haben und bereits im Vorfeld der Ergebnisse der schlussendlichen Prüfungen Impfstoffprodukte in großen Mengen herstellen - und auch Kapazitäten haben, hier Millionen Dosen, wenn nicht im nächsten Jahr mehrere 100-Millionen Dosen bereitzustellen.“

Update vom 2. August, 18.45 Uhr: Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie zeigte sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder weiterhin besorgt. Im ARD-„Sommerinterview“ äußerte er sich zu wirtschaftlichen Folgen und sprach vom Beginn einer zweiten Welle. Dass diese „wahrscheinlich“ bald komme, sei klar.

Update vom 2. August, 15.14 Uhr: Genau beobachtet werden in Deutschland zurzeit nicht nur die Infektionszahlen, sondern auch das Verhalten der Reiserückkehrer. Zumindest die Tests scheinen gut angenommen zu werden: Alleine in Bayern ließen sich am Samstag 10.000 Menschen freiwillig testen - unter anderem an den Autobahnen, am Flughafen und an den Hauptbahnhöfen in München und Nürnberg.

Corona in Deutschland: Zahlen steigen

Das Infektionsgeschehen in Deutschland hat einen Höhepunkt derzeit im Landkreis Dingolfing-Landau, ausgehend von einem Gemüsebauernhof. Hier hab es eine weitere Hiobsbotschaft für die Behörden und die lokale Bevölkerung. Es ist nicht nur ein Betrieb betroffen, sondern auch ein benachbarter Bauernhof. Außerdem wurden in Nürnberg 135 Bewohner einer Gemeinschaftsunterkunft unter Quarantäne gestellt. Ein Bewohner - der Mitarbeiter einer Pflegeeinrichtung - war positiv getestet worden.

Die Bundesärztekammer sieht indes die Gesundheitsämter schlecht vorbereitet auf eine mögliche zweite Welle.

Corona in Deutschland: Gesundheitsämter melden niedrige Zahlen zum Wochenende

Update vom 2. August, 09.13 Uhr: Am Samstag haben die Gesundheitsämter in Deutschland insgesamt 240 Neuinfektionen gemeldet - das wäre nach dem Anstieg um 955 vom Vortag ein deutlicher niedrigerer Wert. Allerdings melden nach RKI-Angaben nicht alle Gesundheitsämter ihre Zahlen am Wochenende.

Der R-Wert lag nach RKI-Schätzungen bei 1,13 (Vortag: 1,06; Datenstand 1.8., 0.00 Uhr). Insgesamt sind in Deutschland 9141 Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben, geschätzte 192.900 davon genesen.

Nachdem in sechs Bundesländern bald die Ferien enden, wird über eine allgemeine Maskenpflicht in den Schulen diskutiert - der Präsenzunterricht soll bestmöglich durchgeführt werden.

Corona-Lage in Deutschland: Altmaier fordert härtere Strafen - ZDF-Moderatorin angegriffen

Update vom 1. August, 22.51 Uhr: Bei den am Samstag in Berlin abgehaltenen Kundgebungen gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen hat sich auch die ZDF-Journalistin und Moderatorin Dunja Hayali unter die Demonstranten gemischt. Die 46-Jährige wurde vor Ort jedoch Opfer von Beleidigungen und Anfeindungen und musste den Dreh abbrechen, als die Situation zu eskalieren drohte.

Corona-Lage in Deutschland spitzt sich wieder zu - Altmaier fordert härtere Strafen

Update vom 1. August, 18.57 Uhr: Die Corona-Lage in Deutschland scheint sich, gemessen an den steigenden Zahlen der täglichen Neuinfektionen, wieder zu verschlechtern. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier plädiert daher für härtere Strafen bei Verstößen gegen die Abstands- und Hygieneregeln.

Peter Altmaier (CDU), Bundesminister für Wirtschaft und Energie, steht nach einem Interview mit der dpa an der Terrassentür in seinem Büro im Ministerium. Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat Peter Altmaier sich für härtere Strafen bei Verstößen gegen Corona-Regeln ausgesprochen.
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat Peter Altmaier sich für härtere Strafen bei Verstößen gegen Corona-Regeln ausgesprochen. © Michael Kappeler/dpa

„Wer andere absichtlich gefährdet, muss damit rechnen, dass dies für ihn gravierende Folgen hat“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Wir dürfen den gerade beginnenden Aufschwung nicht dadurch gefährden, dass wir einen erneuten Anstieg der Infektionen hinnehmen.“

Trotz steigender Coronazahlen in Deutschland: Tausende demonstrieren in Berlin

Am Samstag (1. August) demonstrierten in Berlin Tausende trotz steigender Infektionszahlen die Einschränkungen, die die Pandemie mit sich bringt. Die Polizei ging von in der Spitze etwa 17.000 Teilnehmern aus. Hygienevorgaben wie Abstand und Mund-Nasen-Schutz wurden demnach nicht eingehalten. An mehreren Stellen hielt die Polizei Protestzug und Gegendemonstranten voneinander fern.

Corona in Deutschland: Infektionszahlen steigen weiter - Reproduktionszahl über kritischem Wert

Update vom 1. August, 09.45 Uhr: In Deutschland haben sich innerhalb eines Tages fast 1000 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Das Robert-Koch-Institut (RKI) vermeldet am Samstag insgesamt 955 Neuinfektionen. Am Freitag waren es noch 870. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, liegt laut RKI in Deutschland bei 1,06 (Vortag: 1,02). Seit Beginn der Corona-Pandemie haben sich in der Bundesrepublik über 210.000 Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, über 9000 Menschen sind gestorben, rund 192.000 gelten als genesen.

Update vom 31. Juli, 19.17 Uhr: Die Corona-Pandemie bestimmt weiterhin den Alltag in Deutschland und der Welt. SPD-Experte Karl Lauterbach fordert einen Strategiewechsel im Kampf gegen das Virus.

Update vom 31. Juli, 18.42 Uhr: Wie sehr sich das Coronavirus in Deutschland ausbreitet, ohne dass noch Infektionsketten nachvollzogen werden können, zeigt sich vielleicht exemplarisch an einer Testreihe am Klinikum Magdeburg. Hier sind aktuell drei Corona-Patienten stationär aufgenommen, zwei von ihnen wurden wegen anderer Erkrankungen eingeliefert und seien auf der Isolierstation. Bei einem weiteren Patienten ist die Herkunft der Infektion unbekannt.

Bei großflächigen Tests unter den 1900 Mitarbeitern seien jetzt aber 19 Infektionen festgestellt worden - die betroffenen Mitarbeiter würden in unterschiedlichen Abteilungen von der Verwaltung bis zum medizinischen Bereich arbeiten, wie Geschäftsführer Knut Förster am Freitag sagte. Für den Großteil der Infektionen seien die Infektionsketten nicht nachvollziehbar.

Die gute Nachricht: Die Betroffenen seien weitestgehend symptomfrei und hätten nur eine geringe Viruslast gezeigt. Sie befinden sich trotzdem in häuslicher Quarantäne.

Corona in Deutschland: Wirtschaft warnt - Initiative plant Demonstrationen gegen Maßnahmen

Update vom 31. Juli, 17.33 Uhr: Während Wissenschaftler unter Hochdruck an Methoden rund um das Coronavirus forschen, verleugnen manche Menschen die Pandemie. Die Initiative „Querdenken 711“ spricht von 500.000 Teilnehmern bei einer Corona-Demo in Berlin.

Update vom 31. Juli, 17.25 Uhr: Auf Warnungen vonseiten der Politik und Ärzte folgen nun auch Warnungen aus der Wirtschaft: Ein weiterer Umsatzrückgang könnte bis zu 50.000 Handelsstandorten in Deutschland die Existenz kosten, so Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE). „Für viele Händler gäbe es bei erneuten Einschränkungen oder gar einer zweiten Phase des Lockdowns keine Chance mehr, der Insolvenz zu entgehen“, befürchtet er. „Es erfüllt mich mit großer Unruhe, dass es viele offenbar nicht mehr so genau mit der Einhaltung der Regeln nehmen und die Zahl der Infizierten wieder steigt“ , so Sanktjohanser - er fordert deshalb dringend mehr Disziplin von der Bevölkerung.

Massiver Coronavirus-Ausbruch nach Party in NRW: 54 Gäste positiv getestet

Update vom 31. Juli, 13.19 Uhr: Nach einer Party in Nordrhein-Westfalen (NRW) hat es einen massiven Corona-Ausbruch gegeben. 50 Gäste nach einer privaten Feier im Kreis Kleve positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das Fest habe im Kreis Wesel stattgefunden, teilte die Kreisbehörde Kleve mit. Nachdem bei einer Person der Corona-Test positiv gewesen sei, wurden insgesamt 111 Kontaktpersonen getestet und unter Quarantäne gestellt. Die Gäste stammen überwiegend aus dem Ort Geldern im Kreis Kleve.

Von den 98 Testergebnissen, die am Freitag vorlagen, waren 54 Testergebnisse positiv und 44 negativ. „Das Gesundheitsamt nimmt direkt Kontakt mit den positiv getesteten Personen auf, um weitere Informationen zu erhalten“, so Landrat Wolfgang Spreen. Die Kontaktpersonenermittlung läuft.

Zweite Corona-Welle in Deutschland? Umfrage zeigt klares Ergebnis - auch beim Alkoholverbot

Update vom 31. Juli, 11.20 Uhr: Mit einer zweiten Corona-Welle in Deutschland rechnen 77 Prozent. Das hat eine Umfrage des ZDF- „Politbarometer“ ergeben. Nur 20 Prozent der Befragten gehen nicht davon aus, der Rest habe dazu keine Meinung gehabt. Dass die Menschen sich in der Corona-Krise sich eher unvernünftig verhalten, finden 51 Prozent. Nach den Krawallen gegen die Polizei in Stuttgart und Frankfurt befürwortet die Mehrheit (66 Prozent) ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen. 32 Prozent aller Befragten sind dagegen. Die Umfrage wurde laut ZDF in der Zeit vom 28. bis 30. Juli 2020 bei 1249 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben.

Corona in Deutschland: Gesundheitsamt hat Angst vor zweiter Welle - „Rollt riesiges Problem auf uns zu“

Update vom 31. Juli, 09.18 Uhr: Die Corona-Infektionen sind derzeit auf einem hohen Niveau. In den vergangenen Tagen vermeldete das Robert-Koch-Institut (RKI) die höchste Zahl an Neuinfektionen seit Mitte Mai. In den vergangenen 24 Stunden wurden laut dem RKI 870 neue Corona-Fälle registriert, am Donnerstag hatte die Zahl der Neuinfektionen bei 902 gelegen (siehe auch Update vom 30. Juli, 18.28 Uhr). Sechs Menschen mit Covid-19 starben. Amtsärzte in den Gesundheitsämtern sind angesichts dieser Situation alarmiert und warnen jetzt vor einem Personalmangel.

Coronavirus in Deutschland: „Viel zu knapp besetzt“ - Amtsärzte fürchten zweite Welle

„Für eine zweite Pandemie-Welle sind die Gesundheitsämter viel zu knapp besetzt“, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Ute Teichert, den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe (Freitag), wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. „Mit den steigenden Infektionszahlen rollt ein riesiges Problem auf uns zu.“ Die Bundesregierung hätten zwar Maßnahmen geplant, um die öffentlichen Gesundheitsämter zu stärken, doch es müsse eine kurzfristige Lösung für den Notfall geben. Viele freiwillige Helfer, die Mitarbeiter in den Gesundheitsämtern unterstützt hätten, seien auf ihre bisherigen Stellen zurückgekehrt.

Update vom 31. Juli, 07.19 Uhr: Die Corona-Krise trifft auch Studenten hart. Aus einem Schreiben des Bundesbildungsministeriums geht hervor, dass tausende Studenten staatliche Hilfskredite benötigen. Demnach wurden im Mai, Juni und Juli mehr als 22 000 Anträge auf einen Studienkredit bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit einer Höhe von insgesamt 641,6 Millionen Euro gestellt. Seit Mai müssen für den KfW-Studienkredit, den es auch schon vor der Krise gab, keine Zinsen gezahlt werden.

Außerdem soll auch „Corona-Jahrgang“ bei Auszubildenden vermieden werden, so Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), weshalb die Bundesregierung finanzielle Unterstützung für Betriebe anbieten möchte. Die geplanten Prämien für Betriebe, die in der Krise weiter ausbilden oder die Zahl der Lehrstellen sogar erhöhen, können nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums von Anfang August an beantragt werden. Die entsprechende Förderrichtlinie soll demnach zuvor an diesem Freitag im Bundesanzeiger veröffentlicht werden. Kleine und mittlere Ausbildungsbetriebe, die besonders von der Corona-Pandemie betroffen sind, sollen 2000 Euro für jeden abgeschlossenen Lehrvertrag erhalten, wenn sie ihre Zahl an Azubis stabil halten. Für jeden Ausbildungsplatz, den sie über Vorjahresniveau schaffen, bekommen sie sogar 3000 Euro. „Das Signal an die kleinen und mittelständischen Unternehmen ist: Bildet aus - trotz Corona!“, sagte Heil.

Update vom 30. Juli, 20.32 Uhr: Reiseveranstalter und Flughäfen würden sich Corona-Schnell-Tests wünschen. Ein Mainzer Start-up will ein Verfahren auf den Markt bringen. Doch die Zulassung lässt auf sich warten.

Update vom 30. Juli, 19.15 Uhr: Der Chef der Wirtschaftsweisen, Lars Feld, sieht den erneuten Anstieg der Corona-Fallzahlen mit wachsender Sorge. Die jüngste Zunahme der Infektionszahlen und die Situation in den USA ließen ihn „vorsichtiger werden“, sagte Feld gegenüber der Zentralredaktion von Ippen Digital.

Corona in Deutschland: Zahl der Neuinfektionen erreicht Juli-Höchstwert - Könnte Start einer zweiten Welle sein

Update vom 30. Juli, 18.28 Uhr: Wie das Robert Koch-Institut (RKI) bekannt gab, haben die deutschen Gesundheitsämter 902 neue Coronavirus*-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Das ist der höchste Wert seit Mai abgesehen vom lokalen Corona-Ausbruch beim Fleischfabrikanten Tönnies im Juni. Seit Beginn der Pandemie haben sich mittlerweile mindestens 207.828 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert.

Eine Anzahl von 902 Neuinfektionen stellt für den Monat Juli einen Höchstwert dar. Bereits zuvor hatte das RKI aufgrund steigender Zahlen eine Trendumkehr in Deutschland befürchtet. Als Ursache für den Anstieg nannte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag (28. Juli) Nachlässigkeit bei der Einhaltung der Verhaltensregeln. Ob es sich um den Beginn einer möglichen zweiten Welle handle, könne man nicht wissen. Bis vor einiger Zeit habe man es geschafft, die Fallzahlen stabil bei täglich neu gemeldeten 300 bis 500 Fällen zu halten.

Die Reproduktionszahl, der R-Wert, lag gemäß Schätzungen des RKI mit dem Datenstand vom 29. Juli in Deutschland bei 1,14. Im Vergleich zum Vortages-Wert von 1,25 ist die Zahl leicht gesunken. Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt.

Update vom 30. Juli, 16.53 Uhr: Die Deutsche Bahn stand in der Kritik: Die Maskenpflicht würde nicht konsequent durchgesetzt, monierten einige Fahrgäste. Das soll sich ändern: Wer im Zug keine Maske tragen will, muss mit dem Rauswurf rechnen. „Da gibt es klare Anweisungen an unseren Kolleginnen und Kollegen in den Zügen, dass dann, wenn das nachhaltig ein Konflikt ist mit dem Maskentragen, wir gemeinsam mit der Bundespolizei den Beförderungsausschluss auf den Weg bringen“, sagte Bahnchef Richard Lutz am Donnerstag den Sendern ntv und RTL. Dies müsse allerdings die Ausnahme bleiben, betonte der Bahnchef. „Die direkte Ansprache der Fahrgäste, dass sie bitte Maske tragen mögen, wirkt normalerweise.“ 

Corona-Krise: Berlin führt Maskenpflicht in Schulen ein

Update vom 30. Juli, 16.45 Uhr: In Berlin starten die Schulen am 10. August. Kurz vor dem Start ins neue Schuljahr führt Berlin die Maskenpflicht an den Schulen ein. Mund-Nasen-Schutz soll dann auf Fluren, in Aufenthalts- und Gemeinschaftsräumen oder in der Toilette getragen werden. In Unterrichtsräumen, auf dem Pausenhof oder im Hort soll diese Verpflichtung nicht gelten. Die Maskenpflicht soll für Schüler, Lehrer und andere Beschäftigte in Schulgebäuden gelten, teilte die Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am Donnerstag mitteilte. Eltern und Lehrerverband warnen wegen Covid-19 vor viel Chaos und großem Durcheinander an Schulen.

Coronavirus in Deutschland: Berliner Verkehrsbetriebe zählen 30.000 Fahrgäste ohne Maske

Update vom 30. Juli, 14.53 Uhr: In Berlin haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) in den vergangenen drei Wochen die Maskenpflicht in ihren Bussen und Bahnen überprüft. Die Bilanz: 30.000 Fahrgäste waren ohne Maske unterwegs. Wie der Tagesspiegel berichtet, seien die Fahrgäste ohne ordnungsgemäß angelegten Mund- und Nasenschutz angesprochen worden und hätten daraufhin wurden dann Masken angelegt.“ Ungefähr 100 Fahrgäste konnten demnach ein Attest vorweisen oder „glaubhaft darlegen, dass sie eins besitzen“,schreibt die Zeitung weiter. In 80 Fällen seien die Sicherheitsbeschäftigten bedroht oder beleidigt worden. Etwa 200 Vertragsstrafen in Höhe von 50 Euro sollen erhoben werden. 

Weihnachtsmärkte trotz Corona-Krise: Bundesland macht klare Ansage

Update vom 30. Juli, 14.45 Uhr: In Sachsen sollen die Weihnachtsmärkte trotz Corona-Krise stattfinden. Je nach den Gegebenheiten vor Ort sei es jedoch wichtig, „verantwortungsbewusst und achtsam“ zu handeln, erklärte Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) am Donnerstag. Die zweite Infektionswelle habe Deutschland erreicht, und es gebe täglich neue Infektionsherde, mahnte sie. Sie betonte aber auch die wirtschaftliche Bedeutung der Weihnachtsmärkte etwa im Erzgebirge.

Corona in Deutschland: Kreisstadt führt Kontaktbeschränkungen ein 

Update vom 30. Juli, 14.02 Uhr: Um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen, führt Heide (Schleswig-Holstein, Kreis Dithmarschen) ab Samstag wieder strengere Schutzmaßnahmen ein. So werde es in der Kreisstadt wieder Kontaktbeschränkung im öffentlichen Raum geben, dass sich maximal zwei Personen aus unterschiedlichen Haushalten treffen dürfen, sagte Landrat Stefan Mohrdieck am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in der Landeshauptstadt Kiel. Auch öffentliche Veranstaltungen in Heide (knapp 22.000 Einwohner) sollen im Innen- und Außenbereich zunächst für eine Woche ausgesetzt werden, so Mohrdieck.  Darüber hinaus müsse auf dem Wochenmarkt am Samstag eine Mund-Nasen-Bedeckung werden. Zudem würden die Testungen ausgeweitet. Die kritische Zahl von 67 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen sei noch nicht erreicht worden. 13 weitere Personen seien positiv getestet worden, sagte Landrat Mohrdieck. Davon gehöre nur die Hälfte zu der Familie in Heide, die durch Reiserückkehrer infiziert wurde.

Corona-Krise in Deutschland: Reiserückkehrer schleppen Virus ein

Update vom 30. Juli, 10.37 Uhr: In Schleswig-Holstein wächst die Zahl der Corona-Infizierten stärker als zuletzt. Der Kreis Dithmarschen hat sich zu einem Corona-Hotspot entwickelt. Bei den 33 Corona-Infizierten handelt es sich nach Angaben eines
Kreissprechers vor allem um Reiserückkehrer vom West-Balkan und aus Skandinavien, aber auch im Kontext dieser Rückkehrer erfolgte Ansteckungen im familiären Bereich. Labor Ergebnisse von 45 weiteren Tests stehen noch aus. Die Angst, das sich das Virus weiter unkontrolliert ausbreitet, ist groß.

Der Gesundheitsminister des Landes - Heiner Garg - hat in einer Pressekonferenz am Donnerstag in Kiel den Ausbau der Corona-Teststationen und Kapazitäten angekündigt. Reiserückkehrer aus Risikogebieten müssen sich bei den Gesundheitsämtern melden und bis zum Vorliegen eines negativen Testergebnisses in Quarantäne begeben, betonte Garg. Der Gesundheitsminister kündigte Bußgeld und Kontrollen an. Im Nordseebad Büsum wurde eine Maskenpflicht verhängt. Das Einführen der Corona-Regel lobt der Gesundheitsminister ausdrücklich.

Coronavirus in Deutschland: RKI meldet 636 Corona-Fälle

Update vom 30. Juli, 10.18 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten in den vergangenen 24 Stunden 636 Corona-Neuinfektionen und vier Todesfälle wie aus dem Dashboard des Robert-Koch-Instituts (RKI) mit den Fallzahlen nach Bundesländern und Landkreisen hervorgeht (Stand: 30. Juli; 10.27 Uhr).

Die Reproduktionszahl - kurz R-Wert - schätzt das RKI auf 1,14 (Vortag: 1,25). Das 7-Tage-R liegt bei 1,13 (Vortag: 1,12). Beide Werte basieren auf dem Datenstand vom 29. Juli, 0.00 Uhr).

Coronavirus in Deutschland: Sterblichkeitsstudie erschreckt

Update vom 29. Juli, 20.47 Uhr: Eine erste bundesweite Studie hat die Krankenhausdaten der Covid19-Patienten während der ersten Welle der Pandemie in Deutschland ausgewertet. Jeder fünfte, der ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, verstarb. Und sogar jeder zweite, der beatmet werden musste - so die Auswertungen der TU Berlin auf Basis der Daten der Krankenkasse AOK. Die Sterblichkeit korrelierte - bei beatmeten und nicht beatmeten Patienten - mit dem Alter: So verstarben etwa 72 Prozent der über 80-jährigen Beatmeten. Während nur etwa 12 Prozent der stationär aufgenommenen Frauen beatmet wurde, waren es etwa 22 Prozent der Männer - die Sterblichkeitsrate lag aber wiederum etwa gleichauf.

Auch in Bezug auf Begleiterkrankungen kann die Studie Zahlen aufweisen: Eta 26 Prozent der stationär Aufgenommen litt unter Diabetes, etwa 24 Prozent unter Herzrhythmusstörungen - während 39 Prozent der Beatmeten auch an Diabetes litt, 43 Prozent auch an Herzrhythmusstörungen.

Zwischen 30. März und 6. April - auf dem Höhepunkt der Corona-Krise in Europa - lag die Übersterblichkeit in Deutschland bei etwa vier Prozent - im europäischen Durchschnitt bei 50 Prozent, wie das französische Statistikamt Insee ermittelte. Seit Anfang Mai gibt es keine Übersterblichkeit mehr.

Coronavirus: Bund will Tests für Reiserückkehrer finanzieren

Update vom 29. Juli, 17.02 Uhr: In den „Tagesthemen“ werden die Schulöffnungen nach den Sommerferien begrüßt - viele Eltern aber sind augenscheinlich extrem frustriert über das Corona-Management der Politik.

Update vom 29. Juli, 16.40 Uhr: Eltern und Lehrerverband warnen wegen Corona vor Chaos an den Schulen. Schon jetzt gleichen die Konzepte in Deutschland für eine Rückkehr der Schulkinder nach den Sommerferien einem einzigen Durcheinander. Sorgen und Kritik wachsen.

Update vom 29. Juli, 14.45 Uhr: Die geplanten zusätzlichen Testmöglichkeiten auf das Coronavirus für Reiserückkehrer nach Deutschland will der Bund finanzieren.

Die Kosten würden durch einen erhöhten Zuschuss zur gesetzlichen Krankenversicherung übernommen, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums am Mittwoch in Berlin. Die entsprechende Verordnung soll in dieser Woche in Kraft treten.

Nach Feiern neuer Corona-Hotspot in Mecklenburg-Vorpommern

Update vom 29. Juli, 14.08 Uhr: In Mecklenburg-Vorpommern sind nach einem Infektionsfall im Landkreis Ludwigslust-Parchim zehn weitere Corona-Fälle festgestellt worden. Diese elf Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Virus stehen im Zusammenhang, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) am Mittwoch mitteilte. Eine Person müsse im Krankenhaus behandelt werden. Einige der Infizierten haben demnach verschiedene Feiern besucht, berichtet ndr.de. Sie seien außerdem beruflich und in der Freizeit aktiv. Das Gesundheitsamt ermittelt derzeit Informationen über die Kontaktpersonen. Bislang wurden mehr als 100 identifiziert.

Coronavirus in Deutschland: RKI meldet 6.498 aktive Corona-Fälle

Update vom 29. Juli, 9.44 Uhr: In den vergangenen 24 Stunden haben die Gesundheitsämter 684 neue Corona-Fälle und sechs Todesfälle an das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet. In Deutschland gibt es demnach rund 6.498 aktive Corona-Fälle.

Die Reproduktionszahl - kurz R-Wert - lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland bei 1,25 (Vortag: 1,28). Dieser R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Das Sieben-Tage-R lag nach RKI-Angaben bei 1,12 (Vortag: 1,10). Dieser Wert spiegelt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen wider. Beide Werte beziehen sich laut RKI auf den Datenstand vom 28.7., 0.00 Uhr (siehe Update vom 27. Juli, 21.45 Uhr). Damit liegt die Reproduktionszahl nun bereits mehrere Tage wieder über dem kritischen Wert 1.

Spahn will Corona-Pflichttests von gesetzlichen Kassen zahlen lassen

Update vom 29. Juli, 9.17 Uhr: Die Corona-Tests für Reise-Rückkehrer sollen die gesetzlichen Krankenkassen zahlen, wenn es nach Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht. Das Geld dafür solle aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds kommen, heißt es nach Informationen des Spiegel in einem Entwurf für die geplante Verordnung des Ministers. Der Entwurf nenne für die Kosten bereits eine grobe Schätzung: Für eine Million Tests belaufen sich die Mehrausgaben für die Labordiagnostik demnach auf rund 50,5 Millionen Euro. Grundsätzlich sollten, laut dem Entwurf, alle aus dem Ausland einreisenden Personen grundsätzlich getestet werden können, soweit deren Einreise noch nicht mehr als 72 Stunden zurückliegt. Dieses Vorgehen würde demnach „das Risiko der Einschleppung von Infektionen“ verhindern.

Coronavirus in Deutschland: R-Wert weiter über der kritischen Marke

Update vom 28. Juli, 21.45 Uhr: Das Robert-Koch-Institut warnt in der Coronavirus-Pandemie in Deutschland unablässig - und veröffentlichte nun neue Zahlen zur Corona-Krise.

Demnach hätten die Gesundheitsämter bundesweit insgesamt 633 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages festgestellt, erklärte das RKI am frühen Dienstagabend.

Das heißt: Hochsummiert haben sich seit Beginn der Covid-19-Pandemie in Deutschland 206.242 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 angesteckt, 9122 mit dem Virus infizierte Personen sind laut Datenstand vom 28. Juli (0 Uhr) in diesem Zeitraum hierzulande an oder mit der heimtückischen Lungenkrankheit gestorben.

Bis Dienstagmorgen hatten 190.800 Menschen eine Corona-Infektion RKI-Schätzungen zufolge überstanden, die Reproduktionszahl sank leicht von 1,28 auf 1,25. Der sogenannte R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab und zeigt, wieviele andere Menschen eine infizierte Person im Schnitt ansteckt.

Corona-Pandemie in Deutschland: Winfried Kretschmann droht mit härteren Strafen

Update vom 28. Juli, 15.33 Uhr: Winfried Kretschmann (Grüne) hat angesichts erneut steigender Corona-Infektionszahlen den Bürgern mit härteren Strafen bei Regelverstößen gedroht. Die Regierung müsse härtere Sanktionen erlassen, wenn die Infektionszahlen weiter steigen würden, so Baden-Württembergs Ministerpräsident am Dienstag in Stuttgart. „Das Virus versteht keinen Spaß.“

Kretschmann appellierte an die Bevölkerung, sich an die Regeln zu halten. Man müsse damit rechnen, dass es wieder mehr Infektionsketten geben und das Virus auch von Reiserückkehrern stärker importiert werde. Entscheidend sei allerdings, ob es zu einer exponentiellen Kurve der Infektionen komme.

Coronavirus in Deutschland: Aktuelle Entwicklung macht RKI „große Sorgen“ - Wieler lobt zwei Medikamente

Update vom 28. Juli, 11.26 Uhr: Die Zahlen der mit dem Virus gestorbenen Menschen sind derzeit sehr gering. Der Grund dafür ist laut Lothar Wieler, dass die Zahlen der Neuinfektionen derzeit relativ gering sind. Außerdem gebe es zwei Medikamente, die den Verlauf etwas verbessern könnten. Remdesivir, ein Virushemmer und Dexamethason, ein Medikament, dass die Immunantwort, die Entzündungsreaktion, schwächen kann, werden mittlerweile eingesetzt. Dennoch liegen die geringen Totenzahlen primär an den geringen Fallzahlen.

Eine Ampulle des Medikamentes Remdesivir liegt während einer Pressekonferenz am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) auf dem Tisch.
Der antivirale Wirkstoff Remdesivir wird bei schweren Verläufen von Covid-19 eingesetzt. © Ulrich Perrey/picture alliance/dpa

Update vom 28. Juli, 11.14 Uhr: Bezüglich der Situation in Flugzeugen erklärte Lothar Wieler vom RKI, dass die Belüftungs- und Filtersysteme in Passagiermaschinen die Verbreitung des Coronavirus schwer machen. Eine Verbreitung also relativ unwahrscheinlich ist. Dennoch sind die Einhaltung der AHA-Regeln wichtig.

Hinsichtlich der Frage, wie Urlaubsrückkehrer sich verhalten sollten, betonte Lothar Wieler erneut, dass Menschen sich unabhängig davon, wo sie sind, an die Corona-Regeln halten sollten. Also auch im Urlaub müssen Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Wer aus einem Risikogebiet einreist, muss sich in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Zudem sei nach wie vor wichtig, sich testen zu lassen, wenn Kontakt mit einer infizierten Person bestanden hatte oder Symptome bemerkbar sind.

Coronavirus in Deutschland: Erneuter Anstieg könnte laut RKI der Beginn einer zweiten Welle sein

Update vom 28. Juli, 10.58 Uhr: „Wir wissen nicht, ob das der Beginn einer zweiten Welle ist, aber es könnte natürlich sein“, erklärte Wieler auf die Frage, ob die ansteigenden Zahlen eine zweite Welle anstoßen. Unabhängig davon müssen die AHA-Regeln eingehalten werden. Bei stärkeren Ausbrüchen seien strengere Maßnahmen nötig. Reaktive Maßnahmen, wie zahlreiche Tests und schnelle Umsetzung von Quarantäneregeln, müssen schnell greifen. Primär seien aber präventive Maßnahmen - die AHA-Regeln - wichtig.

Der Leiter des deutschen Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, spricht auf einer Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage in Deutschland.
Der Leiter des deutschen Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, spricht auf einer Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage in Deutschland. © Tobias Schwarz/AFP/Pool/dpa

Update vom 28. Juli, 10.49 Uhr: Hinsichtlich der Frage, ob Kinder nach den Sommerferien wieder in die Schulen gehen könnte, betonte Lothar Wieler die Wichtigkeit der Nachverfolgung. Es sei wichtig, Konzepte zu entwickeln, dass Kinder sich auf den Gängen und auf dem Schulhof nicht zu stark mischen. Die Nachverfolgung, sobald ein Fall bekannt werde, muss möglich sein. Diese Planungen sollten bis zum Schulstart jedoch umgesetzt sein, sodass Kinder in die Schulen gehen werden können.

Corona-Nachverfolgungskonzepte sind für Schulöffnungen unumgänglich

Ob lokale Corona-Regeln wichtiger seien als deutschlandweite Maßnahmen, sei davon abhängig, wie sich die Ausbrüche entwickeln. Zu den Ausbrüchen an sich sagte Wieler: „Das alles geschieht nur, weil wir Menschen uns nicht mehr an diese Regeln halten.“ Wir hätten es selbst in der Hand, so der RKI-Chef. „Es ist wirklich rücksichtslos und fahrlässig, wenn man wilde Partys feiert", erklärte er. Einzelne Personen können viele Menschen gefährden.

Update vom 28. Juli, 10.39 Uhr: „Diese Entwicklung ist wirklich sehr beunruhigend“, betonte Lothar Wieler vom RKI. Eine unkontrollierte Ausbreitung müsse verhindert. „Und wir schaffen das gemeinsam", so Wieler. Eine Befragung des RKI in Zusammenarbeit mit der Universität Erfurt habe gezeigt, dass das Coronavirus von der Bevölkerung als ein geringeres Risiko eingschätzt werde als zuvor. Auch die AHA-Regeln würden weniger konsequent eingehalten.

„Halten sie Abstand, mindestens 1,5 Meter. Beachten Sie die Hygieneregeln und tragen sie in bestimmten Situationen zusätzlich eine Mund-Nasen-Bedeckung", erläuterte Wieler die AHA-Regeln. Er wies daraufhin die Gesichtsmaske richtig - über Mund und Nase - zu tragen. Die Hygieneregeln würden auch im Freien gelten, betonte Wieler.

RKI: Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei

„Wir, Sie alle haben dazu beigetragen, dass die Fallzahlen gesunken sind“, so Wieler. Damit seien weniger Menschen infiziert worden und gestorben. Es müsse immer wieder vor Augen geführt werden, dass die Pandemie noch nicht vor bei sei. Aber gemeinsam sei es möglich uns gegenseitig zu schützen. „Und das, meine Damen und Herren, das gibt mir sehr viel Hoffnung", schloss Wieler seinen Beitrag ab.

Update vom 28. Juli, 10.30 Uhr: Anhand der aktuellen Fallzahlen wird deutlich, wie sich die Pandemie entwickelt. Vor allem dass es sich nicht um lokale Ausbrüche handelt, sondern die Zahlen über ganz Deutschland verteilt zunehmen, so Ute Rexroth, eine der Leiterinnen des Lagezentrums des RKI.

Am Freitag verzeichnete das Institut 815 neue Fälle. „Da haben wir uns wirklich Sorgen gemacht", kommentierte Rexroth die Entwicklung. 781 neue Fälle wurden am Samstag gemeldet, 305 am Sonntag. Am Montag waren es 340, am Dienstag 640. Bisher hätten lokale Ausbrüche wie der Tönnies-Skandal die Entwicklung geprägt. Nun zeige sich ein deutschlandweiter Anstieg.

RKI zum Coronavirus: Deutschlandweite Ausbreitung - viele Bundesländer betroffen

„Es sind wirklich leider viele Bundesländer betroffen“, stellte Rexroth fest. Besonders auffällig sind derzeit die bayerischen Landkreise Dingolfing-Landau und Hof und die kreisfreie Stadt Weimar. Die Übertragungen können im Grunde überall stattfinden. „Was uns berichtet wird, sind Hochzeiten, Familienfeiern, Treffen mit Freunden, das sind aber auch Ausbrüche am Arbeitsplatz, in Gemeinschaftsunterkünften, in Gemeinschaftseinrichtungen und leider auch Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitswesens“, erklärte Ute Rexroth vom RKI. Es seien auch Reiserückkehrer unter den Infizierten, aber der Großteil stecke sich in Deutschland an.

Um diese Entwicklung zu stoppen, sei Prävention unumgänglich und Rexroth rief dazu auf, dazu beizutragen, die Ausbreitung durch die Einhaltung von Hygieneregeln zu bremsen. Das habe im Frühjahr ebenfalls funktioniert. „Prävention ist besser als Reaktion“, so Rexroth.

Update vom 28. Juli, 10.11 Uhr: Das Robert Koch-Institut hat eine Pressekonferenz gegeben. Lothar Wieler, Präsident des Instituts, zog das Fazit hinsichtlich der Situation auf der Welt: „Wir befinden uns mitten in einer sich rasant entwickelnden Pandemie“. Wieler beschrieb die Corona-Lage in den Ländern die am stärksten von der Corona-Krise betroffen sind, unter anderem die USA, Brasilien, Indien und Südafrika.

Corona in Deutschland: Aktuelle Entwicklung macht RKI „große Sorgen“ - Wieler spricht von „rasanter Pandemie“

Doch auch in Deutschland müsse festgestellt werden, dass die Fallzahlen wieder zunehmen würden. „Die neueste Entwicklung macht mir und die macht uns allen im Robert Koch-Instituts große Sorgen“, so Wieler. Anfang Juli seien nur noch rund 300 neue Fälle gemeldet worden. „Das ist ein großer Erfolg. Dieser zeigt uns, dass wir das Virus eindämmen können. Aber das gelingt nur wenn die AHA-Regeln einhalten", sagte der Präsident.

Coronavirus in Deutschland: Furcht vor zweiter Welle! RKI schlägt jetzt richtig Alarm - „Trend ist beunruhigend“

München - Nach langer Debatte ist es also soweit: Urlauber, die in der weltweiten Corona-Krise von einer Reise aus Risikogebieten nach Deutschland zurückkehren, müssen sich schon bald verpflichtend auf das heimtückische Coronavirus testen lassen.

Coronavirus-Pandemie in Deutschland: Urlauber aus Risikogebieten müssen Corona-Tests machen

„Wir müssen verhindern, dass Reiserückkehrer unbemerkt andere anstecken und so neue Infektionsketten auslösen“, erklärte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag (27. Juli). Demnach sollen die Corona-Tests für die Urlauber und Reisenden kostenfrei sein. Zu den Risikogebieten zählen zum Beispiel die USA, die weiter schwer mit Covid-19 zu kämpfen haben.

Die Furcht vor einer zweiten Welle ist auch hierzulande groß, weswegen die Bundesregierung weiter durchgreift. Das Robert-Koch-Institut (RKI) schlägt dagegen regelrecht Alarm - denn: Die Zahl der Corona-Neuinfektionen* steigt.

Corona-Pandemie in Deutschland: Weniger Landkreise melden keine Covid-19-Fälle

Wie das RKI in seinem Lagebericht vom Montag mitteilte, nehme die Zahl der Landkreise ab, die keine neuen Covid-19-Fälle innerhalb von sieben Tagen melden. Heißt: In immer mehr Landkreisen werden wieder Corona-Infektionen registriert. Zudem gebe es deutschlandweit im Schnitt 4,1 Corona-Fälle auf 100.000 Einwohner - der Wert sei damit "auf niedrigem Niveau leicht angestiegen".

Dazu kämen immer wieder vereinzelte Corona-Ausbrüche wie zum Beispiel im bayerischen Landkreis Dingolfing-Landau, „mit 174 Fällen unter Erntehelfern in einem landwirtschaftlichen Betrieb“. Zusammenfassend stellt das RKI fest: „Dieser Trend ist beunruhigend.“

Die Corona-Pandemie hat auf fast alle Bereiche des Lebens Auswirkungen - auch auf den Goldpreis*. Schon vor Corona ging der Wert stetig nach oben, aber die Sorge um die Folgen der Pandemie lässt den Kurs jetzt regelrecht explodieren! Wir haben die besten Expertentipps für Ihre Geldanlage.

Alle wichtigen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie in Deutschland lesen Sie hier im News-Ticker. (pm) *Merkur.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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