Update, 13. Mai, 7.42 Uhr: Die wegen der Corona-Pandemie geschlossene Grenze zwischen Deutschland und Österreich soll laut Informationen der österreichischen Nachrichtenagentur APA am 15. Juni wieder vollständig geöffnet werden. Bereits ab kommenden Freitag werde es an den Grenzen nur noch stichprobenartige Kontrollen geben, bestätigte das Kanzleramt in Wien am Mittwoch der APA.
Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte am Dienstag mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel telefoniert. Über weitere Schritte will die Bundesregierung bei ihrer Sitzung an diesem Mittwoch beraten. Zuvor hatte Österreichs Kanzler Kurz am Dienstagabend in der Sendung „10vor10“ des Schweizer Fernsehens gesagt, dass er eine Grenzöffnung im Juni erwarte. Weiter teilte das Bundeskanzleramt in Wien mit, dass Österreich auch eine Liberalisierung des Grenzregimes mit seinen anderen Nachbarländern anstrebt. Mit dem Argument, die Reisefreiheit zu erleichtern, hält inzwischen Jens Spahn am Immunitätsausweis fest.
Update, 12. Mai, 21 Uhr: Bald ist es soweit: Biergärten, Restaurants und Wirtshäuser in Bayern dürfen nach dem Corona-Shutdown ab dem 18. Mai ihre Außenbereiche (bis 20 Uhr) öffnen.
Geht es nach dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), dürfen sich dann auch Gruppen, zum Beispiel mehrere Freunde, wieder in der Gastronomie* treffen - unter klar definierten Voraussetzungen.
Update, 16.39 Uhr: In Deutschland sind nach einer Auswertung der Nachrichtenagentur dpa bisher über 170.900 Coronavirus-Fälle registriert.
Bundesweit mindestens 7585 Menschen, die sich mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizierten, sind den Angaben zufolge bislang gestorben. Bis 16.15 Uhr am Montag (10. Mai) waren 7484 Todesfälle gezählt worden.
Update, 16.06 Uhr: In Berlin müssen Menschen beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr weiter Mund und Nase bedecken. Diese Pflicht durch die Corona-Verordnung sei kein unverhältnismäßiger Eingriff in Grundrechte, teilte das Verwaltungsgericht in der Hauptstadt am Dienstag mit. Damit wurden Eilanträge mehrerer Antragsteller zurückgewiesen (VG 14 L 76/20 u.a.)
Das Gericht war zwar der Ansicht, dass die Regelung in das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit eingreife. Der Eingriff sei aber durch das Ziel gerechtfertigt, Neuinfektionen mit dem Coronavirus vorzubeugen und damit auch die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Krankheit Covid-19 in der Bevölkerung zu verringern.
Update, 14.20 Uhr: Berlin setzt jetzt auf ein eigenes Warnsystem in der Corona-Krise. Anders als Bund und Länder in der vergangenen Woche vereinbart haben, wonach die Höchstzahl von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner ausschlaggebend sein soll. Diese Höchstzahl sei für Berlin viel zu hoch, wurde im Vorfeld schon kritisiert. Die Reproduktionsrate, die Zahl der Neuinfektionen und die Belegung der Intensivbetten mit Covid-19- Patienten sollen bei dem Warnsystem eine Rolle spielen, teilten Regierungschef Michael Müller und Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci am Dienstag mit.
Werden bei zwei der Indikatoren kritische Marken erreicht, will der Senat bestehende Lockerungen auf den Prüfstand stellen oder geplante weitere Lockerungen gegebenenfalls verschieben.
Update 13.00 Uhr: Die Schließung von Schulen und Kindergärten hat unter den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie den größten Effekt. Dadurch sei die Wachstumsrate der bestätigten Corona-Infektionen um 7,9 Prozentpunkte laut einer Studie verringert worden. Das hat eine Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg herausgefunden. Auf die Ausgangsbeschränkungen würden 5,0 Prozentpunkte entfallen und auf die Einstellung des Profi- und Breitensports 3,4 Prozentpunkte.
Update 12.56 Uhr: Die zahlreichen Corona-Demos in Deutschland sorgen für Kritik. In einem Tagesthemen-Kommentar äußerst sich SWR-Korrespondet Michael Stempfle zu den Corona-Demonstranten - und bringt durchaus Verständnis für sie auf.
Update 12.43 Uhr: In einem Schlachthof in Birkenfeld bei Pforzheim (Baden-Württemberg) sind weitere mehr als 80 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit steige die Zahl der Mitarbeiter, die mit Covid-19 infiziert sind oder waren, auf rund 400, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes im baden-württembergischen Enzkreis am Dienstag. Das ist mehr als ein Drittel der Belegschaft von etwa 1100 Mitarbeitern. Die Ergebnisse hatte die Behörde am Montagabend veröffentlicht. Mehrere Medien berichteten darüber. Auch in einem Schlachthof im Landkreis Coesfeld (NRW) ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle auf 250 gestiegen, berichtet Deutschlandfunk online. Der Betrieb des Unternehmens Westfleisch wurde geschlossen.
Update 12.24 Uhr: Nach der Oktoberfest-Absage in München hat die Stadt eine „verrückte Idee“, berichtet tz.de*. Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen heißt es. Demnach sollen die Wiesn-Betreiber ihre Fahr- und Spielgeschäfte über die Stadt verteilt aufstellen
Update 12.10 Uhr: Der Anstieg der vieldiskutierten Reproduktionszahl in den vergangenen Tagen ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) auch auf einzelne Ausbrüche zurückzuführen. „Die jüngsten Ausbrüche etwa in Schlachthöfen haben die Reproduktionszahl angehoben“, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade. Schaade betonte erneut, dass dieser Wert „nur ein Parameter“ sei, um die Dynamik der Corona-Übertragung zu beurteilen. Aber eben nicht der einzelne Faktor. Ein anderer „wichtiger Faktor“ sei die Zahl der Neuinfektionen. Wichtig seien zudem auch Umfang und Ergebnisse der Testungen, sagte Schaade.
Deshalb sei das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln weiterhin sehr wichtig. „Das Virus ist noch da“, mahnte Schaade. Auch, wenn die Fallzahlen deutlich weniger geworden seien.
Update 11.44 Uhr: Das häufige Händewaschen in der Corona-Pandemie wird nach Einschätzung von Hautärzten dazu führen, dass mehr Menschen juckende Hand-Ekzeme entwickeln. „Seife greift die Hautbarriere an“, sagte der Dermatologe Christoph Skudlik der Nachrichtenagentur dpa. Der 52-Jährige ist Chefarzt des Instituts iDerm mit Sitz an der Universität Osnabrück und dem BG Klinikum Hamburg. Menschen mit Hautproblemen sollten zum Facharzt gehen.
Update 11.07 Uhr: Die RKI Pressekonferenz in Berlin ist beendet.
Update 10.53 Uhr: In Schulen und Kindergärten sind nach Aussagen von RKI-Vize Schaade derzeit keine „Routinetests“ vorgesehen. Wo es einen Ausbruch gebe, müsse getestet werden. Test für Pflegepersonal solle es jedoch geben.
Update 10.49 Uhr: Die Maßnahmen in Deutschland wären nach Ansicht des RKI-Vizepräsidenten nicht so streng wie im Ausland, beispielsweise Spanien gewesen. „Wir durften rausgehen, spazieren gehen. Das waren Maßnahmen mit Augenmaß, die eine gewisse Bewegungsfreiheit gelassen haben. Diese Maßnahmen seien nach und nach gelockert worden. Nebenwirkungen gesundheitlicher, gesellschaftlicher Art sei sich die Regierung laut Schaade sehr bewusst.
Update 10.38 Uhr: „Man muss sich um jeden einzelnen Ausbruch kümmern“, sagt Schaade. Infektionsketten müssten verfolgt werden, identifiziert werden, das wäre der Job des Gesundheitsamtes. Quarantäne müsste angeordnet werden. Die Grenze von 50 pro 100.000 Einwohnern sei eine Grenze, um einen weiteren Ausbruch zu verhindern, eine Schwelle.
Update 10.28 Uhr: Die Gefahrenlage in Deutschland ist noch da, betont Schaade. „Die zweite Welle wird sich dann vermeiden lassen, wenn wir Infektionsketten vermeiden.“ Das Steuer könnten wir über unser Verhalten steuern. Solange wir keine Alternative haben, müssen wir Infektionen vermeiden. „Ein Verhalten so wie es im vergangenen Dezember war“ sei nur möglich, wenn es einen Impfstoff gebe, so Schaade. Man müsse „Disziplin und Fantasie“ aufbringen, um die Infektionen niedrig zu halten.
Update 10.07 Uhr: „Wir versuchen ein möglichst realistisches Bild des Epidemie-Verlaufs zu erfassen“, sagt Lars Schaade vom RKI. Dafür werde ein Modell, das sogenannte Nowcasting-Verfahren genutzt. Bei den Meldedaten gibt es Schwankungen, so Schaade. Am Wochenende und am Montag werden weniger Zahlen durch einige Gesundheitsämter gemeldet, das kann zu statistischen Schwankungen führen.
Die sogenannte Reproduktionszahl könnte nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) auch in den nächsten Tagen weiter bei etwa 1 liegen. Ursache sei, dass sich die Zahl täglicher Neuinfektionen kaum mehr verringere und sich einem Plateau nähere, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade am Dienstag in Berlin. Die aktuelle Reproduktionszahl, kurz R-Wert, bilde jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab, der am Montag gemeldete Wert zum Beispiel die Situation in der Zeit vom 28. April bis 3. Mai.
Generell unterliege der R-Wert Schwankungen - unter anderem, weil einzelne Ausbrüche den Wert stärker beeinflussen als bei insgesamt größeren Infektionszahlen. Daher werde das RKI künftig einen sogenannten geglätteten R-Wert mitteilen, bei dem solche Schwankungen besser ausgeglichen würden.
Update 10.02 Uhr: Das Robert-Koch-Institut gibt entgegen seiner Ankündigung eine Pressekonferenz zur Corona-Lage in Deutschland. Lars Schaade stellt die aktuellen Zahlen vor und spricht über die Bedeutung der Reproduktionszahl R.
Berlin - Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind bisher 170.508 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden (Stand 12.5.2020, 00:00 Uhr). Mindestens 7533 Menschen starben mit einer Sars-CoV-2 Infektion.
Nach Angaben des RKI lag die Reproduktionszahl R* von Montag bei 1,07. Das bedeutet, dass ein Infizierter etwas mehr als eine Person ansteckt. Der Wert liegt seit dem 9. Mai über der kritischen Marke von 1.
Bundesland | Anzahl | Differenz zum Vortag | Fälle/ 100.000 Einw. | Todesfälle |
---|---|---|---|---|
Baden-Württemberg | 33.359 | +169* | 301 | 1.568 |
Bayern | 44.593 | +225 | 341 | 2.182 |
Berlin | 6.274 | +2 | 167 | 165 |
Brandenburg | 3.111 | +5 | 124 | 136 |
Bremen | 1.058 | +3 | 155 | 35 |
Hamburg | 4.960 | +180* | 269 | 216 |
Hessen | 9.031 | +19 | 144 | 415 |
Mecklenburg- Vorpommern | 729 | +1 | 45 | 20 |
Niedersachsen | 10.895 | +41 | 136 | 507 |
Nordrhein-Westfalen | 35.333 | +201 | 197 | 1.456 |
Rheinland-Pfalz | 6.355 | +42 | 156 | 206 |
Saarland | 2.665 | 0 | 269 | 144 |
Sachsen | 4.947 | +32 | 121 | 190 |
Sachsen-Anhalt | 1.648 | +5 | 75 | 50 |
Schleswig-Holstein | 2.956 | -1* | 102 | 125 |
Thüringen | 2.594 | +9 | 121 | 118 |
Gesamt | 170.508 | +933 | 205 | 7.533 |
Quelle: Robert-Koch-Insitut, Stand 12. Mai.2020, 00:00 Uhr (online aktualisiert um 09:00 Uhr)
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