Ein Stück zurück zur Normalität: Einrichtungen wie Zoos und Museen dürfen bald wieder öffnen
Reisen und Tourismus innerhalb Deutschlands werden vom Coronavirus derzeit auf eine harte Probe gestellt. Nun wagen Niedersachsen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen einen Vorstoß zu mehr Normalität - immerhin sind bald Sommerferien.
- Niedersachsen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen stellen Tourismus-Plan vor
- In drei Stufen sollen unter anderem Zoos, Restaurants und Hotels wieder öffnen dürfen
- Zeitplan hängt stark vom Verlauf der Corona-Krise ab
Update vom 30. April: Nach der Zwangspause wegen der Corona-Pandemie will der Bund Kultureinrichtungen unter bestimmten Bedingungen wieder öffnen lassen. Museen, Zoos, Botanische Gärten und Gedenkstätten sollten wieder Besucher empfangen dürfen, wenn sie bestimmte Auflagen einhielten, heißt es in einer Beschlussvorlage für die Corona-Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Donnerstagnachmittag. Zu beachten seien dabei „Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen.“
Originalartikel vom 29. April: Hannover - In der Corona-Krise haben Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen einen Plan für die Wiederbelebung von Tourismus, Hotel-Branche und Gastronomie entwickelt. Ein entsprechendes Drei-Phasen-Konzept wollen die drei Länder in die Wirtschaftsministerkonferenz einbringen, teilten die jeweiligen Landesministerien am Mittwoch in Düsseldorf, Hannover und Stuttgart mit.

Eingeleitet werden soll die Öffnung mit touristischen Outdoor-Angeboten wie Zoos, Freizeitparks und Klettergärten. In der zweiten Phase sollen Restaurants und mit eingeschränkter Nutzung Ferienwohnungen und Hotels folgen. Später soll dann der Übernachtungstourismus ohne Restriktionen wieder möglich sein. Unter anderem die großen Freizeitparks in Niedersachsen hatten zuletzt wegen der Corona-Krise offen gelassen, wann sie in die Saison 2020 starten würden, berichtet kreiszeitung.de*.
Verlauf der Corona-Krise bestimmt Zeitplan des Tourismus-Konzepts
„Bei den Szenarien für die schrittweise Rücknahme der Beschränkungen haben wir es uns nicht leichtgemacht, denn natürlich ist bei allen Maßnahmen zu beachten, dass der Gesundheitsschutz der Bürgerinnen und Bürger Vorrang hat“, erklärten die baden-württembergischen Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und ihr unter anderem für Tourismus zuständiger Kabinettskollege Guido Wolf, der niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (alle CDU) sowie der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP).
Bernd Althusmann sagte: „Mit Blick und unter Beachtung des Infektionsgeschehens scheint der richtige Zeitpunkt gekommen, um dem Tourismus wieder eine Perspektive zu geben. Jede der drei Phasen eröffnet weitere Freiheiten für Touristen und Anbieter. Damit sind natürlich auch Risiken der Verbreitung verbunden. Deshalb schlagen wir ein maßvolles Tempo vor und setzen die strikte Einhaltung von Hygiene und Abstandsvorgaben voraus. Der Tourismus in Zeiten von Corona stellt uns alle vor eine große Herausforderung. Ich habe jedoch großes Vertrauen, dass sich Tourismusunternehmen und Gäste verantwortungsvoll verhalten. In Niedersachsen könnten wir baldmöglichst in die erste Lockerungsphase starten.“
Erste Lockerungsstufe laut Medienbericht bereits für 7. Mai möglich
Die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (HAZ) berichtete, die erste Lockerungsstufe sei locker für den 7. Mai geplant, in der zweite Phase folgten demnach am 11. Mai Restaurants und mit eingeschränkter Nutzung Ferienwohnungen und Hotels und am 25. Mai dann Übernachtungstourismus ohne Restriktionen.
Das Konzept die Einhaltung strikter Abstandsregelungen, Hygienevorgaben und Registrierungspflichten vor. Voraussetzung sei zudem, dass die epidemiologische Lage in der Corona-Krise sich weiter stabilisiere. Das Datum für den Beginn der einzelnen Phasen bestimmen die Länder den Angaben zufolge in Abstimmung mit dem Bund in Eigenverantwortung. In Hannover hieß es mit Blick auf den Bericht der HAZ, der tatsächliche Zeitplan stehe unter dem Vorbehalt des Infektionsgeschehens.
afp/dpa/kom
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