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Waldbesitzer nach Stürmen mit dringendem Appell: „Es herrscht gerade Lebensgefahr“

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Eine ganze Orkan-Serie kommt in dieser Woche aus dem Atlantik Richtung Europa. Die Folgen sind ungleich verteilt, die Hauptlast tragen drei Länder.

Update vom 22. Februar, 12.45 Uhr: Die Waldbesitzer rufen nach den geballten Stürmen der letzten Tage dazu auf, Deutschlands Wälder in den kommenden Wochen zu meiden. „Ich kann nur dringend appellieren: Leute, bleibt den Wäldern fern. Es herrscht gerade Lebensgefahr“, sagte Georg Schirmbeck, Vorsitzender des Deutschen Forstwirtschaftsrates, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Er erklärte, dass es einige Zeit in Anspruch nehmen werde, die Sturmschäden zu beseitigen.

Besonders betroffen seien die Bundesländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern – je küstennäher, desto schlimmer. Insgesamt seien die Schäden nach Orkan „Zeynep“ und Sturmtief „Antonia“ aus Sicht der Waldbesitzer „sehr ärgerlich, aber keine totale Katastrophe wie nach dem Orkan „Kyrill“. Kyrill tobte vor 15 Jahren über Deutschland.

Durch den Sturm umgekippte Bäume liegen auf einer Straße.
Die Stürme der vergangenen Tage sorgten für zahlreiche umgestürzte Bäume – wie hier im Oberharz. © Matthias Bein/dpa

Wetter in Deutschland: Erneut Sturmflut in Hamburg und Bremen

Update vom 22. Februar, 9.35 Uhr: Nach dem Durchzug mehrerer Sturmtiefs ist die Nacht von Montag auf Dienstag trotz windigen Wetters weitgehend ruhig verlaufen. Zwar warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Teile Deutschlands, insbesondere an der Nordseeküste und im Bergland, weiterhin vor Sturmböen. Insgesamt hat sich die Lage im Vergleich zu den vergangenen Tagen jedoch etwas beruhigt. Die Deutsche Bahn meldete, dass es vor allem im Norden weiterhin mindestens bis Dienstag zu Beeinträchtigungen kommen kann. Es müsse mit Zugausfällen und Verspätungen gerechnet werden. Auf vielen Strecken besonders in der Nordhälfte des Landes hatte es durch die Sturmtiefs, zuletzt Tief „Antonia“, Schäden auf den Strecken gegeben, etwa durch umgekippte Bäume.

In Hamburg und Bremen hat es erneut eine Sturmflut gegeben. Am Dienstagmorgen erreichte der Wasserstand nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg 1,68 Meter über dem mittleren Hochwasser (MHW). Damit lag er aber noch weit unter den Werten vom Wochenende.

In Bremen wurde demnach bereits gegen 5 Uhr ein Wasserstand von 1,71 Metern über mittlerem Hochwasser erreicht. Nach Angaben der Feuerwehr habe es zunächst aber weder in Hamburg noch in Bremen sturmflutbedingte Einsätze gegeben. Der Norden hat in diesem Jahr bereits mehrere Sturmfluten erlebt. Erst am Montag, als Sturmtief „Antonia“ durchzog, war der Hamburger Fischmarkt im Stadtteil Altona wieder überschwemmt worden. Am Wochenende hatte es als Folge eines Orkantiefs erstmals seit 2013 eine sehr schwere Sturmflut mit mehr als 3,5 Metern über dem mittleren Hochwasser gegeben.

Orkan-Alarm über dem Atlantik: Britische Inseln sind Schutzschild für Deutschland

Erstmeldung vom 21. Februar: München - Das Tief „Antonia“ fegt über Deutschland hinweg, Unwetterschäden und Zugausfälle und -verspätungen waren die Folge. Erst in der Nacht zum Dienstag erwartet der Deutsche Wetterdienst DWD eine „leichte Wetterberuhigung“.

Doch die ist nur vorübergehend. Denn laut The Weather Channel leitet der Polarjet eine ganze Reihe von Stürmen über den Nordatlantik. Demnach stehen noch in dieser Woche vier Orkane an, die vor allem den Nordwesten Europas hart treffen werden. Am Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag herrscht Orkan-Alarm in Island, Irland* und im Vereinigten Königreich*.

Deutschland scheint mit einem blauen Auge davonzukommen. Vor allem die britischen Inseln fangen die Wucht der Orkane ab, sie bilden quasi einen Schutzschild vor Deutschland. Hier wird die Wetterlage nicht mehr so gefährlich werden wie in den vergangenen Tagen.

Orkan-Alarm über dem Atlantik: Wälder in Deutschland sollten gemieden werden

Das bedeutet, dass in den kommenden Tagen nicht mehr mit Orkanwinden zu rechnen ist. Am Dienstag ist es allerdings noch stürmisch, so dass Wälder weiterhin nicht betreten werden sollten. Zum Abend hin wird der Wind zunehmen, im Norden und Osten kommt es zu Sturmböen.

Am Mittwoch beruhigt sich das Wetter* vorübergehend, es ist meist sonnig, nur im Osten bleibt es windig. Auch die relative Kälte neigt sich dem Ende entgegen. Denn die Orkane führen auf ihrer Vorderseite acht bis 15 Grad warme Luft nach Deutschland. An den Alpen kommt es zu einem leichten Föhn.

Sturmtief Antonia hat in Schwerin einen Baum auf ein Auto stürzen lassen
So schlimm wie beim Sturmtief Antonia wird es in den kommenden Tagen bei weitem nicht werden © Jens Büttner/dpa/picture alliance

Orkan-Alarm über dem Atlantik: Kaltfront lässt Temperaturen vorübergehend absacken

Bereits am Donnerstagabend zieht eine Kaltfront aus Richtung Westen auf. Lokal kann es zu Unwettern kommen, Sturmböen können bis 100 km/h, möglicherweise sogar mehr, erreichen.

Hinter der Front wird es wieder kalt werden. Freitag und Samstag steigen die Werte auf etwa fünf Grad, in den Nächten wird es frostig. Im Osten und am Fuße der Alpen kann es wieder bis minus zehn Grad kalt werden, was in dieser Jahreszeit nicht ungewöhnlich ist.

Orkan-Alarm über dem Atlantik: Am Samstag kündigt sich Wetterumschwung an

Für Samstagabend kündigt sich allerdings schon wieder ein Umschwung an. Die Stürme über dem Nordatlantik* führen milde Warmluft aus dem Süden nach Deutschland. Am Sonntag erreichen die Temperaturen bis zu zwölf Grad war, im Osten ist es kühler. Am Montag werden es im Westen sogar bis zu 18 Grad im, im Osten zehn bis 15 Grad. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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