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Wohnblock brennt komplett aus: Ermittler setzen auf ungewöhnliche Maßnahme – Gebäude wohl abrissreif

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In Essen ist ein ganzer Wohnkomplex abgebrannt. Es gab mehrere Verletzte. Die Ursache für den Brand ist weiter unklar.

Update vom 22. Februar, 16.11 Uhr: Der Wohnkomplex in Essen (siehe vorherige Updates) muss nun wahrscheinlich abgerissen werden. Eine Modernisierung komme nicht in Frage, sagte Uwe Eichner, Chef der Wohnungsgesellschaft Vivawest, am Dienstag laut dpa. Zunächst müssten jedoch die statistischen Gutachten abgewartet werden.

Vivawest zeigte sich bestürzt und stellte den rund hundert ausquartierten Mietern der ausgebrannten Wohnungen Hilfen in Aussicht. Demnach will das Unternehmen die Hotelkosten der Betroffenen übernehmen und einen Hilfsfonds auflegen.

Landesbauministerin Ina Scharrenbach (CDU) machte sich selbst ein Bild von der Unglücksstelle und sagte den Betroffenen Unterstützung zu. „Die Menschen haben nur noch das, was sie in der Nacht angehabt haben“, sagte sie. Ziel der NRW-Landesregierung sei es nun, zügig neue Wohnungen für die Betroffenen zu besorgen.

Wohnblock brennt komplett aus: Ursache noch unklar - Polizei setzt auf ungewöhnliche Maßnahme

Update vom 21. Februar, 12.39 Uhr: Nun kommt tatsächlich ein vierbeiniger Polizei-Roboter zum Einsatz. Mit dem 35 Kilogramm schweren Laufroboter soll nach Polizeiangaben das einsturzgefährdete Gebäude nach dem Ende der Löscharbeiten erkundet werden. Beamte brachten den Roboter, der wie die Polizeiautos mit blauer und gelber Signalfarbe lackiert ist, in einem Transporter an den Brandort. Der Roboter ist dann in Betrieb genommen worden. Die Ursache des verheerenden Bandes in Essen von Montag - mit drei Verletzten und 35 zerstörten Wohnungen - ist bislang noch unbekannt.

Wohnblock in Essen brennt komplett aus: Polizei denkt über ungewöhnliche Maßnahme nach

Update vom 21. Februar, 09.31 Uhr: Einen Tag nach dem Großbrand in der Essener Innenstadt ist die Brandursache noch unbekannt. Die Brandstelle könne aufgrund der Einsturzgefahr noch nicht betreten werden, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstagmorgen. Im Laufe des Tages werde geprüft, ob ein neuer vierbeiniger Polizei-Roboter mit Kamera den Brandort erkunden soll. Der 35 Kilogramm schwere Laufroboter der Polizei war erst vor wenigen Wochen bei einem Termin mit NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) in Duisburg vorgestellt worden.

Feuerwehrleute haben in der Nacht zum Dienstag mehrfach mit einer Wärmebildkamera kontrolliert, ob etwas aufglimmt, wie ein Sprecher der Feuerwehr am Morgen schilderte. Immer wieder seien kleine Glutnester aufgetaucht, die gelöscht worden seien. Gegen 7.00 Uhr hätten die Einsatzkräfte dann „Feuer aus“ gemeldet, sagte der Sprecher. Damit werde die Einsatzstelle der Kriminalpolizei übergeben.

Brand in Essen: Wohnkomplex einsturzgefährdet

Update vom 21. Februar, 15.14 Uhr: Der bei einem Brand weitgehend zerstörte Wohnkomplex in Essen ist einsturzgefährdet. Die Feuerwehr kann im Moment zwei Drittel des Gebäudes aus Sicherheitsgründen noch nicht betreten, sagte ein Feuerwehrsprecher. Deshalb sei es schwer zu beurteilen, wann die Löscharbeiten endgültig abgeschlossen seien. „Das kann im Inneren immer wieder aufflammen und noch Tage dauern“, sagte der Sprecher. Unter Kontrolle habe die Feuerwehr den Brand schon am Morgen gebracht, es gebe aber immer wieder Brandnester.

Zur Schadenshöhe und erst recht zur Brandursache seien Aussagen noch nicht möglich, da auch die Brandsachverständigen noch nicht ins Gebäude könnten.

Großbrand in Essen: Feuer brauch auf Balkon aus - Wegen Sturm verbreiteten sich die Flammen im ganzen Haus

Update vom 21. Februar, 13.46 Uhr: Das Feuer in dem Wohnblock hat sich von einem Balkon ausgebreitet, das teilte die Feuerwehr am Montag mit. So sorgte das in der Nacht wütende Sturmtief „Antonia“ offensichtlich dafür, dass sich das Feuer dann rasend schnell über die im Wind liegende Fassade und Balkone ausdehnte. Das Gebäude mit einer Fassadenlänge von etwa 65 Metern mit viereinhalb Geschossen sei mit einer Wärmedämmverbundfassade ausgestattet. Bei dem Brand waren drei Menschen verletzt worden.

Durch den Großbrand haben 128 Menschen ihre Wohnung und viele von ihnen ihr Hab und Gut verloren. Die Mehrzahl der Betroffenen habe sich am Montag selbst eine vorübergehende Bleibe organisiert, 27 Menschen müssten für einen längeren Zeitraum untergebracht werden, teilte die Stadt Essen mit. 35 Wohnungen sind bei dem Feuer komplett ausgebrannt, weitere durch massive Rauchentwicklung oder Löschwasser betroffen.

Das Wohnungsunternehmen Vivawest als Eigentümer des Hauses hatte den Bewohnern kurzfristig Zimmer in umliegenden Hotels angeboten. Es hätten sich auch Bürger gemeldet, die den Betroffenen Gästezimmer anböten, sagte eine Stadtsprecherin. Die Stadt stelle Medikamente, Hygieneartikel und Kleidung für den aktuellen Bedarf zur Verfügung, hieß es in der Mitteilung. Außerdem wurde für die Betroffenen ein Spendenkonto eingerichtet.

Großbrand in Essen: NRW-Innenminister Reul äußert sich

Update vom 21. Februar, 12.31 Uhr: Nach Angaben von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) ist der Großbrand „sehr stark von außen in Gang gesetzt worden“. Auf die Frage eines dpa-Journalisten, ob Dämmstoffe (siehe vorheriges Update) das Feuer begünstigt haben könnten, sagte Reul: „Ich bin ja kein Fachmann, deswegen halte ich mich da zurück, aber ich denke so ähnlich wie sie.“ Zur möglichen Brandursache gebe es noch keine Hinweise.

Die drei Verletzten mit Rauchgasproblemen hätten das Krankenhaus bereits wieder verlassen können. „Vermisst wird niemand, aber es kann natürlich trotzdem noch jemand drin sein“, sagte Reul. Die Feuerwehrleute könnten „wegen der Statik“ derzeit nicht alle Räume betreten. Er könne inzwischen „Entwarnung geben, was die aktuelle Gefahr angeht“.

Experte: Großbrand in Essen hat sich vermutlich über Fassade ausgebreitet

Update vom 21. Februar, 12.13 Uhr: Ein Brandschutz-Experte hat eine Vermutung, wie das Feuer in Essen so verheerend werden konnte: Es hat sich möglicherweise über eine Fassadendämmung ausgebreitet. Das sagte Frank Hachemer, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverband, auf dpa-Anfrage.

Dazu passe auch, dass der Sturm nach Beschreibungen von Augenzeugen das Feuer angefacht habe. Eine Ausbreitung im Inneren sei aufgrund der heutigen Brandschutz-Vorschriften auch kaum noch so einfach möglich. „Die Decken sind selbst schon Brandschottungen, die eigentlich gar nicht ohne weiteres durchbrochen werden können, so dass ein Feuer meist in einem Zimmer gefangen bleibt“, erläuterte der Brandschutz-Experte.

Die Feuerwehr löscht weiterhin einen ausgebrannten Wohnkomplex. Im Westviertel der Stadt stand seit dem frühen Montagmorgen ein ganzer Wohnblock in Flammen.
Die Feuerwehr löscht weiterhin einen ausgebrannten Wohnkomplex. Im Westviertel der Stadt stand seit dem frühen Montagmorgen ein ganzer Wohnblock in Flammen. © Fabian Strauch/dpa

Brand-Unglück in NRW: Experte vermutet Fassadendämmung als Problem

„Natürlich kann man das als Außenstehender nicht mit letzter Sicherheit sagen, aber wenn ich mir die ersten öffentlich zugänglichen Bilder und eine kurze Filmsequenz anschaue, dann sieht es zunächst so aus, dass sich das Feuer über die Fassade verbreitet hat“, schränkte der Sachverständige für vorbeugenden Brandschutz ein. „Und der Putz brennt eher nicht.“

Das Thema Fassadendämmung sei seit Jahren in der Diskussion. „Da gibt es brennbare und nicht brennbare Dämmungen“, so Hachemer am dpa-Gespräch.

Update vom 21. Februar, 10.40 Uhr: Der Brand in einem Wohnhaus in Essen ist nach Angaben der Feuerwehr am Montagvormittag noch nicht gelöscht. Innerhalb des Gebäudes gebe es immer noch einzelne aufflackernde Brandnester, sagte ein Feuerwehrsprecher. Eine Ausbreitung des Brandes auf andere umliegende Gebäude könne man mittlerweile allerdings ausschließen.

Der Gebäudekomplex sei etwa zehn Jahre alt. „Die massive Brandausbreitung hat alle Einsatzkräfte sehr überrascht“, betonte der Sprecher. So etwas habe man noch nie erlebt. Normalerweise gebe es in modernen Gebäuden Brandsperren, so dass so etwas eigentlich nicht möglich sei. Warum es in diesem Fall dennoch geschehen konnte, müsse untersucht werden. Die Polizei will möglichst bald Ermittlungen aufnehmen.

Essens Oberbürgermeister Kufen erleichtert: Derzeit keine Vermissten

Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) hat sich erleichtert geäußert, dass offenbar niemand bei dem Großbrand ums Leben gekommen ist. Das sei „bei diesem Feuer von diesem Ausmaß nicht selbstverständlich“, sagte Kufen der dpa. Es werde derzeit niemand vermisst. Zum Glück gebe es bisher nur drei Menschen mit einer Rauchvergiftung – „dank des Einsatzes der Nachbarinnen und Nachbarn, aber auch der Einsatzkräfte unserer Feuerwehren und des Rettungsdienstes“. Darauf sei er sehr stolz.

Die Stadtverwaltung kümmere sich nun um die Unterbringung der Menschen, die nicht wieder zurück in ihre Wohnungen können. „Eine Bürgerhotline ist geschaltet und ein Spendenkonto wird gerade eingerichtet, weil ich weiß, dass die Essenerinnen und Essener in dieser Situation zusammen halten und eine große Hilfsbereitschaft zeigen.“

Großbrand in Essen: Polizei will Ermittlungen aufnehmen

Update vom 21. Februar, 9.50 Uhr: Die Ursache für den Brand in einem großen Wohnhaus in Essen ist weiterhin nicht geklärt. Man werde so schnell wie möglich Ermittlungen dazu aufnehmen, sagte am Montag eine Polizeisprecherin. Zurzeit werde noch gelöscht und dann müsse man sehen, wie schnell man die Brandruine betreten könne. „Aber danach ermitteln wir natürlich, wie es dazu kommen konnte.“

Völlig ausgebrannt ist ein großer Wohnkomplex. Im Essener Westviertel stand seit dem frühen Montagmorgen ein ganzer Wohnblock in Flammen.
Der betroffene Wohnkomplex in Essen ist völlig ausgebrannt. © Christoph Reichwein/dpa

Aus dem ausgebrannten Wohnhaus und aus umliegenden Gebäuden sind etwa 180 Menschen in einem benachbarten Hörsaalzentrum untergebracht worden. Dazu gehörten Kinder, Ältere, Menschen im Rollstuhl, „der komplette Altersquerschnitt“, sagte der zuständige Abschnittsleiter Betreuung, Sebastian Smitmans, von den Maltesern. Die Menschen seien „gefasst und ruhig“. Notfallseelsorger würden Gespräche anbieten. In dem ausgebrannten Wohnhaus selbst wohnten nach Angaben der Feuerwehr etwa 100 Menschen.

Eine 69-jährige Bewohnerin einer Dachgeschosswohnung erzählte, dass sie am frühen Morgen durch lautes Klopfen an der Haustür geweckt worden sei. Sie habe sich nur einen Mantel überwerfen und sich Schuhe anziehen können. „Mein Handy habe ich auf dem Nachttisch liegen gelassen“, berichtet sie. Auch ihre Brille sei dort geblieben. Man habe ihr gesagt, dass ihre Wohnung komplett verbrannt sei.

Großbrand in Essen: Bewohner berichtet von dramatischen Szenen - „Inferno“

Update vom 21. Februar, 9.15 Uhr: Ein 35 Jahre alter Bewohner war einer der ersten Augenzeugen des Großbrandes. „So um zwei Uhr war‘s, als ich ins Bett gehen wollte und so die letzten Lichter ausgemacht habe und draußen ‚Feuer! Feuer!‘ geschrien wurde“, berichtet er der Deutschen Presse-Agentur. „Und dann hab ich aus dem Fenster geschaut, und da kam da, wo die Jalousien so auf Halbmast hängen, Rauch raus. Da hab ich gesagt: ‚Ok, das ist ernster.‘“

Er versuchte, die Feuerwehr zu rufen, zog sich an und rannte raus. „Dann kamen schon von der ganzen anderen Gebäudeseite Flammen hochgelodert. Es glich einem Inferno. Der Wind peitschte die Flammen an – Funken.“ Kurz darauf traf der erste Feuerwehrwagen ein. Die Feuerwehrleute liefen ins Haus und riefen dann: „Wir brauchen mal Hilfe!“ Der Anwohner folgte dem Aufruf zusammen mit zwei anderen Personen. „Dann sind wir hochgelaufen in dem Treppenhaus da, zu dritt. Und da war ein Rollstuhlfahrer, der den Fahrstuhl natürlich nicht mehr benutzen konnte und nicht runtergekommen ist. Da haben wir den zu dritt runtergetragen. Zwei hinten, ich hab vorne angepackt, haben ihn runtergetragen. Dann kam die Polizei, und es wurde alles evakuiert.“

Es sei dann unheimlich schnell gegangen. „Innerhalb von 20 Minuten stand das ganze Haus komplett in Flammen. Man hat das Gefühl, das ist ein Feuer-Inferno, in dem man sich hier befindet.“ Am Montagmorgen schlugen immer noch Flammen aus dem ausgebrannten L-förmigen Gebäudekomplex. Ein Ende der Löscharbeiten sei noch nicht abzusehen, sagte ein Sprecher am Morgen. „Das ist sehr schwierig und teilweise gefährlich für die Einsatzkräfte momentan, da in jede Wohnung reinzugehen.“ Die Bewohner wurden in einem nahegelegenen Hörsaal der Universität untergebracht.

Essen: Wohnkomplex in Flammen – Drei Verletzte bestätigt

Update vom 21. Februar, 7.53 Uhr: Die Feuerwehr in Essen spricht laut dem WDR von einem „noch nie da gewesenen Brand“. Betroffen sind demnach 50 Wohneinheiten auf vier Etagen und insgesamt rund 100 Menschen.

Das Feuer habe sich „rasend schnell ausgebreitet“, erklärte Christoph Risse, ein Sprecher der Feuerwehr Essen. Man habe beim Eintreffen viele Rauchmelder gehört. Viele Menschen seien schnell aus dem Gebäude gebracht worden. Allerdings sei weiterhin unklar, ob alle Bewohner rechtzeitig evakuiert werden konnten. Der Sprecher bestätigte lediglich drei Verletzte, die eine Rauchgasvergiftung erlitten haben.

Erstmeldung vom 21. Februar: Essen – An diesem frühen Montagmorgen steht im Westviertel in Essen ein kompletter Wohnkomplex in Flammen. „Es wurden alle verfügbaren Berufsfeuerwehren alarmiert“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr der Deutschen Presse-Agentur. Das Feuer konnte demnach noch nicht unter Kontrolle gebracht werden.

Essen: Wohnkomplex brennt – Feuerwehr im Großeinsatz

Wie ein Sprecher der Polizei* sagte, handelt es sich bei dem Brandobjekt um einen L-förmigen Gebäudekomplex. Die Gebäude seien aus bislang unerklärlichen Gründen nacheinander in Brand geraten. Die Häuser wurden evakuiert. Die Bewohner wurden in einem nahegelegenen Hörsaal der Universität untergebracht. Ob es Verletzte oder Tote gibt, ist bislang nicht bekannt.

Wohnkomplex in Essen brennt.
In Essen steht ein gesamter Wohnkomplex in Flammen. © Stephan Witte/dpa

Wie die Feuerwehr auf Twitter mitteilte, kommt es aufgrund der Löscharbeiten zu Behinderungen im Berufsverkehr. Die Segerothstraße und die Friedrich-Ebert-Straße in Essen seien voll gesperrt. Den Angaben zufolge wurde auch eine Warnung über die Warnapp „NINA“ abgesetzt. Das Westviertel grenzt westlich unmittelbar an den Kern der Großstadt in Nordrhein-Westfalen* an.

Erst kürzlich hatte die WAZ über eine Serie von Bränden in der Stadt berichtet. Dreimal habe es innerhalb einer Woche im Eltingviertel nördlich des Stadtkerns gebrannt.

In München forderte zuletzt ein Lagerhallenbrand* die Feuerwehr. (ph mit dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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