Frauenfußball-Skandal: Spielerinnen beim Duschen gefilmt - Täter kein Unbekannter

Bei Borussia Bocholt sind Spielerinnen beim Duschen gefilmt worden. Beim Täter handelt es sich um keinen Unbekannten.
Bocholt - Ein Skandal erschüttert die Frauenfußball-Welt. Bei Borussia Bocholt hat ein Funktionär des Vereins die Spielerinnen der Damenmannschaft mit seiner Handykamera beim Duschen gefilmt, teils handelte es sich dabei auch um Minderjährige. Für die versteckten Videoaufnahmen nutzte der Mann ein freigekratztes Loch in der Milchglasfolie. Damit soll die Privatsphäre der Sportlerinnen in den Duschen und Kabinen eigentlich geschützt werden. Bereits in der vergangenen Woche hatten die Damen den Funktionär verdächtigt. Von dem ekelhaften Fall berichtet die Polizei.
Borussia Bocholt: Frauen beim Duschen gefilmt - schlimmer Verdacht bestätigt sich
Um ihren Verdacht zu bestätigen, legten sich einige Spielerinnen in der letzten Woche auf die Lauer. Als der Funktionär tags darauf das Vereinsgelände von Borussia Bocholt betrat, informierten sie die Polizei über ihre Beobachtungen. Von den anrückenden Beamten wurde der Funktionär dann noch auf dem Gelände festgenommen. Die Polizei stellte außerdem Beweismittel sicher.
In Polizeigewahrsam zeigte sich der Mann geständig. Laut Polizeibericht gab er zu, am Abend vor seiner Festnahme sowie in den vergangenen Monaten die Spielerinnen von Borussia Bocholt mehrmals beim Duschen und in der Umkleidekabine gefilmt zu haben. Wer allerdings das Loch in die Milchglasfolie gekratzt hat, bleibt weiter unklar. Mittlerweile ist der Funktionär wieder auf freiem Fuße, gegen ihn läuft ein Strafverfahren mit dem Vorwurf Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereiches durch Bildaufnahmen.
Borussia Bocholt: Spanner beobachtet Damenumkleide - so reagiert der Verein
Am Donnerstag äußerte sich auch der Verein zu den Geschehnissen auf dem Sportgelände. In einer Stellungnahme ließ der Vereinsvorstand verlauten, dass man bereits alle betroffenen Mannschaften lückenlos informiert habe. Weiter heißt es: „Wir alle sind über den Vorfall erbost und schockiert. Wir waren alle mit einem Thema konfrontiert, welches wir so im Verein zuvor nie erlebt haben.“ Nun müsse man als Verein zusammenstehen und verarbeiten, was passiert ist.
lok
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