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„Demokratische Werte sind unsterblich“: Plakat-Aktion zum Gedenken an ermordeten Walter Lübcke

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„Demokratische Werte sind unsterblich“: Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber eröffnete die Kampagne, die an seinen ermordeten Vorgänger Dr. Walter Lübcke erinnert. Der Mord sorgte im vergangenen Jahr bundesweit für Entsetzen. Der mutmaßliche Täter aus Kassel konnte gefasst werden.
„Demokratische Werte sind unsterblich“: Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber eröffnete die Kampagne, die an seinen ermordeten Vorgänger Dr. Walter Lübcke erinnert. Der Mord sorgte im vergangenen Jahr bundesweit für Entsetzen. Der mutmaßliche Täter aus Kassel  konnte gefasst werden. © Andreas Fischer

Am 02.06.2019 wurde Kassels Regierungspräsident Walter Lübcke in seinem Wohnort  bei Kassel ermordet.  Eine Plakat-Aktion soll nun an Lübcke und den Mord erinnern.

Kassel – Es ist eine Hommage an Dr. Walter Lübcke. „Demokratische Werte sind unsterblich.“ Dieser Satz steht auf einem rund 200 Quadratmeter großen Banner, der gestern am Regierungspräsidium in Kassel angebracht worden ist. Mit dieser Aktion ist eine groß angelegte und emotionale Plakat- und Anzeigenkampagne gestartet worden, die an die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke vor einem Jahr erinnern soll.

Kassel: Mord an Lübcke sorgte für Entsetzen 

Der vorbestrafte Gewalttäter und Neonazi Stephan Ernst wird verdächtigt, Lübcke erschossen zu haben. Demnächst muss er sich deshalb vor dem Oberlandesgericht Frankfurt wegen Mordes verantworten.

Das Regierungspräsidium Kassel und die nordhessische Initiative „Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung“ wollen mit der Kampagne ein klares Bekenntnis zu Demokratie und Menschlichkeit setzen. Damit wolle man aber auch das Andenken an Walter Lübcke, der ein überzeugter Demokrat gewesen sei, und dessen Engagement für eine offene, tolerante und demokratische Gesellschaft bewahren, so Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber. 

Walter Lübcke.  Der Regierungspräsident wurde vergangenes Jahr in seinen Wohnort in der Nähe von Kassel ermordet. Der Mord sorgte bundesweit für entsetzen.
Walter Lübcke.  Der Regierungspräsident wurde vergangenes Jahr in seinen Wohnort in der Nähe von Kassel ermordet. Der Mord sorgte bundesweit für entsetzen. © dpa

Kassel: Initiative erinnert an Mord von Walter Lübcke und bekennt sich zur Vielfalt 

Die Mehrheit der Menschen in Nordhessen stehe hinter den demokratischen Werten und nicht „hinter dem braunen Mob, der das demokratische System infragestellt“, so Klüber, der Nachfolger Lübckes. Mit der Aktion setzten das Regierungspräsidium und die Initiative gemeinsam ein deutliches Zeichen dafür, dass es in Kassel und der Region kein Platz für rechte Gewalt und Intoleranz gebe.

Die Initiative und das RP rufen alle Bürger Nordhessens dazu auf, sich aktiv an der Kampagne zu beteiligen. Am Samstag und Dienstag werden zum Beispiel in der Tageszeitung HNA aus Kassel ganzseitige Anzeigen mit dem Kampagnenmotto „Demokratische Werte sind unsterblich“ erscheinen. Man hoffe, die Leser schneiden die Anzeigen aus und hängen sie sichtbar in ihr Fenster, so Dagmar Krauße, Sprecherin der Initiative.

Kassel: Plakate sollen an Mord von Regierungspräsident Lübcke erinnern 

Die Mitglieder der City-Kaufleute Kassel hätten bereits zugesagt, die Plakate in ihren Geschäften aufzuhängen. Ebenso die KVG, die Busse und Bahnen damit bestücken wird. An der Hauptstelle der Volksbank Kassel Göttingen wird am Dienstag, 02.06.2020, dem ersten Todestag Lübckes, ein großformatiges Banner aufgehängt.

Um mit der Demokratie-Kampagne auch überregional ein Zeichen zu setzen, hat die Initiative ein Poster mit dem Schriftzug an alle Abgeordnete des Hessischen Landtags und des Deutschen Bundestags (außer der AfD) geschickt.

Kassel: Unternehmen unterstützen Erinnerung an Walter Lübcke - Er wurde am 2. Juni 2019 ermordet 

Fünf in Kassel ansässige Unternehmen – die Hübner GmbH, die Schaltbau Bode Gruppe, die K+S Aktiengesellschaft, die Kasseler Sparkasse und Wintershall Dea - haben im Oktober 2018 die Initiative „Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung“ ins Leben gerufen, die sich für Toleranz und Rechtsstaatlichkeit einsetzt und ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit setzen will. 

Mit steigender Tendenz versammeln sich aktuell 22 Unternehmen und Organisationen, darunter wissenschaftliche Institutionen und Bundesligavereine, als Partner unter dem Dach der Initiative.

Als Download zum Ausdrucken steht das Plakat auch im Internet zur Verfügung

Von Ulrike Pflüger-Scherb

Der mutmaßliche Lübcke-Mörder Stephan Ernst war nie der „abgekühlte“ Rechtsextremist, für den ihn die Behörden hielten. Das Psychogramm eines Neonazis*.

Vor dem Mord an Walter Lübcke, Regierungspräsident von Kassel, soll Stephan Ernst eine Synagoge und mehrere Politiker ausgespäht haben.

Vor einem Jahr: So soll sich der Mord an Walter Lübcke bei Kassel* abgespielt haben

Interview mit Volker Bouffier: Walter Lübcke* war „ein verlässlicher Freund“.

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