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Stephan Ernst: Markus H. soll Walter Lübcke versehentlich im Streit erschossen haben

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Von: Matthias Lohr

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Großer Andrang: Stephans Ernsts Verteidiger Frank Hannig (rechts) im Kasseler Hotel Reiss mit Journalisten.
Großer Andrang: Stephans Ernsts Verteidiger Frank Hannig (rechts) im Kasseler Hotel Reiss mit Journalisten. © Matthias Lohr

Der mutmaßliche Lübcke-Mörder Stephan Ernst wurde am Mittwoch erneut vernommen. Hat er den Mord gestanden? Sein Anwalt berichtet am Nachmittag von der Vernehmung.

Stephan Ernst wurde am Mittwochmorgen unter großen Sicherheitsvorkehrungen von der Justizvollzugsanstalt Wehlheiden zur Befragung ins Polizeipräsidium gebracht. Stephan Ernst hatte den Mord an Walter Lübcke bereits gestanden, sein Geständnis aber im Sommer widerrufen. Angekündigt war für heute eine Erneuerung des Geständnisses.

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+++ Nach einer Viertelstunde und nur einigen Nachfragen ist die Pressekonferenz bereits wieder beendet. Wichtigste Erkenntnis: Stephan Ernst streitet ab, Walter Lübcke selbst erschossen zu haben. Dies habe sein Kumpel Markus H. versehentlich getan - im Streit.

+++ Weitere Interviews will Hannig nicht geben. Er verweist auf seinen Youtube-Kanal. Dort will er in Absprache mit Stephan Ernst die Öffentlichkeit informieren.

+++ Auf Nachfrage sagt Hannig, Ernst habe nicht gewollt, dass Lübcke stirbt. Die Frage, ob er Reue empfinde, habe er gegenüber den Ermittlern heute nicht beantwortet. Die Vernehmung, die um 10.30 Uhr im Polizeipräsidium begann, wurde auch auf Video dokumentiert.

+++ Ernst soll keine weiteren Namen genannt haben. Er wolle aber mit den Behörden weiter zusammenarbeiten. Den Mord soll Ernst bei seiner ersten Vernehmung in Karlsruhe gestanden haben, weil er sich finanzielle Unterstützung für seine Familie erhofft haben.

+++ Hannig sagt: "Mein Mandant hat heute eine weitere Erklärung abgegeben." Demnach sei Ernst mit seinem Freund Markus H. nach Istha gefahren, um dem Regierungspräsidenten Walter Lübcke "eine Abreibung" zu verpassen. Man habe mit dem Politiker geredet. Als  Lübcke in dem Steitgespräch aufgestanden und nach Hilfe gerufen habe, habe H. den CDU-Mann versehentlich erschossen. Ernst glaube nicht, dass dies absichtlich passiert sei. Das hätten sie auch nicht besprochen. Ernst habe die Waffen später gereinigt und versteckt. Hannig: "Ich persönlich werte das als Geständnis."

+++ Anwalt Hannig wartet noch, damit die Fotografen Bilder von ihm machen können. Er sagt: "Eine Pressekonferenz dieser Größe ist auch für mich neu." Und die Kameras machen klick klick klick.

+++ Großer Andrang im Hotel Reiss: Zwei Dutzend Journalisten sind zur Pressekonferenz von Stephans Ernst Anwalt Frank Hannig gekommen. Der Verteidiger des mutmaßlichen Lübcke-Mörders ist aber noch nicht da. Um 17 Uhr will er Auskunft geben, was sein Mandant bei der Vernehmung gesagt hat.

Stephan Ernsts Anwalt gibt ab etwa 17 Uhr in einer Pressekonferenz im Hotel Reiß Auskünfte über die Vernehmung von Stephan Ernst - wir berichten an dieser Stelle live.

Von Matthias Lohr

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Trotz seiner neuen Aussage, in dem er seinen mutmaßlichen Komplizen Markus H. beschuldigt, Walter Lübcke versehentlich erschossen zu habe, bleibt Stephan Ernst weiter in U-Haft - das hat der bundesgerichtshof am Montag (27.01.2020) verkündet.

Der Tatverdächtige im Fall Walter Lübcke könnte auch für einen Mordversuch an einem Lehrer aus Kassel verantwortlich gewesen sein. Die Bundesanwaltschaft ermittelt.

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