Klinikum Karlsruhe setzt einzigartigen OP-Roboter ein - ehemalige Patientin spendet 600.000 Euro teures Gerät

Auf der ganzen Welt gibt es den „Loop-X“ nur drei Mal. Einer der OP-Roboter wird im Karlsruher Klinikum eingesetzt.
Karlsruhe - Im ersten Moment klingt der Name „Loop-X“ vielmehr nach einer neuen Attraktion des Europaparks* (BW24* berichtete). Doch hinter der Bezeichnung verbirgt sich etwas ganz anderes: ein deutschlandweit einzigartiger Operations-Roboter.
Im Städtischen Klinikum in Karlsruhe wird die Maschine eingesetzt. Weltweit gibt es den „Loop-X“ nur dreimal. Doch was macht den Roboter so besonders?
„Loop-X“ bringt Vorteile für Mediziner und Patienten: Einsatzgebiet des OP-Roboters ist groß
Mithilfe modernster Computertomografie fertigt „Loop-X“ während der Operation 2D- und 3D-Schnittbilder des Operationsbereichs an. Somit kann der Eingriff präziser vonstattengehen. „Das Gerät kann bei der Operation durch den Chirurgen intuitiv gesteuert werden und anhand der Bilder, die auf großen Monitoren oder auch mittels 3D-Brillen gezeigt werden, kann der Operateur den Eingriff besser planen, seine Instrumente exakt steuern und die Lage von eingebrachten Implantaten direkt kontrollieren“, sagt Uwe Spetzger, Direktor der Neurochirurgischen Klinik, in einer Pressemitteilung des Klinikums.
Ein weiterer Vorteil des Roboters: er scannt den Körper schneller und beschleunigt somit die Arbeitsabläufe während des Eingriffs. „Das moderne System kommt ohne den sonst üblichen Schaltraum aus und wird vom OP-Personal über ein mobiles, benutzerfreundliches Tablet gesteuert“, erklärt Uwe Spetzger. Sobald das Coronavirus in Baden-Württemberg* wieder einen Normalbetrieb zulasse, plane das Klinikum zehn bis 15 Operationen pro Woche mit dem OP-Roboter.

Das Einsatzgebiet von „Loop-X“ ist groß. Mit dem System sind Operationen am Gehirn, an der Wirbelsäule sowie an fast allen Körperteilen durchführbar. „Haben wir früher zur Diagnose und Kontrolle nur vor und nach der Operation mittels Computertomografie oder Magnetresonanztomografie Schnittbilder der betroffenen Körperregion erstellt, können wir jetzt während des Eingriffs jederzeit Aufnahmen generieren und nutzen“, erklärt der Professor weiter. Durch die exakte computergestützte Navigation der Instrumente werden Korrekturoperationen zudem unwahrscheinlicher. Mithilfe von Loop-X können die Ärzte zudem präzisere Schnitte vornehmen und somit so viel gesundes Gewebe wie möglich erhalten.
Ehemalige Patientin der Neurochirurgie spendet für „Loop-X“ - „Solche Spenden sind eine wichtige Stütze“
Zu verdanken hat das Karlsruher Klinikum den Roboter einer großzügigen Spenderin. Eine ehemalige Patientin der Neurochirurgischen Klinik und deren Ehemann kamen für die Kosten von rund 600.000 Euro auf. „Wir sind der Familie für diese Großspende sehr dankbar“, sagt Michael Geißler, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums Karlsruhe. „Solche Spenden sind eine wichtige Stütze, um mit Anschaffungen wie dem Loop-X zeitgemäße Behandlungsverfahren anbieten zu können.“
Neben der Neurochirurgie soll „Loop-X“ künftig auch den Operationsteams der Hals-Nasen-Ohrenklinik, der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie der Unfallchirurgie und Orthopädie zur Verfügung stehen. Am Klinikum Stuttgart*, dem größten der sozialen Einrichtungen der Landeshauptstadt*, wird ebenfalls eine einzigartige Technik eingesetzt. Die Wunderwaffe gegen Krebs in Stuttgart* ist eine weltweit einzigartiges Strahlentherapiegerät. *BW24 ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.