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Tiger-Piloten der Bundeswehr mit Laser geblendet: "Es hätte zum Absturz kommen können"

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Von: Daria Neu

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Mann blendet Bundeswehr-Piloten mit Laser - und wird auf frischer Tat ertappt
Fliegen regelmäßig in der Region: Tiger-Hubschrauber der Bundeswehr. Jetzt wurden Piloten geblendet. © Peter Zerhau

Kampfhubschrauberpiloten der Bundeswehr aus Fritzlar nahe Kassel wurden von einem Laser geblendet. Durch eine schnelle Reaktion konnte der Täter noch vor Ort gefasst werden.

Fritzlar - Gleich zweimal innerhalb von 24 Stunden sind Tiger-Piloten des Kampfhubschrauberregiments 36 in Fritzlar bei Kassel an unterschiedlichen Orten mit Laser-Pointern geblendet worden.

Mit Unverständnis und Empörung reagiert die Bundeswehr auf diesen Vorfall, der mit Blick auf die Vergangenheit tragischerweise kein Einzelfall ist.

Bundeswehr-Piloten aus der Region Kassel von Laser geblendet

Erst vor rund drei Monaten wurde ein Pilot der Bundeswehr so schwer geblendet, dass bleibende Schäden nicht ausgeschlossen werden konnten. Der oder die Täter blieben unbekannt. Diesmal ist das anders:

Laut Polizei hat ein 57-jähriger Mann am Donnerstag gegen 0.30 Uhr mehrmals mit einem Laser-Pointer Hubschrauber geblendet, die über Mellnau im Landkreis Marburg-Biedenkopf unterwegs waren.

Bundeswehr-Piloten von Laser geblendet: Bodentruppe erwischt Täter

Nach Angaben des Kampfhubschrauberregiments waren zwei Bundeswehr-Tiger aus Fritzlar nahe Kassel mit jeweils zwei Piloten in der Luft. „Sie haben sich beim ersten Blenden sofort weggedreht und den Täter über das Mastvisier im Auge behalten“, sagt Oberstleutnant Remo Templin-Dahlenburg.

Die Besatzung habe nach der Laser-Attacke umgehend zwei Kollegen ihrer Bodentruppe informiert, die den Täter daraufhin erwischten und ihn bis zur Ankunft der Einsatzkräfte im Blick behielten.

Bundeswehr-Piloten mit Laser geblendet: Dem Täter droht sogar Haft

Wie die Polizei berichtete, muss sich der 57-Jährige nun für das Blenden mithilfe von einem Laser in einem Ermittlungsverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr verantworten.

Für den gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr droht, abhängig von den Folgen, eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. Einen unerwarteten Anruf erhielt Templin-Dahlenburg, Oberstleutnant bei der Bundeswehr, wenig später. „Der Täter hat sich am Telefon entschuldigt.“

Täter blendete Bundeswehr-Piloten mit Laser „aus Dummheit“

Als Grund für seine Tat habe er seine Dummheit genannt und darum gebeten, sich persönlich bei den Piloten melden zu dürfen. „Diese wollen aber keinen Anruf von ihm“, sagt Templin-Dahlenburg.

Doch es blieb nicht bei dem einzigen Vorfall: Nach Angaben der Polizeidirektion Schwalm-Eder kam es am selben Tag gegen 23 Uhr erneut zu einer Blendung durch einen Laser von Bundeswehr-Tigern, diesmal über Züschen.

„Die Streife war vor Ort“, es habe aber niemand gefasst werden können, berichtet Pressesprecher Markus Brettschneider.

Erneute Attacke auf Bundeswehr-Piloten: Laser könnten sogar zum Absturz führen

Templin-Dahlenburg erinnert an die dramatischen Folgen, die diese leichtsinnige Tat mit sich bringen könne: „In letzter Konsequenz kann es durch so etwas zum Absturz der Hubschrauber kommen.“

Das riskante Spiel mit dem Laser gefährde nicht nur das Leben der Piloten, sondern auch das Leben der Menschen, die in der Umgebung wohnen. Das Problem betreffe aber nicht nur die Bundeswehr, sondern auch andere, die im Luftverkehr unterwegs sind.

Von Daria Neu

Bereits vor einigen Monaten kam es bei der Bundeswehr in Fritzlar zu ähnlichen Laser-Attacken*. Auch hier haben Unbekannte eine Hubschrauberbesatzung geblendet.

Flugverbot herrschte im vergangenen Jahr für die Bundeswehr-Tiger, allerdings nicht wegen einem Laser*, sondern wegen technischen Mängeln.

*hna.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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