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Lauterbach reagiert auf „provokante Frage“ zur Impfpflicht - bemerkenswerter Satz zu Kindern folgt

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Von: Marc Dimitriu, Jennifer Lanzinger

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Die Corona-Zahlen in Deutschland knacken neue Rekorde. Der Gesundheitsminister äußerte sich auf der PK mit RKI-Chef Wieler und Christian Drosten zur Impfpflicht.

Update vom 14. Januar, 13.44 Uhr: Lauterbach wird gefragt, warum er als Gesundheitsminister keine Impfpflicht fordere, aber als Bundestagsabgeordneter schon. „Eine provokante Frage“, reagiert Lauterbach lächelnd. Es gehe darum, dass die Abgeordneten aus der Mitte des Bundestages ihre eigenen Vorschläge erarbeiteten. Und dass sie nicht von der Regierung diktiert werden, da es hier um eine ethische Frage gehe.

Er persönlich sei aber für eine Impfpflicht ab 18 Jahren, da wir sonst im nächsten Herbst und Winter wieder in eine schwierige Lage kommen würden. Wenn wir, auch dank einer Impfpflicht, alle durchimpfen würden, dann würde das Leben auch für alle einfacher, die derzeit auf vieles verzichten, weil es noch so viele Ungeimpfte gibt. „Auch unsere Kinder geben derzeit viel auf, um die Ungeimpften zu schützen“, sagt Lauterbach.

Update vom 14. Januar, 13.44 Uhr: Zur Impfpflicht gefragt, antwortet RKI-Chef Wieler: „Je mehr Menschen geimpft sind, desto besser kommt unser Land durch diese Pandemie. Jetzt ist die Frage: Schaffen wir das mit den Mitteln derzeit?“
Es gebe jedoch eine Gruppe von Menschen, die man mit der herkömmlichen Kampagne nicht mehr erreiche. „Wir retten durch eine Impfpflicht einfach mehr Leben“, so der RKI-Chef.

Lauterbach kritisiert mangelnde Kontrollen von Impfnachweisen

Update vom 14. Januar, 13.29 Uhr: In Deutschland sei die Lage nicht so schlimm wie in anderen Ländern, allerdings will Lauterbach nicht ausschließen, dass, wenn die Fälle weiter stark steigen und das Gesundheitssystem zusammenzubrechen droht, weitere Verschärfungen zu beschließen.

Jedoch seien wir noch nicht in dieser Lage und im Moment sei das aus seiner Sicht nicht nötig. Ihm mache aber Sorgen, dass 2G-Plus noch nicht überall gelte, obwohl es in der MPK beschlossen wurde (z.B. in Bayern) auch die Kontrolle der Nachweise sei noch nicht perfekt. „Wir müssen besser werden im Vollzug“, so Lauterbach. Ob Omikron bei Kinder leichter oder schwerer Verläufe, könne der Gesundheitsminister nach Stand der aktuellen Studien nicht beantworten. Die Lage sei noch unklar. Aber Maßnahmen wie die Maske würde bei Omikron sehr gut helfen. So würden Masken und Lüften starke Infektionen bei Kindern in der Schule gut verhindern. Anzeichen für Schulschließungen sehe Lauterbach nicht.

„Wir haben keinen PCR-Mangel derzeit“, sagt Lauterbach. Aber: Das System fahre unter Volllast. Deswegen gebe es nun ein Vorrecht von medizinischem Personal für PCR-Test. Das sei auch wichtig für die Freitestung von der Quarantäne.

Drosten sieht gute und schlechte Voraussetzungen in Deutschland für Omikron-Welle

Update vom 14. Januar, 13.17 Uhr: „Es ist im Moment eine schwierige Zeit zu kommunizieren, da viele Missverständnisse im Umlauf sind.“ So sei Omikron zwar milder, aber durch die schnelle Verbreitung trotzdem sehr gefährlich. Er weist darauf hin, dass eine gute Voraussetzung in Deutschland sei, dass wir zu Beginn der Omikron-Welle schon strenge Maßnahmen gehabt hätten. In den meisten Ländern mit schweren Omikron-Fällen hätte es diese nicht gegeben, so wie in England. Eine schlechte Voraussetzung sei die große Impflücke ein Deutschland, vor allem bei der älteren Bevölkerung sei das gefährlich.

„Wir wissen im Moment nicht, ob wir das Virus schon laufen lassen können in Deutschland“, erklärt Drosten. Die Impflücke sei in Deutschland wohl noch zu groß. Südafrika sei da schon weiter, da viele sich schon natürlich infiziert hätten. Omikronvirus könnte derzeit aber ein bisschen besser kontrollierbar sein. „Das Virus ist in sich nicht stärker“, so der Virologe.

Er geht davon aus, dass wir eine vierte Impfung mit einem angepassten Impfstoff im Frühling/Sommer benötigen.

Wieler warnt: Omikron hat Delta bald komplett verdrängt

Update vom 14. Januar, 13.10 Uhr: RKI-Chef Wieler erklärt, dass Omikron schon 70 Prozent der Fälle ausmache und das Delta in den nächsten Tagen größtenteils verschwinde. Knapp ein Prozent der Bevölkerung sei gerade mit Corona infiziert, Dunkelziffer nicht mit einberechnet. In den vergangenen Tagen wurde mehrmals neue Rekorde bei den Neuinfektionen gemeldet. „Wir wissen, dass zunehmen ältere Menschen betroffen sein werden“, so Wieler. Der Anteil der Fälle auf Intensiv-Stationen geht noch zurück, auch die Todesfälle seien noch nicht gestiegen. „Das wird sich aber bald ändern“, warnt Wieler.

Mit steigender Inzidenz werden die Zahlen ungenauer, da die Gesundheitsämter an ihre Grenzen kommen und sich weniger Menschen PCR-testen lassen. Er ist sich sicher, dass das RKI trotz der steigenden Fallzahlen die Lage weiterhin gut beobachten können wird. Die entsprechenden Trends seien weiter erkennbar. Er appelliert nochmals an die Ungeimpften sich impfen zu lassen, da die meisten schweren Fälle auf der Intensivstation Ungeimpfte seien.

„Die reinen Fallzahlen werden weniger entscheidend sein. Wichtiger ist, wie viele Menschen schwer an Covid-19 erkranken und wie stark das Gesundheitssystem dann belastet sein wird“, sagte Wieler.

BR-Livestream: Mitschnitt der Pressekonferenz mit Lauterbach und Wieler

Omikron-Welle: Lauterbach zitiert Hoffnungs-Studie - trotzdem warnt er davor, Welle durchlaufen zu lassen

Update vom 14. Januar, 13.00 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt. Gesundheitsminister Lauterbach berichtet zum Stand der Pandemie, dass wir langsam in die Situation kommen, in der Omikron dominant wird. „Wir sehen, dass die Maßnahmen, die wir hier noch haben, wirken.“ Die Kontaktbeschränkungen in Deutschland, die in Gegensatz zu anderen Ländern mit Omikron-Wellen, hier gelten, strecken die Verdopplungszeit und lassen die Welle nicht so schnell wachsen.

Die Maßnahmen sind dazu da, um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, keine Omikron-Wand zu bekommen, sondern einen steilen Hügel. „Von dem, was wir bisher sehen, entfalten die Maßnahmen die Wirkungen, die wir erwartet haben.“ Lauterbach geht nun auf eine Studie aus Kalifornien ein, die zeigt, dass Omikron halb so gefährlich sei, was die Hospitalisierung angehe. Allerdings seien bei solchen Studien eher jüngere Menschen dabei. In Deutschland gebe es viele ältere Menschen. Die Studien seinen so nicht eins zu eins auf Deutschland übertragbar. Der Gesundheitsminister warnt davor, die Welle einfach durchlaufen zu lassen. Die Krankenhäuser werden noch an ihre Belastungsgrenzen kommen.

Die Booster-Kampagne werde weiter fortgeführt. Er sei mit dem Tempo allgemein zufrieden, wolle es aber noch beschleunigen. Er erklärt noch mal die Strategie, durch die Maßnahmen die Welle zu strecken und in der Zeit so viel zu impfen wie möglich um gut durch die Omikron-Welle zu kommen.

Update vom 14. Januar, 12.15 Uhr: Omikron breitet sich in Deutschland immer schneller aus. Mit Spannung wird nun die Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Lauterbach, RKI-Chef Wieler und Virologen Drosten erwartet. In weniger als einer Stunde geht es los.

Omikron-Welle rollt gewaltig: Pressekonferenz mit Lauterbach, RKI-Chef Wieler und sogar Drosten am Mittag

Erstmeldung vom 14. Januar 2022:

Berlin - Erst am Mittwoch hatte das Robert Koch-Institut einen neuen Zahlen-Rekord verzeichnet. Erstmals waren in Deutschland innerhalb von 24 Stunden mehr als 80.000 Menschen positiv auf das Coronavirus* getestet worden. Doch keine zwei Tage später, am Freitag, 14. Januar 2022, wurde dieser Rekord nun erneut geknackt. Auch die Inzidenz erreicht einen neuen Höchststand. Am Freitag informieren nun Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, RKI-Chef Lothar Wieler und Virologe Christian Drosten im Rahmen der Bundespressekonferenz.

Corona-Rekorde gebrochen: Pressekonferenz mit Lauterbach, RKI-Chef Wieler und Drosten angekündigt

Vor allem die Omikron-Variante lässt die Zahlen in Deutschland aktuell rasant ansteigen. In der ersten Kalenderwoche 2022 wurden laut Meldedaten aus den Bundesländern 73 Prozent der auf Varianten untersuchten Corona*-Nachweise Omikron zugeordnet. Das geht aus dem Wochenbericht des Robert Koch-Instituts vom Donnerstagabend hervor. Damit sei laut dieser Datenquelle Omikron die vorherrschende Corona-Variante in Deutschland, schreibt das RKI. Als Vergleichswert für die Woche zuvor wird ein Anteil von 51 Prozent angegeben. Berücksichtigt werden bei diesen Daten sowohl Nachweise per Erbgutanalyse als auch Verdachtsfälle durch sogenannte variantenspezifische PCR-Tests.

Am Freitag informieren ab 13 Uhr Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und RKI-Chef Lothar Wieler gemeinsam mit Virologe Christian Drosten in einer gemeinsamen Bundespressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage in Deutschland. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

Eine neue US-Studie macht Hoffnung. Die Omikron-Variante scheint wohl tatsächlich deutlich milder als Delta zu sein. Dennoch gibt es ein Aber*.

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