Comeback der Loveparade? Gründer Dr. Motte will Technoparty zurückholen
Loveparade in Berlin: Dr. Motte will die Technoparty wieder ins Leben rufen. Zudem soll die elektronische Tanzmusik zum Weltkulturerbe ernannt werden.
- Loveparade-Gründer Dr. Motte will die weltweit berühmte Technoparty wieder in Berlin starten.
- Die Berliner DJ-Legende will mit seinen Mitstreitern zunächst Spenden sammeln.
- Das Team will die elektronische Tanzmusik bei der Unesco als immaterielles Weltkulturerbe schützen lassen.
Er träumt vom großen Comeback: Dr. Motte (bürgerlich: Matthias Roeingh) will die Loveparade wieder zurück ins Leben rufen. Die DJ-Legende hatte den weltweit berühmten Techno-Umzug im Jahr 1989 gegründet.
Nun sollen bald wieder über eine Million feierwütige Technofans durch die Berliner Straßen ziehen - zumindest, wenn es nach Dr. Motte geht. Sein Plan: Der 59-Jährige will mit seinem Team für die gemeinnützige GmbH "Rave the Planet" Spenden sammeln. So könne Dr. Motte herausfinden, ob die Techno-Gemeinde überhaupt Lust auf eine neue Auflage der Loveparade hat.
Loveparade: Elektronische Tanzmusik soll Weltkulturerbe werden
Mit dem Fundraising-Projekt verfolgen die Initiatoren noch ein weiteres Ziel: das Überleben der Clubkultur. Denn in Berlin kämpfen immer mehr Clubs um ihre Existenz. Das Club-Sterben machte zuletzt auch vor Kassel nicht halt*.

Der DJ und seine Mitstreiter machen sich für den Erhalt der Technokultur stark: Sie wollen die elektronische Tanzmusik bei der Unesco als immaterielles Weltkulturerbe schützen lassen. Der Antrag soll in diesem Jahr gestellt werden. Außerdem wollen sie einen offiziell anerkannten Feiertag der elektronischen Tanzmusikkultur initiieren.
Dr. Motte hat die Loveparade 1989 ins Leben gerufen
Dr. Motte hatte die Loveparade 1989 ins Leben gerufen. Damals tanzten 150 Technofans auf dem Kurfürstendamm. Das Motto lautete: Friede, Freude, Eierkuchen.
Aus dem kleinen Rave entwickelte sich in den nächsten Jahren ein weltweit berühmtes Millionenspektakel. Nach Angaben der Veranstalter tanzten 1999 circa 1,5 Millionen Technofans durch den Berliner Tiergarten.
Die Loveparade verlor ihren Demonstrationsstatus
Der Loveparade wurde zwei Jahre später (2001) der Demonstrationsstatus aberkannt. Der Grund: Die Musikparade wurde als kommerzielle Veranstaltung eingestuft. Der Rave wurde von anderen Veranstaltern übernommen.
Ab 2007 wurde in nordrhein-westfälischen Städten getanzt. 2010 kam es in Duisburg zu einem verheerenden Unglück: Damals starben 21 Menschen bei einer Massenpanik. Seit 2015 gibt es in Berlin wieder eine Technoparade - den Zug der Liebe*.
Von Jan Wendt
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