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WM-Held Schweinsteiger vermisst „richtige deutsche Nationalspieler“

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Der DFB und die deutsche Nationalmannschaft stecken in der Krise. Jetzt äußert sich Weltmeister Bastian Schweinsteiger dazu.

München – Die vergangene Länderspielpause lief alles andere als optimal für die deutsche Nationalmannschaft. Das Team von Bundestrainer Hansi Flick verlor gegen Kolumbien und Polen. Gegen die Ukraine gab es ein Last-Minute-Unentschieden. Weltmeister Bastian Schweinsteiger äußerte sich im Interview mit talkSport zur Krise des DFB.

Bastian Schweinsteiger
geboren:01. August 1984 (Alter 38 Jahre), Kolbermoor
Vereine:FC Bayern München, Manchester United, Chicago Fire
Bundesligaspiele (Tore)345 (45)

Schweinsteiger sucht Gründe für die Krise

In dem Interview wurde Schweinsteiger zum Ausscheiden der U21-Nationalmannschaft in der Gruppenphase bei der Europameisterschaft befragt. Daraufhin antwortete er, dass die deutsche Nationalmannschaft in einer „schwierigen Situation“ stecken würde. Die Gründe dafür seien vielfältig.

“Wir haben irgendwie unsere Werte verloren. Ich glaube, die meisten anderen Länder haben Deutschland als Kämpfer gesehen, als ob wir bis zum Ende durchhalten könnten. Ich glaube, die Stärke ging in den letzten sieben, acht Jahren verloren. Wir haben das vergessen und uns mehr darauf konzentriert, uns gegenseitig den Ball schön zuzuspielen“, erklärte der ehemalige Mittelfeldspieler.

Bastian Schweinsteiger bezieht Stellung zur Krise der Nationalmannschaft.
Bastian Schweinsteiger bezieht Stellung zur Krise der Nationalmannschaft. © IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Flick bekommt den Rücken von Schweinsteiger gestärkt

Hansi Flick steht nach der verpatzten Weltmeisterschaft in Katar im Winter 2022 und den schlechten Länderspielen zunehmend in der Kritik. Ex-Nationalspieler Schweinsteiger, mit dem Flick 2014 zusammen in Brasilien den Weltmeistertitel feiern konnte, stärkte ihm den Rücken. Ein Trainerwechsel sei für ihn nicht die richtige Lösung gewesen.

„Nein, sie müssen nur ihre Mentalität bezüglich des Spiels ändern. Wir schauen immer nach Spielern, die großes Potenzial haben, aber ich denke nicht, dass jetzt die Zeit ist, um nach Spielern mit Potenzial zu suchen“, erklärte Schweinsteiger. Es sei in seinen Augen eher ein strukturelles Problem.

Schweinsteiger vermisst „richtige deutsche Nationalspieler“

Mit Blick auf die Heim-EM kritisierte er die Entwicklung der Nationalmannschaft. „Jetzt ist die Zeit für Spieler, die die richtige Mentalität und Arbeitseinstellung haben, das ist das, was fehlt. Wir haben nicht mehr viele dieser Beispiele, wir haben nur noch Thomas Müller und Manuel Neuer, die diese Erfahrung haben, die diese Beispiele sind, ein richtiger deutscher Nationalspieler mit der richtigen Mentalität zu sein. Das haben wir verloren“, benannte er seine Sorgen.

Zwar habe man den Anschluss an die Top-Nationen wie England oder Frankreich verloren, allerdings erinnere ihn die Situation sehr an 2006. „Allerdings haben wir ein Turnier im eigenen Land und möglicherweise erwischen wir den richtigen Moment, wie schon 2006, wo wir vor dem Turnier auch nicht das beste Team waren. Aber dann, als das Turnier im eigenen Land startete, hielten wir zusammen und wir hatten viel Energie hinter uns“, machte Schweinsteiger den Fans Hoffnung. Jannek Ringen

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