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Ungeklärte Vorwürfe: NDR-Funkhauschefin zieht sich vorerst zurück

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Die Landesfunkhausdirektorin des NDR in Hamburg, Sabine Rossbach, zieht sich vorerst zurück.
Die Landesfunkhausdirektorin des NDR in Hamburg, Sabine Rossbach, zieht sich vorerst zurück. © Marcus Krüger/dpa

Sabine Rossbach, die Funkhauschefin des NDR in Hamburg, zieht sich wegen nicht aufgeklärter Vorwürfe zurück.

Hamburg – Wegen noch nicht aufgeklärter Vorwürfe lässt die Landesfunkhausdirektorin des Norddeutschen Rundfunks (NDR) in Hamburg, Sabine Rossbach, vorerst ihre Tätigkeit ruhen. Das teilte der öffentlich-rechtliche Sender am Freitag (9. September) in Hamburg mit.

„Sabine Rossbach wird in den kommenden Wochen ihre Arbeit im Landesfunkhaus Hamburg ruhen lassen, bis die Prüfergebnisse über die im Raum stehenden Vorwürfe vorliegen. Sie hat zudem angekündigt, nicht dauerhaft auf ihre Position zurückzukehren“, heißt es in der Mitteilung des NDR.

NDR will Vorwürfe aufklären: „Sabine Rossbach wird ihre Arbeit ruhen lassen“

„Wir nehmen uns jetzt die Zeit, die im Raum stehenden Vorwürfe aufzuklären“, sagte NDR-Intendant Joachim Knuth. Rossbach mache in den kommenden Monaten den Weg frei für einen Neuanfang im Landesfunkhaus Hamburg.

Ein Bericht von Business Insider, hatte die Frage aufgeworfen, ob Rossbach ihren Job dafür genutzt haben könnte, Familienmitgliedern Vorteile zu verschaffen. Rossbach und der NDR hatten dies zurückgewiesen. Entweder sei sie nicht beteiligt gewesen oder habe keinen Einfluss genommen und damit auch nicht gegen journalistische Standards verstoßen. Zugleich machte der NDR bekannt, dass ein Aspekt Gegenstand einer Prüfung durch die Anti-Korruptionsbeauftragte des NDR sei.

NDR: Unabhängiges Team soll Vorwürfe aufklären

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten danach in einem Brief an den NDR-Intendanten ihren Unmut geäußert und betont, man könne sich eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Rossbach nicht mehr vorstellen.

Das unabhängige Kontrollgremium Landesrundfunkrat Hamburg will zudem in einer Sondersitzung zusammenkommen. Man nehme die Vorwürfe sehr ernst, hatte Gremiumschef Thomas Kärst erklärt. Geplant war bislang der nächste Mittwoch für die Sondersitzung.

Die kommissarische Leitung des Landesfunkhauses übernimmt laut NDR die Vize-Funkhausdirektorin und Hörfunkchefin von NDR 90,3, Ilka Steinhausen. Damit liege ab sofort auch die journalistische Verantwortung für alle Programme in ihrer Hand.
Gemeinsam mit der Vize-Intendantin Andrea Lütke übernehme Steinhausen die Verantwortung der Aufklärungsprozesse. „Ein unabhängiges Team aus Kolleginnen und Kollegen außerhalb des Hamburger Funkhauses wird die journalistische Aufarbeitung der im Raum stehenden Fälle und der redaktionellen Abläufe vornehmen“, teilte der ARD-Sender weiter mit. (dpa)

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