Update vom Montag, 13.07.2020, 19.02 Uhr: Die groß angelegte Suche nach Yves R. geht weiter. Der 31 Jahre alte Mann hatte am Samstag vier Polizisten entwaffnet und war anschließend in ein Waldstück in dem kleinen Örtchen Oppenau im Schwarzwald geflohen. Das Polizeipräsidium Offenburg wird bei der Suche von Kräften aus anderen Teilen Baden-Württembergs unterstützt. Auch eine Spezialeinheit, eine Hundestaffel und Hubschrauber beteiligen sich. Immer wieder wurden im Laufe des Tages einzelne Straßen gesperrt.
Doch bisher bleibt der schwer bewaffnete Mann im Kampfanzug verschwunden. Wie Uwe Gaiser, Bürgermeister von Oppenau, sagte, erweise sich die Suche schwierig, weil das Gebiet links und rechts des Flüsschens Rench unübersichtlich sei. „Es ist eine Gefährdungslage, die man ernst nehmen muss. Der schwer bewaffnete Mann hat in den hiesigen Wäldern genügend Möglichkeiten, sich zu verschanzen.“
Schulen und Kindergärten öffneten am Montag in Oppenau nicht. Gemeinsam mit der Polizei werde Gaiser entscheiden, ob die Einrichtungen auch am Dienstag geschlossen bleiben, falls der Gesuchte bis dahin nicht gefunden wird.
Erstmeldung vom Montag, 13.07.2020, 15.45 Uhr: Oppenau – Es ist eine seltsame Geschichte, die sich aktuell im eigentlich beschaulichen Schwarzwald in der Nähe des kleinen Örtchens Oppenau abspielt. Dort sorgt seit Sonntagmorgen (12.07.2020) ein Mann im Kampfanzug und mit schwerer Bewaffnung für Angst und Schrecken. Ein Zeuge war auf den 31-Jährigen, der auch Pfeil und Bogen mit sich trägt, in einer Gartensiedlung aufmerksam geworden und hatte die Polizei gerufen. Zur Festnahme kam es nicht, stattdessen eskalierte die Situation.
Seither hat Yves R. , so der Namen des Mannes, zweifelhafte Berühmtheit in ganz Deutschland erlangt. Denn ihm gelang es, vier Polizeibeamte zu überwältigen – mit einer List. Und das kam so:
Vier Polizisten sollten nach dem merkwürdigen Mann schauen, der sich da in der seltsamen Aufmachung in der Gartensiedlung herumtrieb. Und die Beatmen wurden schnell fündig. Gegen 9.30 Uhr trafen sie Yves R. an – und der gab sich kooperativ. Dass es sich bei der offenen, umgänglichen Art um eine perfide List handelt, konnten die Polizisten in dem Moment nicht erahnen. Denn plötzlich zog der Mann eine Waffe und zwang damit die Polizisten, ihre Pistolen an ihn auszuhändigen. „Von der Situation völlig überrumpelt, hatten sie keine Chance mehr auf die gefährliche Situation zu reagieren", wird ein Polizeisprecher von Bild.de zitiert.
Auch über Deutschland Grenzen hinaus, sorgt der Fall von Oppenau für Aufsehen. Die BBC berichtet auf Twitter über den kuriosen Fall.
Anschließend machte sich Yves R. aus dem Staub. Nun um einige Waffen reicher. In seinem Besitz befinden sich nun nicht mehr nur Pfeil, Bogen und ein Messer, sondern auch vier weitere Pistolen vom Typ P2000 mit je bis zu 16 Schuss Munition.
Die Polizei hat eine Großfahnung gestartet, Bundesstraßen gesperrt, Spezialeinsatzkommandos und Hundestaffeln durchkämmen die Wälder nach Yves R.. Doch er bleibt verschwunden. Verängstigte Anwohner wollen ihn hier und da gesehen haben, doch gefunden hat die Polizei ihn bisher noch nicht.
So wird Yves Rausch von der Polizei beschrieben: