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Junge (6) in Pragsdorf erstochen: Neue Details – Verdächtiger war „zeitweise bester Freund“ der Schwester

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Nach dem schrecklichen Fund in Pragsdorf meldet die Polizei eine Festnahme. Eine Pressekonferenz liefert Details zu der Tat, auch der Vater äußert sich.

Update vom 27. September, 16 Uhr: Nach der Verhaftung eines 14-jährigen Verdächtigen im Fall des getöteten Jungen in Pragsdorf bei Neubrandenburg (Mecklenburgische Seenplatte) bleibt das Motiv für die Tat noch rätselhaft. Der Jugendliche schweigt nach Angaben der Staatsanwaltschaft weiter zu den Vorwürfen. Er solle von einem Experten psychiatrisch begutachtet werden, kündigte Oberstaatsanwalt Tim Wischmann an. Von dieser Einschätzung hänge unter anderem ab, ob die Straftat weiterhin als Totschlag oder doch als Mord eingestuft wird. Die Höchststrafe liege in beiden Fällen bei zehn Jahren Haft.

Junge (6) in Pragsdorf erstochen: Tatverdächtiger war laut Vater des Toten „bester Freund“ der Schwester

„Nach dem Jugendgerichtsgesetz muss auch geprüft werden, ob der Jugendliche in der Lage war, das Unrecht der Tat einzusehen“, sagte Wischmann. Unterdessen dauern die Ermittlungen an. Unter anderem wird die Kleidung des 14-Jährigen nun genauer analysiert. Spezialisten des Landeskriminalamtes suchen nach Spuren, die mit dem Verbrechen an dem 6-Jährigen zusammenhängen, wie eine Polizeisprecherin am Mittwoch sagte.

Der Beschuldigte soll vorher durch aggressives Verhalten, vor allem gegenüber Kindern, aufgefallen sein. Die Eltern des Opfers hatten ihn schon vor der Verhaftung im Verdacht, wie der Vater am Dienstag in einem RTL-Interview andeutete. Gegenüber Bild sagte er zudem, dass der Tatverdächtige „zeitweise der beste Freund unserer 14-jährigen Tochter“ gewesen sei. „Er brachte uns unsere Kinder manchmal nach Hause, nachdem sie gemeinsam auf dem Spielplatz waren.“

An der Stelle, wo der 6-Jährige mit schwersten Stichverletzungen gefunden wurde, wurden Blumen, Kerzen und Plüschtiere aufgestellt.
An der Stelle, wo der 6-Jährige mit schwersten Stichverletzungen gefunden wurde, wurden Blumen, Kerzen und Plüschtiere aufgestellt. © Bernd Wüstneck/dpa

Sechsjähriger in Pragsdorf erstochen: „Massive Gewalt“ - Polizei und Staatsanwaltschaft mit neuen Details

Update vom 26. September, 14.42 Uhr: Auf einer Pressekonferenz informierten die Polizei und die Staatsanwaltschaft zu den neuen Details. Der 14-Jährige sei bislang polizeilich nicht aufgefallen. Die Ermittler sagten allerdings auch, dass er eine „Affinität zu aggressivem Verhalten“ habe. Es bestehe ein dringender Tatverdacht gegen ihn. Nichtsdestotrotz gelte immer auch die Unschuldsvermutung. An der Tatwaffe, einem Messer, waren neben der DNA des getöteten Sechsjährigen auch DNA-Spuren des 14-Jährigen gefunden worden. Die Tat war den Ermittlern zufolge von „massiver Gewalt“ geprägt. Die Ermittlungen dauern weiter an.

Update vom 26. September, 14.35 Uhr: Es sei in alle Richtungen ermittelt worden. Im Laufe der Ermittlungen habe sich der „Tatverdacht immer weiter erhärtet“, sagt Hildebrandt. „Es wurde massive Gewalt angewendet, in Form von stumpfer und spitzer Gewalt“, äußert sich der 1. Kriminalhauptkommissar auf Nachfrage einer Journalistin. Der 14-Jährige besuchte eine Förderschule.

Update vom 26. September, 14.25 Uhr: „Es gibt eine DNA-Untersuchung des Messers. Es wurden auf der Klinge Spuren festgestellt, die ausschließlich dem toten Jungen zugeordnet wurden. Auf dem Messergriff wurde eine sogenannte Mischspur festgestellt - eine Spur, die Elemente von zwei Personen aufweist.“ In der Mischspur seien die genetischen Spuren des Sechsjährigen und des 14-Jährigen festgestellt worden, erklären die Ermittler.

„Dringender Tatverdacht“: 14-Jähriger hat laut Polizei „Affinität zu aggressivem Verhalten“

Update vom 26. September, 14.20 Uhr: Der 14-Jährige sei bei seiner Festnahme gefasst gewesen und habe „eigentlich nicht viele Gefühle gezeigt“, sagte Hildebrandt. „Wir haben einen dringenden Tatverdacht. Es gilt weiter die Unschuldsvermutung. Wir sehen eine so hohe Wahrscheinlichkeit, dass wir den richtigen haben, sodass wir an die Öffentlichkeit und zum Haftrichter gegangen sind“, verdeutlichte Wischmann. Woher das Messer, die Tatwaffe, stammte, da können die Ermittler noch nichts sagen. Polizeilich sei der 14-Jährige zuvor noch nicht auffällig geworden. „Wir hatten ihn einmal als Vermisstenfall“, heißt es weiter.

Ermittlungen
Polizeitaucher suchten mit einem Metalldetektor im Uferbereich des Sees in Pragsdorf bei Neubrandenburg nach Tatgegenständen. © Bernd Wüstneck/dpa

Update vom 26. September, 14.11 Uhr: Der 14-Jährige wurde heute dem Haftrichter vorgeführt. Die Untersuchungshaft wurde angeordnet. Dorthin wurde der Jugendliche zunächst überführt, wie Oberstaatsanwalt Tim Wischmann nun ausführt. Zum eigentlichen Tathergang und den Motiven konnte bisher nicht viel ermittelt werden. Es werde wegen des Verdachts des Totschlags ermittelt, sagt er weiter. Es gebe eine „Affinität zu aggressivem Verhalten“ bei dem 14-Jährigen, das könne mit dem Fall in Zusammenhang stehen, so Hildebrandt.

„Einzigartige“ Brutalität: Junge (6) in Pragsdorf erstochen – Polizei mit neuen Details

Update vom 26. September, 14.10 Uhr: Polizeipräsident Thomas Dabel schildert zu Beginn den Ablauf der Ermittlungen. Der sechs Jahre alte Junge war am 14. September verschwunden. Am 15. September wurde die Tatwaffe gefunden. Die Spuren an der Tatwaffe führten zu dem 14-Jährigen, der am Dienstag festgenommen wurde.

„Es ist eine Straftat, die uns sehr mitgenommen hat, uns sehr nahe gegangen ist“, sagt nun Olaf Hildebrandt. Eine „derartige Brutalität und Grausamkeit, mit der die Tat durchgeführt wurde, ist einzigartig“. Das sechsjährige Kind war mit seinen Geschwisterkindern unterwegs, sie gingen nach Hause. Der Sechsjährige blieb mit dem 14-Jährigen schließlich alleine zurück. Gegen 21.15 Uhr wurde er aufgefunden. Beim Auffinden habe er so starke Verletzungen vorgewiesen, dass das Überleben bereits zu dem Zeitpunkt als unwahrscheinlich galt.„Der Fundort wird vermutlich auch der Tatort sein“, davon werde aktuell ausgegangen, so Hildebrandt. Der Tatverdächtige macht mit jetzigem Stand keine Angaben zu den Geschehnissen.

Update vom 26. September, 14.01 Uhr: Die Pressekonferenz in Neubrandenburg beginnt. Es sprechen Thomas Dabel, Polizeipräsident, Tim Wischmann, Oberstaatsanwaltschaft und Olaf Hildebrandt, 1. Kriminalhauptkommissar.

Update vom 26. September, 13.45 Uhr: Ein sechs Jahre alter Junge wurde in Pragsdorf erstochen. Im Verdacht steht ein 14-jähriger Junge. Er wurde am Dienstag festgenommen. In Kürze, um 14 Uhr, findet eine Pressekonferenz im Polizeipräsidium Neubrandenburg statt. Der zuständige Chefermittler und ein Vertreter der Staatsanwaltschaft sollen Auskunft geben.

Junge (6) in Pragsdorf erstochen: Polizei bestätigt Festnahme - Jugendlicher (14) tatverdächtig

Unsere Erstmeldung: Pragsdorf - Nach dem gewaltsamen Tod eines sechsjährigen Jungen im Südosten Mecklenburg-Vorpommerns hat die Polizei einen 14-jährigen Tatverdächtigen festgenommen. Das teilte die Polizei am Dienstag mit. Die Leiche war am 14. September in Pragsdorf bei Neubrandenburg gefunden worden.

Junge (6) in Pragsdorf erstochen: Polizei nimmt 14-Jährigen vorläufig fest

Wie die Polizei Neubrandenburg in einer Mitteilung erklärt, erfolgte die Festnahme am Dienstagvormittag. Der Jugendliche wurde wegen eines dringenden Tatverdachts vorläufig festgenommen. „Er war im Zuge der Ermittlungen dadurch aufgefallen, dass er die letzte Person war, welche den sechsjährigen Jungen lebend gesehen hatte. Zudem verstrickte er sich in widersprüchliche Aussagen“, so die Polizei in dem Statement. Eine zeitnah durchgeführte Durchsuchung der Wohnung, in der der Jugendliche wohnt, hatte jedoch nicht dazu geführt, dass zu diesem Zeitpunkt der Verdacht gegen ihn erhärtet werden konnte.

Demnach habe die Analyse des in Tatortnähe aufgefundenen Messers ergeben, dass es sich dabei um das gesuchte Tatmittel handelt. Wie die Polizei weiter bestätigt, wurden an der Klinge und an dem Griff des Messers neben Blutanhaftungen und Faserspuren des Opfers auch DNA-Spuren festgestellt, die „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit dem Jugendlichen zugeordnet werden können“.

Totes Kind in Pragsdorf: Polizei kündigt Pressekonferenz an

Die Staatsanwaltschaft Neubrandenburg hat beim Amtsgericht Neubrandenburg den Erlass eines Haftbefehls wegen des Verdachts des Totschlags beantragt. Dieser wurde durch den zuständigen Haftrichter am Dienstag, 26. September, erlassen. Der vierzehnjährige Deutsche ist daraufhin heute Vormittag festgenommen worden und soll nunmehr dem Haftrichter vorgeführt werden. Warum der Jugendliche den Sechsjährigen mutmaßlich getötet hat, ist aktuell noch unklar. Die Polizei kündigte für 14 Uhr eine Pressekonferenz an.

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