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Radio-Sender versucht Obdachlosen zu helfen, aber einigen Hörern passt die Aktion nicht

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Von: Marcel Görmann

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Der rbb-Radiosender Fritz dachte sich nun eine besondere Aktion für Obdachlose aus (Symbolbild).
Der rbb-Radiosender Fritz dachte sich nun eine besondere Aktion für Obdachlose aus (Symbolbild). © picture alliance/dpa / Marijan Murat

Ziemlich schlüpfrig war eine Aktion des rbb-Radiosenders Fritz - allerdings in einem anderen Wortsinn. Dem Schlüpfer-Aufruf folgten Tausende Hörerinnen und Hörer.

Radio-Sender startet Aktion für Obdachlose - Tausende Hörer machen ohne Umschweife mit

Berlin - Der öffentlich-rechtliche Radiosender Fritz startete nun eine aufsehenerregende Aktion. Der Sender, den man in Berlin und Brandenburg hören kann und der sich mit Independent, Electro, Hip-Hop und Heavy Metal an urbane und junge Hörerinnen und Hörer richtet, sammelte nun für Unterhosen. Ende Januar startete der Radiosender die Fundraising-Aktion „10.000 Schlüpfer für Berlin“. 

Der Sender wollte innerhalb von drei Wochen für 10.000 Unterhosen, Slips und Boxershorts sammeln. Dieser Spendenmarathon hatte einen wohltätigen Hintergrund. Obdachlose in der deutschen Hauptstadt sollen von der Sammlung profitieren. In Berlin sollen rund 700.000 Menschen obdachlos sein.

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Soziale Aktion von Radio Fritz in Berlin - Tausende spenden für Schlüpfer

Gesammelt wurden allerdings keine getragenen Schlüpfer aus der Altkleidersammlung, sondern es ging um ausreichend Geld, um 10.000 Unterhosen kaufen und an Obdachlose verteilen zu können. Die Aktion, die von dem Radiosender gestartet und promotet wurde, lief (und läuft noch) über die Online-Plattform betterplace.org. Am 3. Februar (Stand 16.45 Uhr) konnte das Spendenziel von 60.000 Euro bereits übertroffen werden! Satte 62.170 kamen schon zusammen - das ist somit genug Geld, um mehr als die 10.000 erhofften Schlüpfer für Berliner Wohnungslose zu erwerben. 

Schlüpfer-Aktion von Radio-Sender Fritz: „Ein Stück Würde!“

Die Hörerinnen und Hörer von Radio Fritz loben die Aktion ihres Senders: „Ein Stück Würde! Saubere Unterwäsche ist so wichtig!“, schrieb einer im Netz. „Eine Sache woran kaum jemand denkt, aber trotzdem sehr wichtig ist“, pflichtet ein anderer bei.

„So sieht man mal wieder, dass in der Wohlstandsgesellschaft nicht immer alles selbstverständlich ist und wir im Alltag so viel übersehen“, kommentierte eine andere. „Die wohltuende Normalität jeden Tag eine frische Unterhose aus dem Schrank zu nehmen, haben viele Obdachlose nicht“, meinte ein weiterer Radio-Fritz-Fan. 

Einige Radio-Hörer meckern: „Wieso 6 Euro pro Unterhose?“

Doch wie immer gab es auch hier wieder Hörer, die etwas auszusetzen hatten. „Findet ihr den Preis nicht ziemlich hoch?“, hinterfragte ein Hörer die Rechnung. „Hauptsache Fairtrade-Baumwolle für 6 Euro! In gewissen Läden bekommt ihr drei Unterhosen für 5 Euro. Das wäre wohl etwas sinnvoller gewesen“, meinte ein weiterer. Doch darauf antwortete eine Hörerin sarkastisch auf Instagram: „Genau, weil Obdachlose keine Qualität brauchen, die können auch die von Kinderhand genähte Billig-Produkte nutzen, die nach 3-6 Wochen wieder kaputtgehen.“

Der Radiosender jedenfalls bedankte sich für die Unterstützung. Über Instagram postete Radio Fritz: „Ihr seid die Besten! Wir sind total von Eurer (An-)Teilnahme gerührt! Und über die Schlüppies hinaus sind wir dankbar, dass Ihr Eure Gedanken mit uns geteilt habt!“

Video: Radio-Sender schafft Blitzermeldungen ab

Eine beliebte deutsche Radio-Moderatorin erlebte auf einer Taxifahrt eine echte Horror-Situation und schilderte die erschreckenden Details.

Eine Radio-Moderatorin von bigFM macht dagegen mit ganz anderen Aktionen auf sich aufmerksam. Die attraktive Moderatorin Lola Weippert zeigt sich gerne und oft freizügig auf Instagram. 

Tragisch dagegen ein Todesfall in Großbritannien: Ein BBC-Radio-Moderator Stephen Clements verstarb plötzlich und unerwartet mit 47 Jahren.

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