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Spahn will Inzidenz-Fixierung eindampfen - Kliniken sollen dafür Patienten-Daten liefern

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei einer Bundespressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage in Deutschland.
Gesundheitsminister Jens Spahn kündigte für diesen Sommer intensive Vorbereitungen auf eine mögliche vierte Welle an. © Political-Moments/imago-images

Alter, Corona-Impfstatus und Therapie - Krankenhäuser in Deutschland müssen künftig mehr und genauere Daten zu Corona-Patienten auf ihren Stationen melden.

Berlin - Die Bundesregierung will weg von der Inzidenz als Hauptkriterium in der Corona-Pandemie - und zu diesem Zweck neue Daten erheben: „Künftig müssen alle im Krankenhaus behandelten Covid-Patienten, ihr Alter, die Art der Behandlung und ihr Impfstatus gemeldet werden“, twittert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Sonntag.

Neben den Daten zur Belegung der Intensivstationen würden noch bessere Informationen zu allen in den Kliniken behandelten Corona-Fällen benötigt, fügte ein Sprecher hinzu.

Spahn fordert mehr Transparenz

Spahn will neue Meldeverordnung vorlegen

Spahns Ministerium will dafür eine neue Meldeverordnung vorlegen, die demnächst in Kraft treten soll. Es müsse zeitnah abgeschätzt werden können, „wie hoch die Belastung für das Gesundheitssystem wird und wie gut die Impfungen wirken“, schreibt Spahn. Er zeigte sich zugleich zuversichtlich, dass die fortschreitende Impfkampagne sich positiv auswirkt: „Da die gefährdeten Risikogruppen geimpft sind, bedeutet eine hohe Inzidenz nicht automatisch eine ebenso hohe Belastung bei den Intensivbetten.“

Spahn: Corona-Inzidenz verliert an Aussagekraft

Die Inzidenz verliere zunehmend an Aussagekraft, sagte der Minister weiter. „Wir benötigen nun noch detailliertere Informationen über die Lage in den Kliniken.“ Zuvor hatte die Bild am Sonntag über Spahns Vorhaben berichtet.

Die 7-Tage-Inzidenz auf 100.000 Einwohner steigt derzeit wieder leicht an, bewegt sich aber weiter auf niedrigem Niveau. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab sie am Sonntag mit 6,2 an. Vor einer Woche hatte der Wert noch bei 5,0 gelegen. Diese Statistik gibt aber keinerlei Auskunft darüber, wie stark die Infizierten erkrankt sind. Unseren News-Ticker zum Thema Corona in Deutschland finden Sie hier.

Der Vorstand der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, forderte ebenfalls Transparenz bei den Angaben der Krankenhäuser. Es brauche verlässliche Daten für die Situation auf allen Stationen, erklärte Brysch. Damit lasse sich die Pandemielage besser beurteilen als allein der Blick auf die Inzidenzwerte. (AFP) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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