Trigema-Boss Wolfgang Grupp hält Studieren für „Nonsens“

Obwohl Wolfgang Grupp selbst Akademiker ist, hält er das Studieren für kompletten Unfug. Der Unternehmer hat klare Vorstellungen darüber, was Erfolg bringt und was nicht.
Burladingen - Seit mehr als 50 Jahren prägt Wolfgang Grupp das Textilunternehmen Trigema auf der Schwäbischen Alb. Der Unternehmer setzt dabei auf ganz bestimmte Prinzipien, die seine Firma zum Erfolg gebracht haben. Kaum jemand repräsentiert „Made in Germany“ so stark und setzt sich vehement für seine Überzeugungen in der Öffentlichkeit ein wie Wolfgang Grupp.
Bevor er zu dem erfolgreichen Unternehmer in Baden-Württemberg wurde, musste er durch Höhen und Tiefen gehen. Mit knapp elf Jahren kam Grupp ins Internat in St. Blasien. Später studierte Grupp Betriebswirtschaft in Köln, ehe er in jungen Jahren Trigema als Nachfolger seines Vaters übernahm. Für seine Studienzeit hat der 81-Jährige allerdings nichts übrig, wie der Zusammenschnitt einer seiner Vorträge auf TikTok zeigt.
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Wolfgang Grupp hat für Studieren nicht viel übrig: „Nonsens“
Während die Zeit im Internat Trigema-Chef Wolfgang Grupp geprägt und Disziplin gelehrt hat, war er in seinem Studium eher selten zu sehen. „Ich war kein Student, der die Universität in- und auswendig kannte“, erklärte er einmal in einem Gespräch. Dennoch hat er seine Pflichten immer erfüllt – auch wenn er vieles davon heute als „Nonsens“ ansieht. „Man hat mir nichts zugetraut, weil man gesagt hat: Der kommt von der Universität. Der hat keine Ahnung, was richtig ist“, so Wolfgang Grupp bei einer Rede. „Ich hatte überhaupt keine Ahnung. Ich hab da ein bisschen was studiert, aber das ist ja alles Nonsens.“
Die Inhalte, die er während des Studiums gelernt habe, hätten ihm im Leben wenig gebracht. „Wenn Sie Auto fahren, dann rechnen Sie, bevor Sie bremsen, ja auch nicht erst den Bremsweg aus, weil Sie den gelernt haben“, vergleicht der Unternehmer aus Burladingen. „Meinen Sie, ich würde mit dem akademischen Sch***, den ich gelernt habe, die Firma führen können?“, fragte er vor einiger Zeit in einem anderen Vortrag.
Bei Trigema gibt es keine Akademiker – außer Wolfgang Grupp und seine Familie
Wolfgang Grupp braucht keine „Studierten, die alles durcheinander bringen“. „Wir haben zum Beispiel keine Akademiker im Unternehmen, außer meiner Familie“, sagt der Trigema-Boss. „Von Akademikern bekomme ich etwa jede Woche eine Bewerbung“, erklärt Grupp. „Da steht dann drin, wie gut sie sind und was für tolle Positionen sie schon innehatten. Ich hege aber keinen Gedanken daran, sie zu engagieren.“
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.
Vielmehr suche er sachverständige, gescheite Mitarbeiter mit handwerklichem Geschick. Deshalb fördert er auch die Kinder seiner Angestellten, indem er ihnen einen Ausbildungsplatz bei Trigema garantiert. Wolfgang Grupp ist zwar „kein Sozialsäusler“, er weiß jedoch, dass seine Mitarbeiter einen großen Anteil zum Erfolg der Firma beitragen.