Tief „Antonia“ wütet: Sturmflut in Hamburg – heftige Schäden in ganz Deutschland
Sturmtief „Zeynep“ hat viele Schäden in Deutschland hinterlassen. Beruhigung gibt es erst ab Dienstag, in der Nacht zog Sturm „Antonia“ über das Land hinweg. Der News-Ticker.
- Die Lage bei der Deutschen Bahn bleibt weiterhin angespannt (siehe Update vom 21. Februar, 9.30 Uhr).
- 83 Landkreise deutschlandweit unterliegen der Alarmstufe rot des Deutschen Wetterdienstes (siehe Update vom 20. Februar, 22.39 Uhr).
- „Antonia“ sorgt für hohe Windgeschwindigkeiten (siehe Update vom 21. Februar, 7.10 Uhr).
- Dieser News-Ticker zum Wetter in Deutschland* wird regelmäßig aktualisiert.
Update vom 21. Februar, 13.10 Uhr: Noch immer gilt für ganz Deutschland eine Sturmwarnung, jedoch soll sich das Wetter im Verlauf des Tages etwas beruhigen. Allerdings gelten die Warnungen in weiten Teilen auch am Abend und teilweise bis in die Nacht hinein weiter. Erst in der Nacht zum Dienstag soll dann überall laut dem Deutschen Wetterdienst eine „leichte Wetterberuhigung“ geben.
Sturmtief „Antonia“: Montags kommt es immer noch zu Verspätungen und Zugausfällen im Bahnverkehr
Update vom 21. Februar, 11.10 Uhr: Bahnreisende müssen auch am Montag weiterhin viel Geduld und Zeit mitbringen. „Aufgrund von Unwetterschäden kommt es auch am Montag in Teilen Deutschlands zu Verspätungen und Zugausfällen im Bahnverkehr“, teilte die Deutsche Bahn am Montag auf ihrer Internetseite mit.
Insbesondere der Norden ist betroffen. Demzufolge fahren keine Fernverkehrszüge zwischen Hamburg und Rostock/Stralsund, Berlin und Rostock/Stralsund sowie zwischen Norddeich Mole/Emden und Köln. Zudem müsse auf den übrigen Zügen des Fernverkehrs mit einer sehr hohen Auslastung gerechnet werden. Im Norden sei der Verkehr zum Teil noch eingeschränkt, weil manche Streckenabschnitte zunächst nur eingleisig befahrbar waren. „Die Aufräum- und Reparaturarbeiten laufen unvermindert fort, um auch hier schnellstmöglich alle Züge wieder fahren zu können“, hieß es weiter.
Auch der Regionalverkehr im Norden war am Montag weiterhin weit vom Normalfahrplan entfernt. So sollte es auf den Strecken bis mindestens Montagnachmittag Beeinträchtigungen geben. Viele Züge sind mit geringerer Geschwindigkeit unterwegs. Auf einigen Strecken konnten Züge wegen vorangegangener Erkundungsfahrten erst später oder gar nicht starten.
Sturmtief „Antonia“: Hamburger Fischmarkt überflutet
Update vom 21. Februar, 10.20 Uhr: Der Hamburger Fischmarkt im Stadtteil Altona ist am Montag erneut überschwemmt worden. Sturmtief „Antonia“ verursachte am frühen Morgen eine Sturmflut – nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) überschritt der Wasserstand das mittlere Hochwasser um etwa 1,5 Meter.
Von einer Sturmflut wird gesprochen, wenn das Hochwasser mindestens 1,5 Meter höher als normal aufläuft. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Meter gesprochen.

Sturmtief „Antonia“: Bäume entwurzelt – Bahn meldet große Probleme
Update vom 21. Februar, 9.30 Uhr: Sturmtief „Antonia“ hat für Windgeschwindigkeiten weit jenseits der 100 Stundenkilometer gesorgt. Zahlreiche Bäume kippten um und blockierten Straßen und Schienen. Auch einige Häuser wurden beschädigt.
Laut Deutscher Bahn (DB) kommt es in vielen Regionen am Montag noch zu Verspätungen und Zugausfällen. Demnach verkehren mit Stand vom Montagmorgen keine Fernzüge zwischen Hamburg und Rostock/Stralsund, Berlin und Rostock/Stralsund, Norddeich Mole/Emden und Köln sowie Siegen und Dortmund.
Nach Angaben der Bahn waren nach den zurückliegenden Sturmtagen zwischenzeitlich insgesamt mehr als 6000 Kilometer des Streckennetzes nicht befahrbar. Rund 2000 Einsatzkräfte seien rund um die Uhr unterwegs, um umgestürzte Bäume zu beseitigen und Oberleitungen zu reparieren. In Nordrhein-Westfalen stellte die Bahn wegen des Sturmtiefs „Antonia“ am Sonntagabend den Regionalverkehr ein.
Sturmtief „Antonia“: Lkw auf Fehmarnsundbrücke umgekippt – Schäden in NRW
Update vom 21. Februar, 8.40 Uhr: Durch den starken Wind ist auf der Fehmarnsundbrücke in der Nacht zum Montag ein Lastwagen umgekippt. Die Brücke, die die Ostseeinsel Fehmarn mit dem Festland verbindet, war am frühen Montagmorgen in beide Richtungen voll gesperrt, wie ein Sprecher der Polizei-Leitstelle in Lübeck sagte. Der Lkw-Fahrer sei unverletzt geblieben.
In Nordrhein-Westfalen haben heftige Böen von Sturmtief „Antonia“ Hausdächer zerstört und Autos beschädigt. In Herdecke südlich von Dortmund flog das Dach eines Mehrfamilienhauses davon und landete auf einem anderen Dach, wie die Feuerwehr am Montagmorgen mitteilte. Auch das zweite Dach wurde demnach massiv beschädigt. Verletzt wurde dabei niemand, wie es hieß.
In Solingen fiel ein Baum auf eine Busoberleitung, dadurch wurden etwa 200 Meter der Leitung abgerissen, wie die Polizei berichtete. Auch andernorts kippten Bäume infolge des Sturms um. Dabei seien Autodächer beschädigt worden. Insgesamt hinterließ Sturmtief „Antonia“ in Nordrhein-Westfalen in der Nacht jedoch zunächst deutlich weniger Schäden als befürchtet.
Sturmtief „Antonia“: Windgeschwindigkeiten über 140 Stundenkilometer
Update vom 21. Februar, 7.10 Uhr: Die Serie heftiger Stürme über weiten Teilen Deutschlands ist in der Nacht weitergegangen. Sturmtief „Antonia“ sorgte erneut für schwere Sturmböen, nachdem in den vergangenen Tagen bereits durch die Orkantiefs „Ylenia“ und „Zeynep“ reihenweise Bäume umgestürzt und Gebäude beschädigt worden waren.
Laut einem Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) fegte „Antonia“ mit hohen Geschwindigkeiten über Baden-Württemberg hinweg. Er sprach schweren Sturmböen von bis zu 100 Stundenkilometern im Flachland, auf dem Feldberg gar von einem Orkan mit einer Geschwindigkeit von bis zu 149 Stundenkilometern.
Unwetter in Deutschland: Sturmflutgefahr an der Küste
Für die deutsche Nordseeküste bestand wieder Sturmflutgefahr, warnte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie. Bahnreisende müssen sich zum Wochenstart wegen erheblicher Schäden auf Beeinträchtigungen einstellen. Für etliche Regionen von der Ostseeküste bis zum Alpenrand war die Warnkarte des DWD in der Nacht auf Montag orange bis rot eingefärbt – dort bestanden Unwetterwarnungen vor Sturm- und Orkanböen.
Bäume könnten entwurzelt werden, Dachziegel oder andere Gegenstände herabstürzen. „Schließen Sie alle Fenster und Türen! Sichern Sie Gegenstände im Freien!“, hieß es vom DWD für die betreffenden Regionen. „Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien!“
Die Deutsche Bahn (DB) bat ihre Fahrgäste, sich zu informieren, ob die geplante Fahrt möglich sei. Dies gelte insbesondere für Pendler im Berufsverkehr. Wer könne, solle die Reise verschieben.

Sturmtief „Antonia“: Deutsche Bahn erwartet weitere Einschränkungen
Update vom 20. Februar, 22.39 Uhr: Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) besteht für ganze 83 Landkreise (Stand 22.30 Uhr) in Deutschland die Alarmstufe rot. Vor allem in Rheinland-Pfalz und Hessen sind große Teile des Landesfläche betroffen, die Meteorologen erwarten orkanartige Böen mit Geschwindigkeiten um 110 km/h. Auch in Bayern sind 21 Landkreise von der Warnung des Wetterdienstes betroffen*.
Erstmeldung vom 20. Februar: Berlin - Die Lage bei der Deutschen Bahn* bleibt weiterhin angespannt. „Seit Beginn der Unwetterserie am Mittwochabend waren zwischenzeitlich insgesamt über 6000 Kilometer des Streckennetzes nicht befahrbar“, so die Bilanz eines Bahn-Sprechers. Derzeit seien noch 874 Kilometer Bahnstrecken von Schäden betroffen, sagte er am Sonntagmittag der Nachrichtenagentur dpa. Für die kommenden Stunden und auch für den Berufsverkehr morgen früh bittet die Bahn ihre Fahrgäste vor allem im Norden und Nordosten sich zu informieren, ob die Fahrt stattfinde - oder sie wenn möglich ganz zu verschieben, oder auf andere Verkehrsmittel umzusteigen.
Nach Sturmtief „Zeynep“ steht Sturm „Antonia“ in den Startlöchern
Mindestens drei Menschen haben durch Sturmtief „Zeynep“ in Deutschland ihr Leben verloren*. Nach einer ersten Schätzung verursachte das Unwetter hierzulande versicherte Schäden von mehr als 900 Millionen Euro. „Zeynep“ hatte zum Start ins Wochenende für Sturmflut im Norden, Ausfälle im Bahnverkehr und Unfälle auf den Straßen gesorgt. Beruhigung ist aber auch für den Sonntagabend und Montag nicht in Sicht.

Mit Sturmtief „Antonia“ steht schon das nächste Unwetter in den Startlöchern. Begleitet von einer Kaltfront wird es ab 21 Uhr von Westen her über Deutschland hinwegziehen. Meteorologen rechnen mit orkanartigen Böen von bis zu 115 Stundenkilometern Windgeschwindigkeit*, starken Schauen und Gewittern. „Die Sturmlage müssen wir bis zum Montag noch durchstehen“, erklärt ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach. Kaltfront und Sturmtief ziehen im Laufe der Nacht Richtung Osten und Bayern. Auch am Montagmorgen bleibt die Lage also angespannt. Im Verlauf des Montags und spätestens am Dienstag beruhigt sich das Wetter dann.
Sturmtief „Antonia“: Alarmstufe rot in vielen Bundesländern
Mittlerweile gilt in ganz Deutschland auch für den Abend und die bevorstehende Nacht mindestens die Alarmstufe orange. Viele Teile im Westen Deutschlands sind auch schon rot markiert. Für den Kreis Harz-Bergland in Sachsen-Anhalt warnen die Experten sogar vor extremen Orkanböen von 120 km/h bis 140 km/h. (dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA