1. Startseite
  2. Deutschland

U-Bahn-Drama in Berlin endet tödlich: Urteil gesprochen - Staatsanwältin zeigt sich entsetzt

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

Ein Mann wurde am U-Bahnhof „Kottbusser Tor“ auf die Gleise gestoßen.
Ein Mann wurde am U-Bahnhof „Kottbusser Tor“ auf die Gleise gestoßen. © picture alliance/dpa / Christoph Soeder

Ein Mann stürzte vor eine einfahrende U-Bahn in Berlin und starb. Das Opfer wollte wohl einem Rollstuhlfahrer helfen. Nun ist das Urteil bekannt.

Update vom 29. Mai 2020: Ein halbes Jahr nach dem U-Bahn-Drama von Berlin ist ein Urteil gesprochen worden. Nach dem Tod eines 30 Jahre alten Mannes, der vor eine einfahrende U-Bahn in Berlin-Kreuzberg gestoßen worden war, ist der Angeklagte zu vier Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Das Landgericht der Hauptstadt sprach den 27-Jährigen am Freitag der versuchten Körperverletzung mit Todesfolge schuldig. Die Kammer sei nicht zu der Überzeugung gekommen, dass der zum Tatzeitpunkt stark alkoholisierte Mann mit Tötungsvorsatz gehandelt habe, begründete der Vorsitzende Richter. „Wir sind sicher, dass er die U-Bahn nicht sah.“

Die Staatsanwältin, die auf lebenslange Haft wegen Mordes plädiert hatte, kündigte bereits Revision an. Die Verteidigerin hatte einen Schuldspruch wegen fahrlässiger Tötung gefordert.

Fest stehe, dass der Angeklagte die Verantwortung für den völlig unnötigen Tod des 30-Jährigen trage, so der Richter weiter. Er habe dem Opfer „irgendetwas antun wollen“ und ihm schließlich hinterhältig einen Stoß versetzt. Der Angeklagte habe sich in einer Personengruppe befunden, deren Aufmerksamkeit nicht auf einfahrende U-Bahnen gerichtet gewesen sei. „Für sie ist es ein Treffpunkt für Drogenhandel.“

Der Angeklagte erklärte, er habe keine vollständige Erinnerung an die Tat und könne nicht fassen, dass er „einen so schweren Fehler begangen habe“. Er habe den Mann nicht töten wollen.

U-Bahn-Drama in Berlin: Neue Festnahme - es ging wohl um Drogengeschäfte

Update 4. November, 12.44 Uhr: Nach der neuen Festnahme im Fall des tödlichen Stoßes vor eine U-Bahn in Berlin-Kreuzberg gehen die Ermittler davon aus, nun den richtigen Mann gefasst zu haben. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, verwies am Montag auf den am Sonntag erlassenen Haftbefehl gegen einen 26-Jährigen wegen Mordes aus Heimtücke. Am Berliner Hauptbahnhof sollen drei junge Männer einen 65-Jährigen attackiert und beraubt haben. Die Polizei sucht Hinweise. 

Hintergrund der Tat seien mutmaßlich Drogengeschäfte gewesen. Der Tatverdächtige stammt aus Marokko, er befindet sich in U-Haft und hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Er sei am Samstagabend in einer Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Wannsee festgenommen worden.

Dieser weitere dramatische Fall aus Berlin, schockte die Menschen ebenso, denn der Arzt und Sohn eines ehemaligen Bundespräsidenten, Fritz von Weizsäcker wurde bei einem Vortrag erstochen

U-Bahn-Drama in Berlin: Neue Festnahme - Haftbefehl gegen Tatverdächtigen

Update 3. November, 18.01 Uhr: Am Samstagabend war er festgenommen worden, nun hat ein Richter Haftbefehl gegen den 26-jährigen Tatverdächtigen erlassen. Wie die Berliner Staatsanwaltschaft mitteilte, lautet der Vorwurf Mord aus Heimtücke. Der Mann soll in der Nacht zum Mittwoch einen 30-Jährigen auf die Gleise gestoßen haben, wo dieser dann von einem Zug tödlich erfasst wurde.

Update 3. November, 10.56 Uhr: Nach dem tödlichen Stoß eines Mannes vor eine U-Bahn in Berlin-Kreuzberg haben Ermittler erneut einen Tatverdächtigen festgenommen. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft vom Sonntag erfolgte die Festnahme am Samstagabend. Weitere Informationen könnten noch nicht veröffentlicht werden, hieß es.

Update, 2. November, 18.08 Uhr: Nach dem tödlichen Stoß eines Mannes vor eine U-Bahn in Berlin-Kreuzberg muss ein als tatverdächtig Gefasster wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Es gebe derzeit keinen dringenden Tatverdacht, sagte der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Samstag der dpa. Bei den Zeugenaussagen hätten sich Widersprüche ergeben. Zudem sei das vorhandene Videomaterial von mäßiger Qualität.

Update, 2. November, 17.30 Uhr: Der 30-jährige Mann, der in der Nacht auf Mittwoch vor eine U-Bahn geschubst wurde und verstarb, soll kein Unbekannter in der Gegend in Berlin gewesen sein. Gegenüber der Bild erzählten mehrere Menschen aus der Drogen-Szene, wer das Opfer war und wie der Vorfall ihres Wissens nach zustande gekommen ist.

Ein Mann, der selbst Drogen nimmt und nicht namentlich genannt wurde, sagte über den Verstorbenen, dass er ihn unter den Namen „Taifun“ kannte, vermutlich ein Spitzname. „Der war immer mit dem alten Rollstuhlfahrer unterwegs. Nicht zum Schieben, denn der hat einen Elektrostuhl. Sondern um mit ihm zum Arzt zu gehen und dann Tabletten zu verkaufen, die der Rollstuhlfahrer da auf Rezept bekommt. Subutex und Diazepam.“ Die Tabletten sollen seiner Aussage nach auch Grund für einen Streit in der Tatnacht gewesen sein. Wie der Mann von anderen gehört habe, wollten mögliche Käufer nicht die Summe bezahlen, die der Rollstuhlfahrer verlangte. 

Nach U-Bahn Drama in Berlin: Bekannte aus der Drogen-Szene wollen Opfer gekannt haben - und verraten Details

Ein anderer Zeuge, den die Zeitung traf, bestätigte die Geschichte. Demnach hätten die Käufer überhaupt nicht mehr zahlen, sondern den Rollstuhlfahrer ausrauben wollen. Als der Iraner zur Hilfe eilte, sei er auf die Gleise geschubst worden. 

Ein Sprecher der Berliner Staatsanwalt habe daraufhin gegenüber der Zeitung bestätigt, dass sich die „Hinweise auf einen Hintergrund im Drogen-Milieu konkretisiert“ hätten. „Streitigkeiten im Zusammenhang mit einem Drogengeschäft könnten eine Rolle gespielt haben.“ Ob die Geschichte der anonymen Zeugen jedoch stimmt, ist noch unklar. Der „Bekannte“ des Toten vermutet, dass niemand von den Zeugen aus der Drogen-Szene offiziell aussagen wird - aus Angst oder, weil sie Geld bekommen haben. 

Ein Mann ist am Samstag in einem Park in Lübeck ums Leben gekommen. Ersten Erkenntnissen nach gab es einen Schusswechsel mit der Polizei.

Update, 2. November, 12.15 Uhr: Der als Tatverdächtiger gefasste 30-jährige Mann soll demnächst dem Haftrichter vorgeführt werden. Die zuständige Staatsanwaltschaft will im Laufe des Samstags weitere Details bekanntgeben. Fahnder hatten ihn am Freitagabend in Eberswalde nordöstlich von Berlin festgenommen. Eine Mordkommission der Berliner Kriminalpolizei hatte nach dem Täter gesucht.

„Es haben sich Hinweise verdichtet, dass ein Drogengeschäft der Tat zugrunde gelegen haben könnte“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bereits am Freitag. Die Polizei bestätigte außerdem, dass der 30-Jährige in Berlin gewohnt habe und der Behörde wegen Drogendelikten bekannt sei. 

U-Bahn-Drama in Berlin: Polizei nimmt mutmaßlichen Täter fest

Update 1. November, 21.39 Uhr: Nachdem ein Mann vor eine fahrende U-Bahn in Berlin gestoßen wurde, weil er einen Rollstuhlfahrer verteidigte, der bestohlen werden sollte, gab es nun eine Festnahme. Die Staatsanwaltschaft Berlin gab via Twitter folgendes bekannt:

Der 30-Jährige, der den Iraner vor die U-Bahn gestoßen haben soll, soll am Samstag wegen des Erlass eines Haftbefehls vorgeführt werden. Am Samstag sollen weitere Informationen folgen.

U-Bahn-Drama: Polizei hat Täter-Aufnahmen - nutzt sie aber nicht zur Fahndung

Update 31. Oktober, 8.24 Uhr: Auch am Tag danach hallt das U-Bahn-Drama von Berlin noch nach. Noch sind der oder die Täter auf freiem Fuß, aber die Polizei hat dank der Überwachungskameras am Bahnhof Kottbuser Tor Aufnahmen der Personen.

Allerdings will man diese nicht zur öffentlichen Fahndung einsetzen. „Das ist zu frisch“, sagt Polizeisprecherin Heidi Vogt gegenüber Bild. „Dazu braucht es einen richterlichen Beschluss, und es ist das letzte Mittel, wenn alle anderen Ermittlungsansätze ausgeschöpft sind.“ Die Mordkommission würde die Aufzeichnungen aktuell auswerten und einigen Hinweisen nachgehen.

U-Bahn-Drama: Mann (30) will Rollstuhlfahrer verteidigen und bezahlt es mit seinem Leben

Update 13.38 Uhr: Die Berliner Staatsanwaltschaft hat den Toten vom Berliner U-Bahnhof identifiziert, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. Demnach soll es sich um einen 30 Jahre alten Iraner handeln. Der Berliner Kurier hatte zuvor vermeldet, dass es sich bei dem Opfer um einen 22-jährigen Iraner handeln soll.

Die Polizei ermittelt weiter zu den Hintergründen des tödlichen Streits. Es lägen wohl Hinweise auf einen Streit wegen Drogen vor.

Berlin: Mann vor U-Bahn gestoßen - Zeugen schildern schreckliche Details

Update 11.43 Uhr: Ein junger Mann ist in der Nacht zu Mittwoch am U-Bahnhof Kottbusser Tor in Berlin getötet worden. Zeugen haben beobachtet, wie der Mann vor die einfahrende U-Bahn gestoßen wurde. 

Wie der Berliner Kurier berichtet, soll es sich bei dem Opfer um einen Iraner handeln. Der mutmaßlich 22-Jährige sei dazwischen gegangen als zwei Männer einen Rollstuhlfahrer berauben wollten. Die beiden mutmaßlichen Täter griffen den Iraner an. Als die U-Bahn einfuhr, stießen sie ihn vor den Zug. Das Opfer geriet dadurch zwischen Bahnsteigkante und Zug. Auf dem Bahnsteig sollen sich, laut dem Berliner Kurier, dann dramatische Szenen abgespielt haben. Menschen haben gemeinsam gegen den U-Bahnwagen gedrückt, um den Schwerverletzten zu befreien. Eine Notärztin und Rettungskräfte kämpften um das Leben des Opfers, vergebens.   

Bei Streit: Mann von einfahrender U-Bahn erfasst - war es Mord? 

Erstmeldung: Berlin - Bei einem Streit zwischen zwei Menschengruppen in einer Berliner U-Bahnstation ist ein Mann vor einen einfahrenden Zug geraten und tödlich verletzt worden. 

Berlin U-Bahnhof Kottbusser Tor - Mann vor U-Bahn gestoßen - tot 

Ob das Opfer in der Nacht zu Mittwoch absichtlich gestoßen wurde oder durch die Rangelei vor die U-Bahn fiel, war zunächst unklar, wie eine Polizeisprecherin sagte. Eine Mordkommission habe die Ermittlungen aufgenommen. Zur Identität des Opfers und der anderen beteiligten Personen machte die Polizei zunächst keine Angaben.

Der Unfall ereignete sich laut Polizei am Bahnhof Kottbuser Tor in Berlin Kreuzberg. Nachdem der Mann von der U-Bahn erfasst wurde, versuchten Rettungskräfte ihn zu reanimieren - allerdings erfolglos.

Vor zwei Jahren wollten Jugendliche einen Obdachlosen an einem Berliner U-Bahnhof anzünden. Der Haupttäter wurde ein halbes Jahr später verurteilt

In München hatte ein 25-Jähriger einen Mann ins Gleisbett gestoßen, weil dieser ihn rassistisch beleidigt hatte, berichtet tz.de*.

In Köln hielt eine Kamera fest, wie ein U-Bahn-Rowdy am Bahnsteig komplett durchdrehte.

Beunruhigende Nachrichten kommen aus einer Klinik in Hessen: Eine Frau gab sich dort mehrere Jahre als Ärztin aus. Sie soll für den Tod von vier Patienten verantwortlich sein. 

Diese Tat macht sprachlos: in den USA wurde eine Mutter nun wegen Mordes an ihren Kindern verhaftet. Sie erhängte die Kinder mit einer Hundeleine.

sh mit dpa, ml

*tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion