Wetter in Deutschland: Gigantischer Orkansturm im Anmarsch - Experte warnt: „Gefährliche Sache“
Das Wetter in Deutschland spielt verrückt, Sturm Sabine tobt. Meteorologen sind in Alarmbereitschaft und warnen vor dem Orkan.
- Das Wetter in Deutschland im Februar 2020 startete mit viel Regen und Wind. Unwetter sorgten in einigen Teilen Deutschlands für Chaos.
- Ab Sonntag stehen die Zeichen auf Sturm - ein besonderes Wetter-Phänomen - der Jet-Stream steuert einen Orkan nach Europa.
- Wetterexperten schlagen jetzt schon Alarm für Deutschland.
+++ Lesen Sie hier einen aktuellen News-Ticker zum Sturm Sabine +++
Wetter-Prognose: Deutsche Bahn empfiehlt Reisenden ihre Fahrten an Orkan-Tagen zu verschieben
Update vom 7. Februar, 19.58 Uhr: Die Menschen in Deutschland müssen sich für Sonntag und Montag auf einen Orkan und massive Verkehrsbehinderungen vorbereiten. Im Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn werde ab Sonntagabend mit erheblichen Beeinträchtigungen* insbesondere im Norden und Westen Deutschlands gerechnet, teilte die Bahn mit. „Wir empfehlen unseren Reisenden von Sonntag, 09.02.2020 bis Dienstag, 11.02.2020 ihre geplante Reise auf einen anderen Tag zu verschieben“. Bahnkunden können ihre Tickets an diesen Tagen kostenlos stornieren oder die Fahrt verschieben. Alle Tickets im Fernverkehr, die an den kritischen Tagen vom 9. bis einschließlich 11. Februar betroffen sind, behalten demnach ihre Gültigkeit - und können bereits am Samstag und bis mindestens Dienstag, den 18. Februar, genutzt werden. Eine Erstattung können Reisende in den Reisezentren der Bahn, DB-Agenturen und im Internet mit dem Fahrgastrechte-Formular beantragen. Und nicht nur auf den Bahnverkehr wirkt sich Sturmtief „Sabine“ aus. Auch die Schulen sollen am Montag in Bayern flächendeckend geschlossen bleiben*. Auch in vielen anderen Regionen fällt der Unterricht an den Schulen aus.
Am Londoner Flughafen Heathrow mussten Passagiere einen Schock-Moment erleben, als das Flugzeug beim Landeanflug von einer Sturmböe erfasst* wurde.
Wetter-Prognose: Orkan kräftiges Sturmtief kommt auf Deutschland zu
Update vom 7. Februar, 09.45 Uhr: Noch ist der genaue Verlauf des Orkans unklar, doch Metereologen gehen mittlerweile davon aus, dass wir schon ab Sonntagnachmittag im Nordwesten und Westen mit heftigen Sturmböen rechnen. Laut Wetteronline.de drohen auch dann schon vor allem an der Kaltfront des Tiefs Orkanböen von bis zu 100 Kilometern pro Stunde. Für die Nordsee erwarten die Metereologen streckenweise eine Sturmflut.
Update vom 6. Februar, 13.12 Uhr: Noch ist es ruhig, doch ab Sonntag ist Schluss damit. Ein Orkantief, das voraussichtlich „Sabine“ heißt, droht, teilt der Deutsche Wetterdienst (DWD) via Twitter mit. Das kräftige Sturmtief erreicht seinen Höhepunkt demnach in der Nacht zum Montag. Herrscht dann am Montagfrüh etwa ein Ausnahmezustand?
„Das wird eine ganz schön spannende und auch gefährliche Sache werden“, sagt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst Q.met. So ein flächendeckender Sturm wird seiner Meinung nach Deutschland ganz schön ins Schlingern bringen, das Verkehrsnetz lähmen.
Schon am Sonntag legt der Wind richtig zu. In exponierten Lagen von Eifel, Sauerland und Harz ist mit Böen bis 100 km/h zu rechnen. Im Umfeld der Nordsee sind (s.u.) schon schweren Sturm und Orkanböen mit Windspitzen bis 120 km/h zu erwarten.
Beaufort- grad | Bezeichnung | km/h | Auswirkungen des Windes |
---|---|---|---|
8 | stürmischer Wind | 62-74 | Zweige brechen von Bäumen, erschwert erheblich das Gehen im Freien |
9 | Sturm | 75 -88 | Äste brechen von Bäumen, kleinere Schäden an Häusern (Dachziegel oder Rauchhauben abgehoben) |
10 | schwerer Sturm | 89-102 | Wind bricht Bäume, größere Schäden an Häusern |
11 | orkanartiger Sturm | 103 - 117 | Wind entwurzelt Bäume, verbreitet Sturmschäden |
12 | Orkan | ab 118 | schwere Verwüstungen |
Quelle: DWD
Wetter in Deutschland: Dank „Frank“ kurze Ruhe vor dem Sturm
Bevor das Sturmtief aufzieht, bestimmt Hoch „Frank“ das Wetter in Deutschland. Südlich von Main und Mosel ist es am Donnerstag heiter und trocken. Im Norden und Osten dagegen ist der Himmel bewölkt oder bedeckt. Im Erzgebirge warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Donnerstag vor Glatteis durch gefrierenden Sprühregen.
Update vom 6. Februar, 9.50 Uhr: In Deutschland bleibt es am Donnerstag recht ruhig, nur für den Alpenrand gelten Warnungen vor strengem Frost. In Bayern bleibt es aber überwiegend trocken. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist vor allem im Alpenvorland die Sonne zu sehen, in den anderen Regionen zeige sich das Wetter wechselnd bis stark bewölkt. Die Höchsttemperatur soll bei 7 Grad liegen. Am Freitag und Samstag erwarten die Experten eine ähnliche Wetterlage. Erst ab Sonntag könnten dann auch wieder vermehrt Regenwolken im Freistaat aufziehen, vor allem nördlich der Donau.
Wetter in Deutschland: DWD warnt - Kachelmann schlägt Alarm: „... braucht Sylt einen neuen Strand"
Update vom 5. Februar, 9.50 Uhr: Angesichts der Sturmwarnungen des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) schlägt Wetterexperte Jörg Kachelmann Alarm. „Kommende Woche wird wohl Sturmwoche“, schrieb der 61-Jährige am Dienstagabend bei Twitter. Falls der Sturm besonders extrem ausfallen sollte, wie es manche Vorhersagemodelle prognostizieren, „braucht Sylt einen neuen Strand“, befürchtet Kachelmann in seinem Post außerdem. Denn auf der Wetterkarte ist eine gewaltige Sturmfront zu sehen, die am Sonntag um etwa 19 Uhr von Westen her nach Deutschland gelangen soll. Die Böen sollen mitunter Windgeschwindigkeiten von 90 bis 140 km/h erreichen.
Zwar sei der Sonntagabend noch zu weit weg für eine sichere Prognose, räumt Kachelmann in seinem Post ein. Doch schon im nächsten Tweet wenige Stunden später spricht er erneut eine Warnung aus: „Sturm zum Montag wird immer wahrscheinlicher“, teilt er mit. „Das neue ECMWF sieht leider eine größere Sache.“ Er rät seinen Followern, die Lage genau zu beobachten.
Deutschland-Wetter: Jörg Kachelmann warnt vor gewaltigem Sturm in der Nacht zum Montag
Und nur etwa eine halbe Stunde später kam die nächste Warnung. „Die Wahrscheinlichkeit für mehr als 90km/h Windböen für Montag um 1 Uhr nach ECMWF“, zitiert Kachelmann das europäische Vorhersageinstitut. „Schon beachtlich hoch nach Westen/Nordwesten“, schreibt er und gibt damit selbst eine Einschätzung der Lage ab.
Ob uns am Sonntagabend eine Sturmfront immensen Ausmaßes erreichen wird? Im Moment sieht alles danach aus. Auch der Deutsche Wetterdienst warnt auf seiner Website mit Blick auf kommenden Sonntag und Montag vor einer „zunehmenden Gefahr von stürmischen Böen und Sturmböen“. Auch schwere Sturmböen seien dem DWD zufolge möglich. Am Montag seien sogar orkanartige Böen nicht ausgeschlossen und es ist mit einer Kaltfront zu rechnen. Da müssen wir uns wohl auf einen äußerst ungemütlichen Start in die nächste Woche gefasst machen.
Update vom 4. Februar, 17.35 Uhr: Wie sich das Februar-Wetter entwickelt, wird sich zeigen - doch das nächste Starkwind-Ereignis steuert schon auf Deutschland zu. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) berichtet, sorgt ein Zwischenhoch am Mittwoch (5. Februar) nur kurz für Entspannung. Danach soll der Jetstream, die „Tiefdruck-Rennbahn“ Deutschland erreichen.
Deutschland-Wetter: Modelle zeigen für Februar 2020 deutlichen Trend
München - Mit Prognosen ist es natürlich so eine Sache, doch die Wettermodelle zeigen für den Februar 2020 einen deutlichen Trend. Die Aussichten sind für Wetterexperten ziemlich eindeutig. „Da ist etwas im Busch“, sagt Fabian Ruhnau Meteorologe vom wetterkanal.kachelmann.de. In den ersten Wettermodellen zeichnet sich für den kommenden Sonntag und in der zweiten Februarwoche eine markante Wetterlage ab.
Ein besonderes Wetter-Phänomen liegt voraussichtlich am Montag (10. Februar) genau über Deutschland: der Jetstream. „Die Tiefdruck-Rennbahn“, erklärt Ruhnau. Und damit steigt die Sturmgefahr deutlich an.
Aktuell sorgte schon ein Sturm in Deutschland für Chaos - Bäume kippten in vielen Teilen der Bundesrepublik auf die Straße und Flüsse traten über ihre Ufer.
Wetter in Deutschland: Nächste brisante Wetterlage steht bevor - Meteorologe warnt
„Da steht ab Sonntag schon wieder die nächste brisante Wetterlage ins Haus. Da kann es erneut zu starkem Regen und viel Wind kommen“, warnt auch Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst Q.met bei wetternet. „Die beiden führenden Wettermodelle rechnen mit viel Wind, besonders das europäische Wettermodell rechnet sogar mit einer Orkanwetterlage von Sonntag bis in den Montag hinein. Das ist natürlich noch nicht sicher, doch die Wahrscheinlichkeit dafür ist in den kommenden Tagen deutlich angestiegen.“
Die Wetterfrösche behalten die Entwicklungen natürlich ganz genau im Auge. Ob die Unwetter-Prognosen inklusive Windstärke und Niederschlag* dann tatsächlich eintreffen, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Darin sind sich die beiden Wetterexperten einig.
Wetter in Deutschland: Ruhe vor dem nächsten Unwetter
In den ersten vier Tagen im Februar hat es in einigen Teilen Deutschlands schon gewaltig geregnet. Hochwasser-Alarm herrscht am Dienstag nach dem Unwetter an Rhein, Mosel, Neckar, Saar und Nahe.
Ein Hochdruckgebiet namens „Frank“ sorgt nun erstmal für eine deutliche Entspannung beim Wetter in Deutschland. Von Mittwoch bis Freitag beruhig sich laut wetteronline.de die Lage. Die Schneefälle lassen nach und in einigen Teilen kommt die Sonne durch. In der Nacht kann es frostig und teils Minus zehn Grad werden.
Wetter in Deutschland - Aussichten für die nächsten Tage - Meteorologe mit Prognose
Die Aussichten für die nächsten Tage, laut Meteorologe Dominik Jung:
- Mittwoch: 1 bis 8 Grad, freundlich und trocken
- Donnerstag: 2 bis 8 Grad, immer wieder Sonne, trocken
- Freitag: 3 bis 9 Grad, freundlich und trocken
- Samstag: 5 bis 12 Grad, mal Sonne, mal Wolken, im Westen erste Schauer
- Sonntag: 5 bis 11 Grad, wechselhaft, Regen, zunehmend windig
- Montag: 7 bis 13 Grad, durchwachsen, stürmisch und Regen
- Dienstag: 3 bis 7 Grad, weiterer Regen und sehr windig
Mit den Aussichten von über zehn Grad sieht es wohl mit dem Winter im Februar 2020 weiterhin schlecht aus. Schnee* und Dauerfrost sind wohl unwahrscheinlich. Auch für den Frühling 2020 gibt es im Übrigen schon erste Prognosen.
Nur eine Woche nach einem schweren Sturm wütete in Großbritannien bereits ein neuer. Hunderte Flüge wurden bereits gestrichen. Außerdem soll es zwei Tote geben.
ml
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