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Prognose für den Herbst 2020: Erste Trends haben es in sich - September-Sommer, dann folgt Ungewöhnliches

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Von: Martina Lippl

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 Ein Auto fährt durch eine Allee mit herbstlich verfärbte Bäumen (Luftaufnahme mit Drohne).
Wie wird das Wetter im Herbst 2020? Erste Prognosen sind schon da (Symbolfoto). © Ole Spata/dpa

Die ersten Prognosen für das Wetter im Herbst 2020 sind da. Für die Wetterexperten zeichnen sich erste Trends ab - und die haben es in sich.

München - Das Wetter im Herbst hat Charakter. Von Grill-, Schmuddelwetter über Sturm und Schnee ist alles dabei. Nun gibt es die ersten Prognosen, von welcher Seite sich der Herbst 2020 wahrscheinlich zeigt.

Der September 2020 geht es „gemütlich“ an, teilt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net mit. Schönes Herbstwetter ist nach seiner Vorhersage bis Mitte September zu erwarten. Nach einem Hitzetag am Freitag (4. September) wird es zwar am Samstag überall etwas kühler, doch in der nächsten Woche gibt es einen freundlichen September-Sommer. Sonne und Wolken wechseln sich mit Temperaturen um die 20 Grad ab. Auf einen kleinen Schönheitsfehler weist der Wetterexperten jedoch hin - es kann auch mal einen kurzen Regenschauer geben. Vom Saarland über Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen bis nach Sachsen und Brandenburg bleibt es oft trocken. 

Wetter im Herbst 2020 - Die Trends in den ersten Langfristprognosen

Das Wettermodell des europäischen Wetterdienstes ECWMF (European Centre for Medium Range Weather Forecast) rechnet im September 2020 für Deutschland mit weniger Niederschlag als üblich. „Weiter ist kein flächendeckender Landregen in Sicht“, so Meteorologe Jung. Trotz der Regenfälle in den vergangenen Tagen sind die tiefen Bodenschichten immer noch extrem ausgetrocknet, betont Jung.

Auch für den Oktober 2020 sieht es in den Langzeitprognosen eher trocken aus. In diesem Punkt seien sich die Modelle vom US-Wetterdienst NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) und europäischen Wettermodell ECMWF recht einig. Ein Kälteeinbruch sei, laut Jung, nicht in Sicht. Da können wir vielleicht auf einen Altweibersommer (Schönwetterperiode Ende September Anfang Oktober) oder auf einen „Goldenen Oktober“ hoffen.

Bei den langfristigen Prognosen von ECWMF und NOAA wird meist die Abweichung der Monatsmitteltemperatur und die Monatsniederschlagsummer für die kommende im Voraus abgelesen. Diese Prognosen stellen immer eine Tendenz dar. Die Trefferquote ist recht hoch. Doch je nach Modell können die Ergebnisse unterschiedlich sein.

Übrigens: Beim „Altweibersommer“ handelt es sich laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) um eine beständige frühherbstliche Hochdrucklage über Mitteleuropa, die besonders häufig Mitte September bis Anfang Oktober auftritt. Sommerliche Temperaturen am Tag und kühle Nächte mit Tau und Nebel. Bei dem Wetterphänomen handelt es sich um eine sogenannte Wetter-Singularität, wie Schafskälte oder Hundstage. Eine typische Wetterlage, die mit großer Wahrscheinlichkeit immer wieder kehrt. An einem bestimmten Datum lässt sich der Altweibersommer jedoch nicht festmachen. In der Regel tritt eine Schönwetterperiode in der zweiten Septemberhälfte auf. 

Wetter: Darum ist der Herbst immer besonders

Im Herbst werden die Tage kürzer. In Deutschland beginnt der kalendarische Herbst am 22. September mit der sogenannten Tagundnachtgleiche. An diesem Datum sind Tag und Nacht auf der Nordhalbkugel etwa gleich lang. In der Übergangszeit zwischen Sommer und Winter kühlen sich die Landflächen in Nordeuropa ab. Doch über Südeuropa gibt es noch warme Luft. Durch die Temperaturunterschiede können sich kräftige Tiefs bilden, die das Wetter in Deutschland durcheinanderwirbeln. Kräftige Stürme sind deswegen keine Seltenheit. Auch ein erster Wintereinbruch ist im Herbst durchaus möglich, aber aktuell sieht es nach den Prognosen wohl nicht aus.

Wetter in Deutschland - So war der Herbst 2019

MitteltemperaturAbweichung*
Herbst 201910,1 Grad+1,3 Grad
Herbst 201810,4 Grad+1,6 Grad
Herbst 20179,7 Grad+0,9 Grad
Herbst 20169,8 Grad+ 1,0 Grad

*vom langjährigen Mittel (8,8 Grad)

Für die Herbst-Prognose 2020 darf ein Rückblick nicht fehlen, oder? Der Herbst 2019 war nach der Bilanz des Deutschen Wetterdienst (DWD) „recht durchschnittlich, aber trotzdem leicht zu warm“. Mit 10,1 Grad lag im Herbst 2019 der Temperaturdurchschnitt um 1,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Die Durchschnittstemperatur bezogen auf diese Mittel liegt bei 8,8 Grad. (ml)*Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks

Der Spätsommer in Deutschland dreht noch einmal richtig auf*. Eine Region bekommt das besonders zu spüren.

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