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Wolfgang Grupp hat für Klimakleber „kein Verständnis“

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Trigema-Chef Wolfgang Grupp hat sich gegen die Straßenblockaden der „Letzten Generation“ ausgesprochen.
Unternehmer Wolfgang Grupp hat sich gegen die Straßenblockaden der „Letzten Generation“ ausgesprochen. © dpa/Bernd Weißbrod/Carsten Koall (Fotomontage BW24)

An den Straßenblockaden der „Letzten Generation“ scheiden sich die Geister. Trigema-Chef Wolfgang Grupp bezieht Stellung – und spricht sich klar gegen die Proteste aus.

Burladingen - Es sind stille Proteste, und doch betreffen sie unmittelbar die Öffentlichkeit: Mit ihren Straßenblockaden sorgen die Klimaaktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ immer wieder für Aufsehen. Eigentlich möchten die Aktivisten durch ihren zivilen Ungehorsam Aufmerksamkeit für verstärkte Klimaschutzmaßnahmen schaffen. Bei einigen Bürgern stoßen sie mit ihren Aktionen allerdings auf Unverständnis. Schauspieler Til Schweiger beschimpfte die Klima-Kleber sogar als „Vollidioten“. Auch Trigema-Chef Wolfgang Grupp hält die Proteste für nicht zielführend, wie er im Interview mit der Welt verriet.

„Für die Klimakleber habe ich natürlich kein Verständnis“, stellt der Trigema-Boss klar. „Denn so radikal kann‘s nicht sein!“ Während er Proteste an sich befürworte, empfinde er Straßenblockaden als das falsche Mittel. „Wir müssen miteinander umgehen und vernünftig sein“, appelliert er. Dass der Staat gegen „radikale“ Aktivisten vorgehe, sei richtig. „Wir können in einem Rechtsstaat nicht zulassen, dass jeder meint, er könnte alles zusammentrümmern, was ihm gerade nicht passt.“

Wolfgang Grupp: „Verantwortliche haben viel zu spät auf den Klimawandel reagiert“

Trotz seiner Kritik am Vorgehen der Aktivisten gibt Grupp zu: Maßnahmen zum Klimaschutz wurden mitunter deutlich zu spät getroffen. „Die Verantwortlichen in Deutschland, Europa und in der Welt haben natürlich viel zu spät auf den Klimawandel reagiert. Das können wir nicht abstreiten und jetzt müssen wir die Versäumnisse, die früher passiert sind, nachholen.“

Nachdem sich das Bündnis „Letzte Generation“ 2021 aus Teilnehmern des „Hungerstreiks der letzten Generation“ gebildet hatte, machte die Gruppierung seit Anfang 2022 immer wieder mit Protestaktionen auf sich aufmerksam. Regelmäßig kommt es in Deutschland wegen der Aktionen zu strafrechtlichen Verurteilungen, insbesondere wegen Nötigung. In den meisten Fällen wurden Geldstrafen, zum Teil auch Freiheitsstrafen verhängt.

„Letzte Generation“: Mehrheit der Deutschen lehnt Art der Klima-Proteste ab

Wie Umfragen zeigen, lehnt die Mehrheit der Deutschen die Art der Klima-Proteste ab. Sogar die Klimabewegung „Fridays for Future“ distanzierte sich zuletzt von den Protestaktionen der „Letzten Generation“. So gebe es andere Wege, sich für einen besseren Klimaschutz einzusetzen. Neben Straßenblockaden macht die „Letzte Generation“ unter anderem mit Klebeaktionen in Museen von sich reden. Als Nächstes plant die Gruppierung laut eigenen Angaben gezielte Aktionen gegen „Reiche“.

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