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ZDF nimmt Stellung – Deshalb gibt es keine Mainzelfrauchen

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Das Handout zeigt ein Mainzelmännchen aus dem ZDF-Werbefernsehen, das eine Riesentorte mit Krone kredenzt. (Archivbild)
Das Handout zeigt ein Mainzelmännchen aus dem ZDF-Werbefernsehen, das eine Riesentorte mit Krone kredenzt. (Archivbild) © ZDF/dpa

Das ZDF äußert sich auf Nachfrage eines Facebook-Nutzers nun eindeutig zu den Mainzelmännchen. Und erklärt, weshalb es keine Mainzelfrauchen gibt.

Frankfurt – Noch immer gibt es große Unterschiede zwischen Männern und Frauen in Deutschland. So verdienten Frauen im Jahr 2020 rund 18 Prozent weniger als Männer*. Auf eine vermeintliche Ungleichheit zwischen den Geschlechtern machte nun auch ein Facebook-Nutzer aufmerksam.

Wer hin und wieder ins ZDF-Fernsehprogramm* schaut, dürfte bereits auf die Mainzelmännchen gestoßen sein. Die kleinen Cartoon-Figuren dienen in erster Linie als Werbebanner. Schon seit 1963 gehören die Männchen zum Programm. Inzwischen haben sie sich aber auch als wichtiger Teil des ZDF-Images etabliert. Zudem tauchen sie in Hörspielen, Kinderliedern und -büchern sowie in zahlreichen Merchandise-Produkten auf.

Anmerkung der Redaktion

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 02.02.2022 veröffentlicht. Da er für unsere Leserinnen und Leser noch immer Relevanz besitzt, haben wir ihn erneut auf Facebook gepostet.

Facebook: ZDF nimmt Stellung zu den Mainzelmännchen

Nun wies ein Facebook-User unter einem Beitrag vom ZDF darauf hin, dass es zwar Mainzelmännchen, aber keine Mainzelfrauchen gebe. Auch eine geschlechtergerechte Sprache sei hier Fehlanzeige. „Sind das die MainzelmännchenInnen? Warum ist da kein Mainzelfrauchen dabei?“, lautete der Kommentar.

ZDF
Sendestart1. April 1963
SitzMainz

Die öffentlich rechtliche Rundfunkanstalt nahm nun bei Facebook Stellung zu dem Hinweis des Nutzers. Bei den Mainzelmännchen handele es sich „um fiktive Trickfiguren, die nicht mit real existierenden Personen gleichgesetzt werden können“, schrieb das ZDF.

Zudem würden in der Welt der Mainzelmännchen „Themen wie Geschlecht, Religion, Ethnie, jegliche Formen von Beeinträchtigungen, kulturelle oder soziale Unterschiede sowie die sexuelle Identität etc. ganz bewusst nicht thematisiert“, hieß es weiter in dem Beitrag. Damit rechtfertigte ZDF den Verzicht auf weiblich aussehende Figuren.

ZDF: Mainzelmännchen sollen Geschichten „ohne jegliche Wertung“ erzählen

Die Gruppe der Mainzelmännchen besteht aus sechs Figuren namens Anton, Berti, Conni, Det, Edi und Fritzchen. In erster Linie sollen die Trickfiguren „kurze und stets positive Geschichten ohne jegliche Wertung“ erzählen. Aufgabe sei es dem ZDF zufolge, den TV-Zuschauern ein „Schmunzeln ins Gesicht zu zaubern“.

„In diesem Sinne wird bei den Mainzelmännchen niemand benachteiligt, diskriminiert oder übervorteilt“, so das ZDF weiter. Die Stellungnahme des TV-Senders kommt aber nicht bei allen gut an. „Das sind sehr viele Worte um zu sagen ‚Tja nö, wir sehen da kein Problem und auch keinen Grund uns Gedanken zu machen‘“, äußerte sich eine Facebook-Nutzerin. Andere hingegen finden die Debatte um die Mainzelfrauchen übertrieben. „Das sind die Probleme, die wir in Deutschland haben...“, so ein User.

Das ZDF-Mainzelmännchen „Det“ steht in Berlin. (Archivbild)
Das ZDF-Mainzelmännchen „Det“ steht in Berlin. (Archivbild) © Andreas Arnold/dpa

Dass es allerdings schon einmal eine Zeichentrickserie mit zwei Mainzelmädchen gab, kommt in dem Facebook-Beitrag nicht zur Sprache. Die Serie „Die Mainzels: Drunter und drüber im Mainzelhaus“ lief von 2003 bis 2004 im ZDF-Fernsehprogramm. Neben den bekannten Mainzelmännchen wurde die Serie um die Zwillings-Mainzelmädchen Zara und Lea ergänzt. Die fünfminütigen Folgen wurden vor allem Sonntagvormittags gezeigt. Weshalb die Mainzelmädchen nicht auch im Standard-Programm des TV-Senders ergänzt werden, bleibt unklar. (kas) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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