Zeitumstellung im laufenden Bahnbetrieb: Das müssen Reisende wissen
In der Nacht zum Sonntag werden die Uhren wieder zurück auf Winterzeit gedreht – auch bei der Deutschen Bahn. Das hat Auswirkungen auf den Zugbetrieb.
Berlin – Am kommenden Wochenende werden wieder die Uhren zurück auf die Winterzeit gestellt. Und das heißt nicht nur, dass die Zeiger an der Küchenuhr zu Hause zurückgedreht werden müssen, sondern auch die der Bahnhofsuhren. Für die Deutsche Bahn bedeutet das Abweichungen im Fahrplan. Denn die Zeitumstellung passiert im laufenden Bahnbetrieb.
Zeitumstellung im laufenden Betrieb: Darauf müssen Reisende achten
Nach eigenen Angaben stellt die Bahn in der Nacht zum 29. Oktober um 3 Uhr insgesamt 120.000 Uhren an Bahnhöfen, DB Automaten, in Diensträumen und Informations- und Sicherungssystemen um eine Stunde zurück. Dadurch ändert sich auch der Zugbetrieb. „Züge, die um diese Zeit unterwegs sind, werden an einem geeigneten Bahnhof entlang der Reisestrecke anhalten“, schreibt die Bahn in einer Pressemitteilung. Auf diese Weise werde sichergestellt, dass die Züge ihre Zielbahnhöfe fahrplanmäßig erreichen würden und morgens nicht eine Stunde zu früh ankämen.

Für S-Bahnen, die nachts fahren, gilt auch eine Besonderheit: Denn sie fahren doppelt. Also nochmal zur gleichen Zeit in der dazu gewonnenen Stunde. Ausnahme ist die S-Bahn in München: Die fährt laut DB in der Nacht der Zeitumstellung nur einmal und nicht in der Stunde, die dann nochmal wiederholt wird. Sind sich Kundinnen und Kunden unsicher, können die genauen Abfahrts- und Ankunftszeiten auch in der Nacht der Zeitumstellung im DB Navigator oder auf der Homepage der Bahn nachgeprüft werden.
Fahrplanänderungen in der Nacht zum 29. Oktober
- Züge, die unterwegs sind, machen entlang der Reisestrecke an einem Bahnhof Halt, um nicht zu früh anzukommen
- S-Bahnen fahren in der dazugewonnenen Stunde noch einmal
- Ausnahme: S-Bahnen in München fahren nicht in der zusätzlichen Stunde
Die Zeitumstellung gibt es in Deutschland seit 1980. Zuvor wurde sie mehrere Male für kurze Zeit eingeführt und dann wieder abgeschafft. Für die Bahn war es aber sogar einmal noch komplizierter: Vor der Einführung der „Mitteleuropäischen Zeit“ (MEZ) im Jahr 1893 konnte der Blick auf die Bahnhofsuhr nämlich reichlich verwirrend sein. Zumindest dann, wenn man von Ort zu Ort reiste. Das wurde zu dieser Zeit, auch dank neu verlegter Eisenbahnschienen, immer beliebter. Doch bis dahin hatte jeder Ort seine eigene Zeit. Die richtete sich nach dem Stand der Sonne und danach wiederum richteten sich die örtlichen Kirchturmuhren.
Heute gibt es zwar keine verschiedenen Zeitzonen innerhalb Deutschlands mehr. Die Zeitumstellung jeweils im März und Oktober bleibt aber. Und das, obwohl immer wieder Stimmen laut werden, die fordern diesen Wechsel von Winter- auf Sommerzeit abzuschaffen. Laut Umfragen ist die Mehrheit der Deutschen für eine Abschaffung der Zeitumstellung. Besonders über gesundheitliche Probleme beim Wechsel zur Sommerzeit wird häufig geklagt. (alm)