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Wolfgang Grupp: „Ich werde meine Firma zu 100 Prozent verschenken“

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Er gilt als Trigema-Urgestein, doch auch für ihn ist nun die Zeit gekommen, loszulassen: Wolfgang Grupp wird noch bis Ende des Jahres alle seine Firmenanteile übergeben und sich aus dem operativen Geschäft verabschieden.

Burladingen - Mehr als 50 Jahre lang hat er die schwäbische Textilfirma Trigema geprägt wie kein anderer, nun heißt es „Time to say Goodbye:“ Noch im Jahr 2023 will Wolfgang Grupp seinen Chefposten bei Trigema räumen und Platz für einen Nachfolger machen. Der Abschied fällt ihm sichtlich schwer: So will der Firmenpatriarch trotz seines Karriereendes weiter im Unternehmen bleiben.

Schon jetzt ist der Übergabeprozess in der Familie Grupp klar geregelt. So übergibt Grupp zunächst alle seine Firmenanteile an seine Frau Elisabeth. Diese hat dann sechs Monate Zeit, die Firma an eines ihrer Kinder zu übergeben. „Ich werde meine Firma zu 100 Prozent verschenken“, bestätigt Grupp in einem Video, das derzeit auf TikTok viral geht. „Damit bin ich nicht mehr Inhaber, habe aber auch keine Verantwortung mehr und nichts.“

Wolfgang Grupp und Trigema
Nach 53 Jahren an der Unternehmensspitze hält Wolfgang Grupp es an der Zeit, Trigema an einen Nachfolger zu übergeben. © Imago/Future Image/Arnulf Hettrich (Fotomontage BW24)

Wolfgang Grupp: „Wenn ich etwas gefragt werde, werde ich meine Meinung sagen“

Sein Ausscheiden aus dem operativen Geschäft sowie die vollständige Abgabe der Firma sieht Grupp offenbar pragmatisch. „Einem Kind oder beiden Kindern wird‘s gehören“, so der Trigema-Boss. Dennoch möchte er weiter vor Ort sein und sehen, was mit der Firma passiert. „Und dann bin ich halt hier“, sagt er nüchtern. „Und wenn ich nichts mehr gefragt werde, ist auch recht. Und wenn ich etwas gefragt werde, dann werde ich meine Meinung sagen. Aber ich trage die Verantwortung nicht mehr!“

Ob in Zukunft Tochter Bonita oder Sohn Wolfgang das Unternehmen führen wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Für ihren Vater steht allerdings fest: Es soll keiner außer seiner eigenen Kinder die Nachfolge übernehmern. Es wird also auch in Zukunft ein(e) Grupp an der Trigema-Spitze stehen. Es bleibt spannend.

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