Abraham noch nicht ganz fit

Armin Veh, der Trainer des Fußball-Bundesligisten aus Frankfurt, wäre in dem Fall zum Handeln gezwungen und müsste seine geplanten personellen Änderungen verwerfen.
Die Frankfurter Eintracht muss beim Auswärtsspiel am morgigen Samstag bei Hannover 96 voraussichtlich auf David Abraham verzichten. Der 29 Jahre alte Innenverteidiger hatte sich beim Training am Mittwoch bei einem Pressschlag mit dem Kollegen Aleksandar Ignjovski eine Bänderdehnung im rechten Knie zugezogen. Am Tag danach konnte Abraham nur eine Laufeinheit absolvieren.
„Beim Laufen geht es, beim Schießen hat er noch einen leichten Schmerz“, berichtete Trainer Armin Veh. Abraham ging vorzeitig in die Kabine. Erst beim Abschlusstraining des Fußball-Bundesligisten am heutigen Freitag soll die Entscheidung fallen, ob der Argentinier vielleicht doch noch spielen kann.
Andere Abwehrzentrale
Fällt Abraham aus, und das ist wahrscheinlich, ist eine der personellen Änderungen, die der Trainer nach den jüngsten schwachen Spielen vornehmen wollte, schon hinfällig. In jedem Fall wird die Abwehrzentrale wieder umbesetzt. Zuletzt spielten in Ingolstadt Carlos Zambrano und Marco Russ, gegen Mönchengladbach dann wieder Russ und Abraham. Und jetzt dann wohl wieder Zambrano und Russ. Fraglich ist auch noch, ob Ignjovski eingesetzt werden darf. Der DFB-Kontrollausschuss hat wegen dessen Tätlichkeit gegen den Gladbacher Raffael Ermittlungen aufgenommen und beide Seiten gehört. Dem Frankfurter droht eine Sperre, aber noch gibt es kein Urteil. An Ignjovskis Stelle wird Makoto Hasebe verteidigen.
Eine weitere Änderung wird Veh auf jeden Fall noch vornehmen: Bastian Oczipka rückt ein Stück weiter nach vorne, spielt im linken Mittelfeld, ganz unabhängig von der Systemwahl. Hinter ihm wird der ehemalige Hannoveraner Constant Djakpa verteidigen.
Er habe wegen des Positionswechsels keine schlaflosen Nächte, sagte Oczipka am gestrigen Donnerstag, „ich habe das früher schon oft gespielt“. Ganz so groß sei die Änderung zudem ja auch nicht. Und womöglich tue es ihm auch gut, etwas offensiver spielen zu können. „Vielleicht gelingt mir ja mal ein Tor“, hofft er. Denn bislang geht dem 26 Jahre alten Profi die Torgefährlichkeit noch ab. In der vergangenen Saison kam er auf einen einzigen Treffer, erzielt im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim am 9.Mai. In dieser Spielzeit hat er noch nicht getroffen.
Oczipka wird also den Vorzug erhalten vor den jungen Spielern wie Luca Waldschmidt, den Veh grundsätzlich weniger auf Außen, dafür mehr in der Sturmspitze sieht, und Joel Gerezgiher, der beim Heimspiel gegen Augsburg am 22. August seine Chance nicht nutzen konnte und danach auch das eine oder andere Verletzungsproblem hatte.
„Die jungen Spieler muss ich heranführen, wenn es in der Mannschaft läuft“, sagt Veh, der seine Talente nicht verheizen will. Gerade Hannover ist für die Eintracht und ihre Talente ein schlechtes Pflaster. Seit elf Spielen haben die Frankfurter bei den Niedersachsen nicht gewonnen und seit 333 Minuten kein Tor mehr erzielt. Vor einem Jahr, bei der 0:1-Niederlage durch ein Eigentor von Alexander Madlung kurz vor Schluss, war der Versuch, mit den jungen Spielern zum Erfolg zu kommen, grandios gescheitert. Der damalige Trainer Thomas Schaaf hatte auf der linken Seite auf das Duo David Kinsombi/Sonny Kittel gesetzt, was nicht wirklich klappte. Beide Spieler wurden Mitte der zweiten Halbzeit ausgewechselt. In dieser Saison hat Kinsombi noch keinen Einsatz, Kittel kämpft sich nach einer bösen Knieverletzung gerade wieder zurück.