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Ante Rebic: Sinnbildlich für den ganzen Auftritt

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Ihm gelang in Nürnberg wenig: Ante Rebic.
Ihm gelang in Nürnberg wenig: Ante Rebic. © Christian Klein (FotoKlein)

So richtig glücklich sah er nicht aus, der kroatische Eintracht-Stürmer Ante Rebic, als seine Nummer vier auf der Tafel aufleuchtete, die seine Auswechslung signalisierte.

So richtig glücklich sah er nicht aus, der kroatische Eintracht-Stürmer Ante Rebic, als seine Nummer vier auf der Tafel aufleuchtete, die seine Auswechslung signalisierte. Aufreizend langsam schlenderte der 25-Jährige vom Feld, die Shakehands mit dem Trainer- und Funktionsteam brachte er allenfalls pflichtgemäß über die Bühne, den Blick hielt er angestrengt nach vorne gerichtet. Dabei, auch das gehört zur Wahrheit, konnte sich Rebic, nach dem glücklichen 1:1 von Nürnberg von Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner ein wenig zu überschwänglich und leicht übertrieben als „Weltklassestürmer“ geadelt, über seinen Austausch nicht beschweren. Der Angreifer brachte an diesem lausig kalten und trüben Nachmittag im Frankenland wenig bis gar nichts zustande. Das kann passieren, keine Frage, doch irgendwie stand der hochveranlagte Nationalspieler damit sinnbildlich für diese denkbar matte Leistung der Eintracht. „An Ante hat man es gemerkt“, bekundete Bruno Hübner.

Was der Manager meinte: An dem Auftritt von Ante Rebic habe man erkennen können, wo es an diesem Sonntagmittag im Frankfurter Spiel hakte: „An der geistigen und körperlichen Frische“. Trainer Adi Hütter hatte sich diesmal im Sturm für Rebic und Luka Jovic entschieden, er würde es wieder so machen. „In Hoffenheim haben wir mit diesen beiden gewonnen“, sagte er. Bezeichnend war aber auch, dass ausgerechnet Sébastien Haller, der zunächst auf der Bank geblieben war, den späten Ausgleich erzielte, im Stil eines echten Torjägers, in der dritten Minute der Nachspielzeit.

Hütter sparte nicht mit Lob für den Franzosen, der seinen sechsten Bundesligatreffer erzielte und schon sieben Vorlagen beisteuerte. „Allein, wie er sich in den Dienst der Mannschaft stellt, ist toll“, sagte er. „Er hat kein Problem damit, auch mal auf die Bank zu gehen.“ Zumal Haller zuletzt oft gespielt habe und die Zeit zwischen dem Europa-League-Spiel am Donnerstagabend gegen Limassol (2:0) und der Bundesligapartie am Sonntagmittag in Nürnberg sehr kurz gewesen sei – nur 61,5 Stunden lagen zwischen Abpfiff in Frankfurt und dem ungewohnt frühen Bundesliga-Anpfiff um 13.30 Uhr. Vor allem mental muss man es dann schaffen, den Schalter wieder umzulegen, Spannung aufzubauen und Witterung aufzunehmen. Das gelingt nicht immer. „Ich habe so ein Spiel erwartet“, betonte Hütter. Zumal die Nürnberger genauso „giftig“ aufgetreten waren, wie er es vorher vermutet hatte.

Vielleicht, sagte er offen, wäre es besser gewesen, mal vier, fünf frische Kräfte zu bringen. Doch seine Mannschaft sei im „Flow“ gewesen und gegen Limassol auch nicht so gefordert worden wie vor einigen Wochen gegen Lazio Rom. Diesen Schwung wollte der Coach mit nach Nürnberg nehmen und aufs Feld bringen. Lucas Torro war dort nicht zu sehen: Der 24-Jährige leidet an einer Schambeinentzündung. Das ist eine mitunter langwierige und schwer zu greifende Verletzung.

(dur,kil)

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