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Veh baut nochmal um

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"Ich würde ja nicht wechseln, wenn ich zufrieden gewesen wäre." Armin Veh baut kurz vor dem Rückrundenstart nochmal um.
"Ich würde ja nicht wechseln, wenn ich zufrieden gewesen wäre." Armin Veh baut kurz vor dem Rückrundenstart nochmal um. © Huebner/Scheiber

0:4 gegen Dortmund, 3:3 gegen Braunschweig: "Ein paar Dinge haben mit zuletzt nicht gefallen", so Armin Veh. Und deshalb hat der Eintracht-Coach ein paar Tage vor Rückrundenstart beim Training nochmal umgebaut.

Armin Veh gehört zu jenen Trainern, der sich nicht auf ein Spielsystem festlegt. Und er ist ein Trainer, der sich Veränderungen nicht verschließt und auf aktuelle Entwicklungen reagiert. „Wenn ich erkenne, es läuft etwas schief, reagiere ich darauf“, gehört zu den Maximen des bald 55 Jahre alten Fußball-Lehrers. Und deshalb ist es auch keine ganz so große Überraschung, dass der Trainer der Frankfurter Eintracht sich nicht scheut, ein paar Tage vor dem Rückrundenstart gegen den VfL Wolfsburg entgegen den ursprünglichen Planungen (Sonntag, 15.30 Uhr) doch noch ein paar Umbauarbeiten anzugehen. "Ein paar Dinge haben mit zuletzt nicht gefallen", sagte Veh mit Bezug auf die beiden Testspiele gegen Borussia Dortmund (0:4) und Eintracht Braunschweig (3:3), „ich würde ja nicht wechseln, wenn ich zufrieden gewesen wäre.“ 

Zu anfällig war die Defensive, zu löchrig die Zentrale in Abwehr und defensivem Mittelfeld, zu unstet die Verteidigung, vor allem rechts. Das hat alles hat Veh erkannt. Und als Folge daraus hat die Aufstellung beim Training am Mittwochvormittag anders ausgesehen als noch in den letzten Tagen und Wochen. Was natürlich auch daran lag, dass mit Carlos Zambrano und Marc Stendera zwei Stammspieler nach Verletzung und Krankheit zurückgekehrt sind. Mit beiden kann Veh nach den ersten Eindrücken am Sonntag rechnen. Zambrano sei nach seinem Muskelfaserriss, den er sich beim Derby am 6. Dezember gegen Darmstadt 98 zugezogen hatte, endlich schmerzfrei. „Ich habe keine Probleme und fühle mich sehr gut“, sagte Zambrano selbst nach der ersten Trainingseinheit im Kreis der Mannschaft in diesem Jahr. Er habe auch „keinerlei Angst“ vor einem Einsatz, fügte der peruanische Nationalspieler hinzu, nachdem er gemeinsam mit David Abraham im Übungsspielchen die Abwehrzentrale gebildet hatte. Der Trainer war durchaus überrascht über die Art und Weise der Rückkehr. „Ich hatte gedacht, er braucht länger, um wieder ranzukommen“, sagte Veh. Sollte es keinen gesundheitlichen Rückschlag geben, wird er Zambrano ziemlich sicher gegen Wolfsburg aufstellen. Gerüchte, die Zambrano mit einem Wechsel zu Schalke 04 in Verbindung bringen, spielen bei Veh keine Rolle. Ein Verkauf im Winter ist aus seiner Sicht ausgeschlossen. „Carlos hat hoch und heilig versprochen, dass er bleibt“, sagt der Trainer, „damit ist alles gesagt.“  

Mit Zambranos Rückkehr ins Team können etliche andere Änderungen einhergehen. Marco Russ wird ins defensive Mittelfeld rücken, Makoto Hasebe auf die rechte Verteidigerposition. Beim Training wurde nun auch wieder ein 4-4-2 geübt, manchmal wurde daraus auch ein 4-1-3-2 und der eine oder andere Beobachter wollte sogar eine Raute erkannt haben, die Veh eigentlich auf absehbare Zeit ausgeschlossen hatte. Training sei nun einmal dafür da, „etwas zu probieren“, sagte der Frankfurter Trainer. Durchaus spannend war dabei die Zusammensetzung der Mittelfeldreihe. Meist spielte Marc Stendera rechts, Marco Fabian zentral und Szabolcs Huszti links, davor die beiden Spitzen Alex Meier und Haris Seferovic. Viel offensiver geht es dann wirklich nicht mehr. Stendera hat seine Grippe auch ohne die Einnahme von Antibiotika gut überstanden und soll bis Sonntag im Vollbesitz seiner Kräfte sein. „Heute könnte er noch keine 90 Minuten spielen“, sagte Veh, „aber wir haben ja noch ein paar Tage Zeit.“

Der Eintracht-Coach hat sich entschlossen, mit Huszti und Fabian zwei Neuzugänge aufzubieten. Das wären die gravierendsten personellen Änderungen gegenüber der Vorrunde. Doch wo Gewinner sind gibt es natürlich auch  Verlierer. Bleibt es bei diesen taktischen und personellen Varianten hätte Stefan Aigner seinen Stammplatz verloren, den er sich erst am Ende des Jahres so richtig wieder zurückgeholt hatte. Doch Aigner hatte in den beiden Tests gegen Dortmund und Braunschweig auch nicht wirklich überzeugen können. Er muss sich aus aktueller Sicht mit einem Bankplatz anfreunden und auf einen Jokereinsatz hoffen. Genau wie Mijat Gacinovic, der eigentlich als sein direkter Konkurrent galt. Sah es nach dem Braunschweig-Spiel noch so aus, als sollte Aigner oder Gacinovic spielen, könnte es jetzt heißen: Keiner von beiden. Veh warnt freilich, die Beobachtungen unter der Woche über zu bewerten. „Vielleicht mache ich ja alles ganz anders“, sagte er am Mittwoch und lachte.

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