Bilanz: Die Vorrunde lief wirtschaftlich so gut wie noch nie

Ein neuer Vorrunden-Zuschauerrekord und viele andere Erfolgsmeldungen: Die Eintracht geht mit Rückenwind ins Jahr 2018.
Alle waren in einigermaßen festlicher Stimmung. Nur Peter Fischer lehnte mit einem etwas angespannten Gesichtsausdruck in der Mixed-Zone an der Wand. Dem Präsidenten derdrückte eine anstehende Zahn-OP aufs Gemüt: „Der Kiefer muss aufgemacht werden, drei Stunden soll die Sache dauern.“ Das sind Momente, in denen es selbst dem härtesten Fußball-Fan leicht bange wird.
Ansonsten aber zog auch Fischer zufrieden Bilanz: „Bei 26 Punkten darf sich doch keiner beschweren“, meinte der Präsident. Und ergänzte mit Blick auf das anstehende Weihnachtsfest: „26 Kugeln am Baum, die hätte ich sofort genommen vor der Saison.“ Ganz ähnlich hörte sich Fredi Bobic bei seinem Fazit an. „26 Punkte nach der Hinrunde sind absolut in Ordnung, damit können wir total zufrieden sein“, meinte der Sportvorstand der Eintracht-Fußball-AG. Bobic erinnerte an die Ausgeglichenheit der Liga: „Wir sind auf einem guten Weg, da geht es mir nicht um den Tabellenplatz.“
Und noch einer lief hoch zufrieden durch den Kabinentrakt der Frankfurter Arena: Axel Hellmann, der Marketingvorstand der Eintracht. Kurz vor Schluss der Partie gegen Schalke war die Zuschauerzahl durchgesagt und auf dem Videowürfel gezeigt worden. 50 600 Besucher waren gekommen, das reichte für den Rekord-Zuschauerschnitt für eine Bundesliga-Halbserie: knapp 50 000. Die Eintracht nimmt damit – wie in der sportlichen Tabelle – Platz acht in der Liga ein. Spitzenreiter, mit einem Schnitt von 80 930, ist Borussia Dortmund.
Hellmann zeigte sich in der Gesamtbetrachtung „sehr zufrieden“. Eine solche Nachfrage sei in Summe eine Premiere bei der Eintracht: „Unsere Mannschaft wird angenommen. Diese Vorrunde lief wirtschaftlich so gut wie noch nie.“ Und dies, obwohl die Tendenz in der Bundesliga teilweise „stagnativ“ sei. Bestes Beispiel ist der Hamburger SV, bei dem immer öfter immer mehr Sitze leer bleiben.
Zuschauerzuspruch, Merchandising, Hospitality, Sponsoring: „Eigentlich sind wir überall ausverkauft“, hebt Hellmann hervor: „Der Club ist auf dem Vormarsch. Wir gehen mit viel Rückenwind ins Jahr 2018. In ruhige Weihnachtstage gehen zu können, ist für jeden Fan ein großes Geschenk.“
Eine kurze Zeit der Erholung tut auch Not. „Denn unsere Agenda für 2018 ist umfangreich“, sagt der Marketingvorstand. Der Bau der neuen Geschäftsstelle auf dem Gelände der Tennisanlage im Stadion – mit moderneren Räumen für die Fußball-Profis – soll beginnen. Außerdem sollen die Gespräche über einen Ausbau der Arena auf eine Kapazität von bis zu 60 000 Besuchern intensiviert werden. Nebenher möchte die Eintracht weiterhin einen lukrativeren Deal über die Betreiberschaft des Stadions aushandeln. Weiter auf der Tagesordnung bleiben natürlich auch zwei von Hellmanns Lieblingsthemen: Digitalisierung und Internationalisierung des Fußballstandorts Frankfurt. Damit die Eintracht weiter auf dem Vormarsch bleibt.