Bundesliga und Zuschauer: Eintracht Frankfurt plant mit 20.000 Fans

Ab September könnten wieder Zuschauer im Stadion zugelassen werden. Eintracht Frankfurt plant im Falle einer Zulassung mit rund 20.000 Fans.
- Zur neuen Bundesliga-Saison könnten auch wieder Zuschauer im Stadion zugelassen werden.
- Eintracht Frankfurt spielt verschiedene Szenarien durch – 20.000 Fans sind möglich.
- Einige Fangruppierungen lehnen eine Teilöffnung ab – auch Fredi Bobic von Eintracht Frankfurt ist dagegen.
Update vom Dienstag, 28.07.2020, 10.16 Uhr: Eintracht Frankfurt plant im Falle einer Zulassung von Zuschauern im Stadion mit etwa 20.000 Fans. Das hat Vorstandsmitglied Axel Hellmann gegenüber dem „Kicker“ gesagt. „Wir gehen in unserer Planung von einer Größe von 20.000 Zuschauern aus, wobei es je nach Auflagen auch 15.000 oder 24.000 werden können“, sagt er.
Orientieren wird sich Eintracht Frankfurt laut Hellmann dabei an dem DFL-Konzept, das auch dem Bundesgesundheitsministerium vorliegt. Die endgültige Entscheidung über die Zulassung von Fans in den deutschen Stadien obliegt allerdings den lokalen Behörden, die auch das Infektionsgeschehen vor Ort berücksichtigen werden.
Hessen hatte sich vor knapp drei Wochen noch zurückhaltend geäußert. Das Land wolle erst auf der Gundlage von fundierten Konzepten und dem weiteren Verlauf des Infektionsgeschehens über eine mögliche Teilzulassung von Fans zu Beginn der neuen Bundesliga-Saison entscheiden.
Bundesliga und Zuschauer: Fans von Eintracht Frankfurt könnten Stadion fernbleiben
Update vom Mittwoch, 15.07.2020, 10.10 Uhr: Zum Start der neuen Bundesliga-Saison am Freitag, 18.09.2020, könnten auch wieder Zuschauer in den deutschen Stadien zugelassen werden. Wie viele und unter welchen Auflagen ist bisher noch nicht klar. Trotzdem ist bereits eine Diskussion darüber entbrannt. Die Meinungen zu dem Thema gehen nämlich teilweise stark auseinander.
So kündigte Union Berlin in der vergangenen Woche an, das Stadion An der alten Försterei in der kommenden Saison wieder komplett mit Zuschauern füllen zu wollen. Die Berliner wollen dazu jedem Fan einen Corona-Schnelltest spendieren. „Unser Stadionerlebnis funktioniert nicht mit Abstand und wenn wir nicht singen und schreien dürfen, dann ist es nicht Union", sagte Vereinspräsident Dirk Zingler.
Kritische Haltung der Fans von Eintracht Frankfurt gegenüber Teilöffnung der Stadien
Auch Fredi Bobic, Sportvorstand von Eintracht Frankfurt, ist der Meinung „Ganz oder gar nicht“ – und vertritt damit die Meinung vieler Fans. „Bei vielen Ultras herrscht eine große Skepsis und die Meinung: Wenn wieder Leute in die Stadien dürfen, dann alle“, sagt Sig Zelt vom Bündnis „ProFans". Kommt es also auch bei Eintracht Frankfurt zu einem Boykott der Fans?
Eintracht-Vorstandsmitglied Axel Hellmann bezeichnet es in der „Bild“ lieber als Verzicht: „Klar, Kompromisslösungen haben nichts mit dem Fußballerlebnis zu tun, die den besonderen Charakter unserer Heimspiele ausmachen. Deswegen darf man eine kritische Haltung der Fans auch nicht als Boykott oder harte Linie sehen“, sagte er gegenüber dem Blatt.
Eintracht Frankfurt spielt verschiedene Szenarien durch – Corona-Massentests möglich?
Eintracht Frankfurt spiele aber verschiedene Szenarien durch. So stellt sich bei der SGE derzeit die Frage, ob Corona-Schnelltests für 51.500 Zuschauer möglich sind, oder ob man nur einen Teil der Zuschauer mit Sicherheitsabstand ins Stadion lassen kann. Auch steht noch zur Debatte, ob Gäste-Fans kommen dürfen, oder ob alle Stehränge grundsätzlich leer bleiben müssen.
Viele ungeklärte Fragen, mit denen sich die Vereine in den kommenden Wochen intensiv beschäftigen werden. „Bevor wir mit einem Konzept in die neue Saison gehen, wird es eine interne Abstimmung mit den organisierten Fan-Gruppen bei uns geben. Zurzeit gibt es aber noch keine verfestigte Position“, sagte Hellmann.
Bundesliga und Zuschauer: Hessen wartet ab – Fredi Bobic hat klare Meinung
Update vom Freitag, 10.07.2020, 15.12 Uhr: Seit einigen Wochen wird diskutiert, ob zum Start der neuen Bundesliga-Saison Mitte September auch wieder Zuschauer in den Stadien zugelassen werden können. Fredi Bobic, Sportvorstand von Eintracht Frankfurt, hat eine klare Meinung zu dem Thema: „Ich bin immer noch für ganz oder gar nicht“, sagt er. Bobic könne sich das mit 8000 oder 10.000 Zuschauern im Stadion einfach nicht vorstellen. „Natürlich ist es besser als nichts, aber bringt der ganze Aufwand überhaupt etwas?“
Der Aufwand wäre in der Tat hoch. Schließlich müssten beispielsweise Abstandsregeln eingehalten werden, eine Maskenpflicht gäbe es sicher auch. Zudem ist derzeit unklar, wie die Tickets im Fall der Fälle überhaupt verteilt werden sollen. „Wird es ein Lotterieverfahren geben oder regeln wir das über Dauerkarten?“, fragte Fredi Bobic von Eintracht Frankfurt.
Bundesliga und Zuschauer: Land Hessen will sich noch nicht festlegen
Erstmeldung vom Donnerstag, 09.07.2020, 16.33 Uhr: Frankfurt - Der Start der neuen Bundesliga-Saison 2020/2021 wurde für Mitte September festgelegt. Nach derzeitigem Stand sieht es so aus, als könnten dann auch wieder Zuschauer live im Stadion mit dabei sein. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat dahingehend Andeutungen gemacht, RB Leipzig hat bereits ein erstes Konzept vorgelegt.
Zuschauer waren seit Beginn der Corona-Pandemie nicht mehr in deutschen Stadien zugelassen, ab dem Re-Start der Saison Mitte Mai 2020 wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit gespielt. Das soll zur Saison 2020/21 wieder anders werden.
Bundesliga und Zuschauer: Hessen will auf Grundlage von Konzept und Infektionsgeschehen entscheiden
Hessen reagiert abwartend und will über die Zulassung von Zuschauern in der neuen Bundesliga-Saison erst auf Grundlage fundierter Konzepte und mit Blick auf das weitere Infektionsgeschehen entscheiden. Das teilte das hessische Innenministerium am Mittwoch mit. „Es ist Sache der jeweiligen Sportfachverbände und ihrer ausgegliederten Profiligen, Konzepte vorzulegen, wie die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in Profiligen mit Zuschauern gestaltet werden kann“, teilte das für den Sport zuständige Ministerium mit. „Derzeit arbeiten alle Profiligen und Verbände am Erstellen solcher Konzepte.“
Die Hessische Landesregierung habe in den vergangenen Monaten sehr entschlossen gehandelt, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie einzudämmen. Mit der Verbesserung der Infektionszahlen habe sie sich schrittweise dafür eingesetzt, den Sportbetrieb wiederaufnehmen zu lassen - sowohl im Berufs-, Breiten- und Freizeitsport, hieß es.
Fangruppierungen lehnen Teilöffnung der Stadien ab
Einige Fangruppen lehnen die im Raum stehende Teilöffnung der Stadien jedoch ab. „Bei vielen Ultras herrscht eine große Skepsis und die Meinung: Wenn wieder Leute in die Stadien dürfen, dann alle“, sagt Sig Zelt vom Bündnis „ProFans". Es sei kein gutes Gefühl, wenn nur ein kleiner Teil der Fanszene die Chance bekäme, wieder in die Stadien gehen zu dürfen.
Seit Montag, 06.07.2020, sind in Hessen bis zu 250 Zuschauer bei Sportwettkämpfen erlaubt. Insofern habe die Landesregierung nach eigener Aussage vielen Vereinen mit kleinem und mittlerem Zuschaueraufkommen unter Beachtung der Hygienevorschriften und Abstandsregeln die Möglichkeit geschaffen, ihren Sport wieder vor Zuschauern auszuüben. Ob das ab September auch im Profi-Fußball wieder der Fall sein wird, ist noch offen.